K: Verhaltener Jahresauftakt überwunden
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Externe Quelle: Union Investment
Verhaltener Jahresauftakt überwunden
Das Geschehen an den internationalen Aktienmärkten wurde im Februar durch überwiegend positive US-Konjunkturdaten beflügelt. Beiderseits des Atlantiks konnten erfreuliche Kurssteigerungen verbucht werden. Als Outperformer erwiesen sich allerdings die Emerging Markets. Insbesondere die osteuropäischen Börsen profitierten von über den Erwartungen liegenden Quartalsergebnissen.
Nach der Rede von FED-Präsident Alan Greenspan ziehen die Renditen beiderseits des Atlantiks um 30 Basispunkte an. Der Euro kann sich nach seiner Schwächephase im Januar wieder deutlich oberhalb von 1,30 US-Dollar befestigen.
Deutschland/Europa
Insgesamt erfreuliche Aufwärtstendenzen: Die europäischen Aktienmärkte konnten im Februar per saldo Kurssteigerungen vorweisen. Impulsgeber waren neben positiven Vorgaben aus den USA die für das vierte Quartal 2004 veröffentlichten Unternehmensergebnisse, welche wie bei MAN, ThyssenKrupp, L'Oreal oder Total oftmals überzeugen konnten. Seitens der Konjunktur blieb die Situation verhalten. Im Euroraum lag der BIP-Zuwachs im letzten Quartal 2004 lediglich bei 0,2 Prozent. Dabei musste Deutschland sogar einen Rückgang von 0,2 Prozent hinnehmen. In der zweiten Monatshälfte kam es dann angesichts des steigenden Euro und wieder höherer Ölpreisnotierungen zu Kursrückschlägen, doch blieb die Februar-Bilanz insgesamt positiv. Der DAX, welcher in der Spitze bis auf gut 4.400 Punkte zugelegt hatte, lag zuletzt bei rund 4.350 Punkten. Im Monatsvergleich bedeutete dies ein Plus von gut zwei Prozent. Der TecDAX wies sogar einen Zuwachs von drei Prozent aus.
Weiteres Kurspotenzial vorhanden: Der weiteren Entwicklung an den europäischen Aktienmärkten stehen wir durchaus zuversichtlich gegenüber. Vor allem das wirtschaftliche Umfeld dürfte trotz eines weiterhin verhaltenen Wachstumspfades den Börsen die notwendigen Impulse liefern. Auch sehen wir der Gewinnentwicklung auf Unternehmensseite per saldo optimistisch entgegen und erwarten insbesondere in Deutschland angesichts effektiver Lohnkürzungen und voranschreitender Restrukturierungsmaßnahmen sogar noch positive Überraschungen. Für die europäischen Märkte, allen voran diejenigen in der Eurozone, ergeben sich durch vergleichsweise günstige Bewertungen noch zusätzliche Anlagevorteile. Dies ist auch der wesentliche Grund dafür, dass wir Bestände in Europa über-, in den USA hingegen untergewichten. Insgesamt bevorzugen wir in der aktuellen Konjunkturphase dividendenstarke Papiere.
Osteuropa
Die osteuropäischen Börsen präsentierten sich im Februar in fester Verfassung. Vor allem über den Erwartungen liegende Quartalsergebnisse von Unternehmen aus den Bereichen Finanzen, Öl und Gas sowie aus dem Pharmasektor beflügelten das Geschehen. Am ungarischen Aktienmarkt sorgte eine weitere Leitzinssenkung um 50 Basispunkte für zusätzliche Impulse. Hier kam es gemessen am BUX-Index zu Kurssteigerungen von gut 18 Prozent. Zu den großen Gewinnern zählte auch die russische Börse, welche von erneuten Preissteigerungen bei Rohstoffen und Öl profitierte. Hohe Liquiditätsströme aus dem In- und Ausland flossen in den Markt.
