K: Von Konflikt, Korruption und Krise hin zu ...
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Externe Quelle: Deutsche Bank
Afrika: Von Konflikt, Korruption und Krise hin zu Kapitalzufluss, Konjunkturaufschwung und Kaufrausch Chinas
Afrika lässt seit einiger Zeit mit einer wachsenden Zahl positiver Schlagzeilen aufhorchen. Erschütternde Nachrichten von Krisenherden, Elend und Hyperinflation gehören zwar noch nicht der Vergangenheit an, doch nun wird immer häufiger über Reformfortschritte, Investitionsmöglichkeiten und boomende Volkswirtschaften berichtet. Und in der Tat sind die wirtschaftlichen Perspektiven für viele, vor allem mit Rohstoffen gesegnete, afrikanische Länder viel versprechend. Nach 6% realem Wirtschaftswachstum im vergangenen Jahr erwarten wir für 2007 kräftige 5,5%. Der derzeitige Wachstumsschub ist sicher zu einem wesentlichen Teil auf den andauernden Rohstoffboom zurückzuführen, aber eine dynamische Wirtschaft und gelungene Reformen haben das Ihre dazu beigetragen. Neben der wirtschaftlichen Komponente ist auch die politische positiv zu sehen. Mit 21 demokratischen Wahlen in diesem Jahr entwickelt sich Afrika politisch in die richtige Richtung.
Anziehungspunkt für Direktinvestitionen
Der weltweite Rohstoffboom beschert vielen afrikanischen Ländern neben sprudelnden Exporteinnahmen auch steigende ausländische Direktinvestitionen. Seit 2002 haben sich diese mehr als verdreifacht. Derartige Steigerungen - allerdings von niedrigem Ausgangsniveau - konnten nicht einmal Osteuropa und die aufstrebenden Volkswirtschaften Asiens erzielen. Zwar fließen die ausländischen Direktinvestitionen immer noch mehrheitlich in die Gewinnung von Rohstoffen. Doch auch das verarbeitende Gewerbe zieht zunehmend das Interesse ausländischer Investoren auf sich. So flossen in den rohstoffreichen Ländern Nigeria, Südafrika, Ägypten und Sambia seit 2002 immerhin doppelt so viele Direktinvestitionen in das verarbeitende Gewerbe wie in die Rohstoffgewinnung. Eine kontinuierliche Verbesserung des Geschäftsklimas und der „Governance“ sind unabdingbar, möchten die Länder diesen Trend fortschreiben.
Auch als Anlageziel gewinnt Afrika an Attraktivität
Auch als Anlageziel rücken die afrikanischen Länder in den Fokus der Investoren. Der Liquiditätsüberschuss auf den internationalen Finanzmärkten und Reformfortschritte in vielen Ländern lassen Investoren auf der Suche nach Rendite stärkeres Augenmerk auf "exotische" Länder richten. Genannt seien hier exemplarisch Kenia, Ghana und Namibia. Allerdings ist die Liquidität an den lokalen Finanzmärkten immer noch gering, so dass für institutionelle Investoren derzeit vornehmlich die Börsen von Südafrika, Ägypten, Nigeria und Marokko in Betracht kommen. Die Förderung der Entwicklung lokaler Kapitalmärkte, vor allem von Anleihemärkten, steht für viele Regierungen auf der Agenda obenan. Denn starke und liquide Anleihemärkte sind Puffer gegen finanzielle Schocks und Währungsschwankungen sowie eine wichtige Finanzierungsquelle für heimische Unternehmen. Die deutsche Initiative zur Förderung lokaler Anleihemärkte im Rahmen des G8 Vorsitzes könnte einen wichtigen Entwicklungsbeitrag leisten.
Zurück auf der Bühne der Weltaufmerksamkeit
China hat mit dem großen China-Afrika Gipfel in Peking im November letzten Jahres eine neue Ära der chinesisch-afrikanischen Beziehungen eingeläutet. Das Land hat sein zunehmendes Engagement in Afrika in der Form von weichen Krediten und Investitionsprojekten öffentlich zur Schau gestellt, und so den „vergessenen Kontinent“ so wieder in das Rampenlicht der Weltaufmerksamkeit zurückgeholt. Obwohl das chinesische Modell sicherlich kein Allheilmittel für Afrika ist, so hat China den Blick der westlichen Welt nach Afrika nach langer Zeit wieder geschärft.
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