K: SZ-Euroland-Indikator: Weicher Aufschwung?
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Externe Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
SZ-Euroland-Indikator: Weicher Aufschwung?
1. Der SZ-Euroland-Indikator steigt immer weiter, im April auf 2,98 % nach leicht nach unten revidierten 2,70 % zuvor. Die Referenzreihe der laufenden Jahresveränderungsrate der Industrieproduktion Eurolands legt indes nur um 0,22 Prozentpunkte auf 1,58 % im Februar zu. Das sind die neuesten Daten des Statistikamts Eurostats, die noch deutlich entfernt liegen von den aktuellen Werten des von der DekaBank ermittelten Konjunkturbarometers.
2. Die Diskrepanz zwischen den Produktionsdaten und den Werten des SZ-Euroland-Indikators erinnert an die derzeitigen Wirrungen zwischen Stimmungsindikatoren und „harten Daten“. Z.B. scheint der ifo-Index der Realität enteilt. Und auch die in den SZ-Euroland-Indikator eingehenden konjunkturellen Wegweiser wie das Industrievertrauen der EU-Kommission oder der Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes nähern sich ihren Siedepunkten. Gleichzeitig zeigen sich die Fakten zur Industrieproduktion eher unterkühlt. Hier mögen Gewöhnungseffekte, vor allem hierzulande, eine Rolle spielen: Da sich die Unternehmer über Jahre hinweg einer relativ schlechten wirtschaftliche Situation gegenübersahen, überschätzen sie möglicherweise den derzeitigen Aufschwung. Sogar die These von der Basarökonomie kann bemüht werden: Zwar steigen die Auftragseingänge in überschäumenden Maße, doch bei zurückgehender Fertigungstiefe (Stichtwort: Outsourcing) fällt hiervon immer weniger Wertschöpfung in Deutschland und ganz Euroland an.
3. Wir gehen aber davon aus, dass die bislang etwas hinterher hinkende Industrieproduktion zum Großteil auf Sondereffekte zurückzuführen ist. Es seien hier der lange, schneereiche Winter und Streiks, vor allem in Frankreich wegen der nun verworfenen Arbeitsmarktreform, zu erwähnen. Beide dürften für Behinderungen gesorgt haben, die nun nicht mehr im Wege stehen. Deshalb ist bei vollen Orderbüchern davon auszugehen, dass die Industrieproduktion der Eurozone in den nächsten Monaten tatsächlich spürbar anzieht. Dann folgen also dem bisher weichen Aufschwung die harten Fakten.
4. Ein Blick auf die Komponenten des SZ-Euroland-Indikators (auf Wunsch der Süddeutschen Zeitung dieses Mal später als üblich veröffentlicht) zeigt: Nur die Zinsdifferenz hat den Gesamtindikator im April spürbar belastet. Und im Mai wird auch sie einen positiven Wachstumsbeitrag leisten – wie auch das bereits am vergangenen Freitag veröffentlichte Industrievertrauen. Der SZ-Euroland-Indikator wird also weiter steigen.
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