Analyse
16:44 Uhr, 01.12.2005

K: Weiterer Zinsschritt im 1. Quartal 2006 zu erwarten

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Externe Quelle: Postbank

Weiterer Zinsschritt im 1. Quartal 2006 zu erwarten

Die EZB hat den Refisatz auf ihrer heutigen Sitzung um 25 Basispunkte auf 2,25% angehoben. Dies war die erste Leitzinsänderung seit Juni 2003 und die erste Zinserhöhung seit Oktober 2000. Da der Zinsschritt von EZB Präsident Trichet mehr oder weniger bereits angekündigt worden war, stellte er keine Überraschung mehr dar.

Umso bedeutsamer ist die Begründung der Zinserhöhung auf der anschließenden Pressekonferenz, wobei allerdings auch hier größere Überraschungen unserer Ansicht nach ausblieben. Mit der leichten geldpolitischen Straffung möchte die EZB den bestehenden Preisrisiken begegnen und die Inflationserwartungen auf einem Niveau halten, das mit Preisstabilität vereinbar ist. Diese Absicht stellt keine Neuigkeit dar, sondern hatte sich bereits auf den vorangegangenen EZB-Pressekonferenzen abgezeichnet.

Gestützt wurde die Zinsentscheidung auch durch die neuen Projektionen der EZB für BIP-Wachstum und Inflation. So wurden die Wachstumsprojektionen für 2005 und 2006 jeweils leicht angehoben. Die Inflationsprojektion für 2005 wurde beibehalten. Für 2006 wurde sie zwar von 1,9% auf 2,1% erhöht, aber lediglich weil Eurostat angekündigt hat, die preisdämpfenden Effekte der niederländischen Gesundheitsreform nicht zu berücksichtigen. Faktisch blieb der Inflationsausblick der EZB damit unverändert.

Ausgehend von diesen Projektionen sieht die EZB die Wachstumsrisiken auf der Unterseite, die Inflationsrisiken dagegen eindeutig auf der Oberseite. Auf der Inflationsseite lässt sich die EZB auch durch die niedrige Kerninflation nicht beruhigen, da diese ihrer Ansicht nach der Gesamtinflation nachläuft. Mit anderen Worten: Sie sieht ein deutliches Risiko für einen Anstieg der Kerninflation in den kommenden Jahren. All dies ist nichts Neues! Das Spannungsfeld zwischen Wachstum und Inflation besteht somit unverändert weiter.

Keine große Bedeutung messen wir der Feststellung bei, dass die Leitzinsen jetzt angemessen sind. Es handelt sich hierbei um eine Standardformulierung, die die EZB bei früheren Zinsentscheidungen schon häufiger verwendet hat. Sie besagt nichts über die zukünftige Geldpolitik.

Wir bleiben deshalb bei unserer Prognose, dass die EZB die Zinsen im 1. Quartal 2006 noch einmal um 25 Basispunkte anheben wird. Aus heutiger Sicht sollte sie dann aber bereits die Zinserhöhungsrunde beenden. Sollte sich aber verstärkt abzeichnen, dass es auf der Inflationsseite zu Zweitrundeneffekten kommen könnte, oder sollten sich die Wachstumsaussichten weiter verbessern, müsste im Verlauf von 2006 mit deutlicheren Leitzinsanhebungen gerechnet werden. Das Risiko, dass die EZB die Zinsen stärker anhebt als wir derzeit erwarten, ist deutlich höher als das Risiko, dass sie sich mit dem heutigen Zinsschritt begnügt.

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Über den Experten

Alexander Paulus
Alexander Paulus
Technischer Analyst und Trader

Alexander Paulus kam zunächst über Börsenspiele in der Schule mit der Börse in Kontakt. 1997 kaufte er sich seine erste Aktie. Nach einigen Glückstreffern schmolz aber in der Asienkrise 1998 der Depotbestand auf Null. Da ihm das nicht noch einmal passieren sollte, beschäftigte er sich mit der klassischen Charttechnik und veröffentlichte seine Analysen in verschiedenen Foren. Über eine Zwischenstation kam er im April 2004 zur stock3 AG (damals BörseGo AG) und veröffentlicht seitdem seine Analysen auf stock3.com (ehemals GodmodeTrader.de)

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