USA
Größtenteils Kurssteigerungen: Abgesehen von den technologieorientierten Marktsegmenten präsentierten sich die US-Aktienmärkte im Februar in freundlicher Verfassung. Vor allem überwiegend positive Konjunkturdaten, die einen weiterhin robusten Wachstumspfad der amerikanischen Wirtschaft signalisierten, stützten das Börsengeschehen. In diesem Zusammenhang konnte insbesondere der von 3,1 auf 3,8 Prozent revidierte BIP-Anstieg für das vierte Quartal 2004 überzeugen. Auf Unternehmensseite lief die Quartalsberichtssaison langsam aus, doch gab es mit erfreulichen Ergebnissen etwa bei Wal-Mart und Coca-Cola immer wieder positive Impulse. Auch Fusionsabsichten wie die Ankündigung von SBC Communications, die ehemalige Muttergesellschaft AT&T zu übernehmen, sorgten für Kursfantasie. In diesem insgesamt freundlichen Umfeld dämpften allerdings ein erneuter Anstieg des Ölpreises auf über 51 USD pro Barrel WTI sowie negative Nachrichten aus der Pharmabranche zuletzt die Stimmung der Anleger. Zum Monatsende notierte der Dow-Jones-Industrial-Average bei rund 10.766 Punkten und damit knapp drei Prozent über dem Januar-Schlussstand. Der NASDAQ Composite Index hingegen lag mit 0,5 Prozent im Minus.
Konjunktur weiterhin als Stütze des Börsengeschehens: Die US-Aktienbörsen werden unseres Erachtens auch weiterhin durch eine robuste Konjunkturentwicklung gestützt. Der Wachstumspfad bleibt intakt, auch wenn die Dynamik im laufenden Jahr abnehmen wird. Diese Entwicklung dürfte jedoch größtenteils in den Kursen antizipiert sein und somit zu keinen nennenswerten Verstimmungen an den Märkten führen. Von Seiten der Unternehmen könnten sich allerdings noch unliebsame Überraschungen einstellen, da hier aus unserer Sicht noch Korrekturbedarf bei den Ergebnisschätzungen besteht. Alles in allem jedoch gehen wir für 2005 von einer robusten Gewinnsituation mit immer noch ansprechenden Wachstumsraten aus. Insofern dürfte uns im laufenden Jahr, abgesehen von zwischenzeitlichen Schwächephasen, eine per saldo erfreuliche Entwicklung an Wall Street erwarten.
Fernost
Überwiegend Kurssteigerungen: Die asiatischen Aktienmärkte tendierten im Februar überwiegend freundlich. Vor allem die koreanische Börse präsentierte sich in fester Verfassung. Hier konnte der auf Standardwerte ausgerichtete Kospi-Index erstmals wieder seit Jahren die 1.000er Marke überschreiten. Die Nachfrage konzentrierte sich insbesondere auf Value-Werte aus den Bereichen Konsum, Stahl, Schifffahrt und Banken. Darüber hinaus standen auch dividendenstarke Titel weit oben in der Gunst der Anleger. Vor dem Hintergrund einer sich anbahnenden wirtschaftlichen Erholung verbuchte zudem die philippinische Börse Kurssteigerungen. In dem positiven Börsenumfeld stieß der anstehende Börsengang von Manila Water auf reges Anlegerinteresse. Die Emission ist bereits vielfach überzeichnet. Ebenfalls erfreulich verlief die Entwicklung in Taiwan, wo insbesondere Technologietitel regen Zuspruch fanden. Aufwärts ging es auch an den Märkten in Hongkong und China. An der chinesischen Börse waren angesichts des wieder steigenden Ölpreises vor allem Ölwerte wie Petro China und Sinopec gefragt. Auf der Verliererseite stand Malaysia, wo sich die Kurse langsam nach unten bewegten.
Weiterhin positive Einschätzung: Die asiatischen Aktienmärkte dürften unseres Erachtens weiterhin von einem positiven wirtschaftlichen Umfeld mit per saldo robusten Wachstumsraten profitieren. Trotz der Bemühungen Chinas um eine Konjunkturberuhigung bleibt auch hier das Makroszenario intakt. So wurde für das Gesamtjahr 2004 ein BIP-Anstieg von 9,5 Prozent nach 9,1 Prozent im Vorjahr veröffentlicht, was deutlich über den Erwartungen der Analysten lag. Wir gehen davon aus, dass China der wirtschaftliche Motor für Fernost bleiben wird. Ganz oben in der Gunst der Anleger stehen hier Werte aus den Bereichen Grundstoffe, Schifffahrt und Immobilien. Aber auch Energietitel und Zulieferer für den Minensektor sind gefragt. Antriebskraft für die fernöstliche Region ist zudem Indien, welches zunehmend wirtschaftliche Erfolge vorweisen kann. Insgesamt stellen unserer Meinung nach erfreuliche Unternehmensergebnisse, ansprechende Dividenden und befriedigende Bewertungsrelationen Rahmenbedingungen dar, die Investitionen an den fernöstlichen Börsen weiterhin attraktiv machen. Dabei gehen wir davon aus, dass einer der favorisierten Anlagebereiche der Immobiliensektor bleiben wird, dem per saldo niedrige Zinsen zugute kommen. Aber auch Banken und Konsumwerte dürften in diesem Umfeld das Augenmerk der Marktteilnehmer auf sich ziehen.
