K: War das die Trendwende an den Rentenmärkten?
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Externe Quelle: Union Investment
War das die Trendwende an den Rentenmärkten?
Unter dem Eindruck der Greenspan-Rede sowie unerwartet stark gestiegener Produzentenpreise in den USA kamen die Anleihemärkte beiderseits des Atlantiks in der Vorwoche kräftig unter Druck. Der Euro scheint mit der neuerlichen Überquerung der 1,30 USD-Marke dagegen seine Korrekturbewegung abgeschlossen zu haben.
An den internationalen Rentenmärkten ist wieder Bewegung eingekehrt. Die Renditen zehnjähriger Staatsanleihen aus den USA und dem Euroraum zogen jeweils um rund 20 Basispunkte an. Auslöser war die Rede von US-Notenbankchef Alan Greenspan vor dem amerikanischen Kongress, in der er davon sprach, dass "das weithin unerwartete Verhalten der globalen Anleihemärkte ein Rätsel" darstelle. Zudem hob er die Schätzung für das amerikanische Wirtschaftswachstum leicht an. Darüber hinaus mahnte er die Regierung zur Haushaltsdisziplin. Die Märkte interpretierten diese Aussagen als Ankündigung für eine Fortsetzung des im Vorjahr eingeschlagenen Zinserhöhungskurses der FED, welcher sich aber bislang am langen Ende noch nicht bemerkbar machte. Die Leitzinsanhebungen in Verbindung mit sinkenden Renditen in den längeren Laufzeiten führte statt dessen zu einer deutlichen Verflachung der Zinskurve. Der Renditeunterschied zwischen zwei- und zehnjährigen Treasuries ist in diesem Zuge auf rund 100 Basispunkte zusammengeschmolzen. In den niedrigen Renditen am langen Ende spiegeln sich jedoch auch eine Reihe von Sonderfaktoren wider: Zum einen dürften zum Zwecke der Wechselkursmanipulation durchgeführte Treasury-Käufe ausländischer Notenbanken die Renditen erheblich nach unten gedrückt haben. Zum anderen scheint die in der langen Niedrigzinsphase geschaffene Liquidität auf der Suche nach Anlagemöglichkeiten ebenfalls Kurs treibende Wirkungen an den Bondmärkten entfaltet zu haben. Hinzu kommt, dass inflationäre Risiken wieder verstärkt ins Bewusstsein der Marktteilnehmer gelangen. Wie am Freitag bekannt wurde, stiegen in den Vereinigten Staaten die Produzentenpreise zuletzt auf eine Jahresrate von 2,7 Prozent. Es steht zu befürchten, dass der Preisdruck auf Herstellerebene mit einer gewissen zeitlichen Verzögerung sich auch im Konsumentenpreisindex niederschlagen wird. Angesichts dieses insgesamt eher schwierigen Umfelds, welches in den längeren Laufzeiten weiter steigende Renditen befürchten lässt, raten wir deshalb bei Engagements in amerikanische Anleihen eher zur Zurückhaltung. In dieses Bild passt auch die veränderte Lage am Devisenmarkt, wo die Unterstützung durch den zeitweise wieder stärkeren Dollar bereits wieder abzubröckeln beginnt.
Im Schlepptau des amerikanischen Marktes mussten auch die europäischen Rentenmärkte Kursverluste hinnehmen. Zehnjährige Bundesanleihen rentieren mit knapp 3,7 Prozent jedoch immer noch auf einem sehr niedrigen Niveau. Neben den Vorgaben aus den Vereinigten Staaten belasteten dabei auch Aussagen führender Notenbanker zur Geldpolitik die Kurse festverzinslicher Wertpapiere. EZB-Ratsmitglieder wie Padoa-Schioppa, Noyer oder Papademos wiesen unisono auf die möglichen Gefahren einer zu expansiven Geldpolitik für die Preisniveaustabilität hin. Es hatte fast den Anschein, als wollten sie den Boden für eine schärfere Gangart in der Zinspolitik bereiten. Dem steht allerdings entgegen, dass die Euroland-Konjunktur nicht richtig auf die Beine kommt. Die Wachstumszahlen für das vierte Quartal fielen insbesondere in Deutschland und Italien überraschend schwach aus. Anzeichen für eine kräftige konjunkturelle Aufwärtsbewegung sehen jedenfalls anders aus. Deshalb erwarten wir in den kommenden Monaten erst einmal unveränderte Leitzinsen im Euroraum. Im weiteren Jahresverlauf könnte es dann zu einer moderaten Anhebung kommen. Insgesamt stufen wir die Bedingungen an den Rentenmärkten der Eurozone günstiger ein als auf der anderen Seite des Atlantiks, auch wenn mit einer vollkommenen Abkopplung sicherlich nicht zu rechnen ist. Neuanleger sollten daher ein besonderes Augenmerk auf den kürzeren Anlagebereich legen, den wir beispielsweise mit Fonds wie dem UniEuroKapital oder UniEuroKapital Corporates abdecken. Wer sich gegen mögliche Inflationsrisiken absichern will, kann dies am besten mit dem UniEuroRenta Real Zins tun.
Ausblick: In der Eurozone stehen in der laufenden Woche die wichtigen Frühindikatoren aus Deutschland (ifo), Frankreich (INSEE) und Belgien (BNB) oben auf der Tagesordnung. Dabei sind allerdings keine allzu starken Abweichungen zum Vormonat in Sicht. An den amerikanischen Finanzmärkten dürften insbesondere das Verbrauchervertrauen, die Verbraucherpreise und das revidierte BIP für das vierte Quartal im Vordergrund stehen.
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