Japan
Aufwärtstendenzen: Der japanische Aktienmarkt konnte im Februar erfreuliche Aufwärtstendenzen vorweisen. Konjunkturhoffnungen dominierten das Marktgeschehen, denn obwohl der für das vierte Quartal 2004 überraschend gemeldete BIP-Rückgang von 0,1 Prozent nach den Minusdaten der beiden Vorquartale eine Rezession anzeigte, erwarteten Marktteilnehmer eine baldige Überwindung der Schwächephase. Dieses schien zuletzt durch einen stärker als erwarteten Zuwachs bei Industrieproduktion und Einzelhandelsumsätzen bestätigt zu werden. Darüber hinaus sorgten Fusionsankündigungen für weitere Impulse. Neben einer nun endlich im Bankensektor bestätigten Übernahme der UFJ durch Mitsubishi Tokyo Financial Group vermochten auch Pläne für einen Zusammenschluss zwischen Sumitomo Mitsui Financial Group und Daiwa Securities Group die Stimmung aufzuhellen. Weitere Übernahmeabsichten kamen aus dem Pharmabereich, wo Sankyo und Daiichi Pharmaceutical einen Schulterschluss beabsichtigen. Für Unterstützung sorgte zudem, dass der Shareholder-Value-Gedanke an Bedeutung gewinnt. Sowohl Dividendenerhöhungen wie bei Kyushu Electric Power als auch Auflösungen von Unternehmensverflechtungen etwa bei Fujitsu beflügelten das Geschehen. In diesem positiven Umfeld hatten Preissteigerungen bei Öl, Stahl und Eisenerz kaum negative Auswirkungen. Sie wurden vielmehr als Zeichen für wirtschaftliches Wachstum interpretiert, zumal auch von Unternehmensseite zu hören war, das die gestiegenen Rohstoffpreise zum Teil an Kunden weitergegeben bzw. durch diverse Kosteneinsparungen kompensiert werden können. Der Nikkei Index notierte zuletzt bei rund 11.740 Punkten, was im Monatsvergleich einem Zuwachs von gut drei Prozent entsprach.
Kurspotenzial vorhanden, aber begrenzt: Die Stimmung am japanischen Aktienmarkt hat sich in den letzten Wochen deutlich aufgehellt. Nach den jüngsten, positiven Konjunkturzahlen keimt zunehmend Hoffnung auf, dass sich nach den schwachen Daten aus dem letzten Quartal wieder ein konjunktureller Erholungsprozess anbahnt, der die japanische Wirtschaft auf eine gesunde Basis stellen wird. Darüber hinaus sind die Meldungen aus dem Unternehmenssektor günstig. So bleibt das Gewinnwachstum trotz jüngster Revisionen mit prognostizierten Zuwachsraten von 10 bis 12 Prozent (exkl. Finanzwerten) für 2005 und Steigerungen im einstelligen Bereich für 2006 unseres Erachtens vergleichsweise kräftig. Zudem haben die großen Konzerne in den letzten Jahren ihre Schulden abgebaut und verfügen mittlerweile wieder über positive Cash-Flows. Der hierdurch geschaffene Investitionsspielraum sollte im laufenden Jahr für weitere Übernahmen sorgen und so das Geschehen beflügeln. Auch günstige Bewertungsrelationen sprechen für den japanischen Aktienmarkt. Insgesamt gehen wir davon aus, dass in nächster Zeit noch weiteres Aufwärtspotenzial zu erwarten ist. Im Mai dürfte die japanische Börse dann zusätzliche richtungsweisende Impulse erhalten, wenn die Unternehmen über das abgelaufene Fiskaljahr 2005 (31.03.) berichten und Prognosen für das laufende Jahr abgeben. Wir bleiben bei unserer Meinung, dass sich im Nikkei Index eine Trading-Range zwischen 11.000 und 13.000 Punkten mit unteren und oberen Spitzen einstellen wird. In Japan bevorzugen wir weiterhin Werte, die von der Binnenkonjunktur sowie dem Export nach Asien profitieren. Dabei favorisieren wir vor allem die Bereiche Handel, Finanzen, Immobilien und Investitionsgüter.
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