Analyse
12:31 Uhr, 18.08.2005

K: Renten/Währungen - Aufziehender Silberstreif

Der hervorgehobene Buchstabe K zu Beginn des Titels einer Meldung weist die Meldung als einen externen Kommentar aus. Diese externen Kommentare werden zu Informationszwecken und zwecks Darstellung unterschiedlicher Argumente und Einschätzungen veröffentlicht. Großer Wert wird auf die Auswahl renommierter seriöser Quellen gelegt. Die in diesen Kommentaren, Studien und Analysen widergegebenen Einschätzungen müssen sich nicht mit den Einschätzungen von Godmode-Trader.de decken. Die vorgestellten externen Quellen veröffentlichen auf http://www.fonds-reporter.de oder auf http://www.boerse-go.de

Externe Quelle: DWS

Renten/Währungen - Aufziehender Silberstreif

Geht den Rentenmärkten so langsam die Luft aus, oder wird sie nur dünner? Das robuste US-Wachstum und eine Reihe gestiegener Stimmungsindikatoren in Europa haben zumindest vorerst für ein Ende der Party bei Anleihen gesorgt.

Die Märkte sind gewarnt. Die Wirtschaftsdaten in den USA sind zuletzt größtenteils überzeugend ausgefallen und lassen nicht auf eine Abkühlung der Konjunktur schließen. Das US-BIP ist im zweiten Quartal nach erster Schätzung mit annualisiert 3,4 Prozent zwar etwas schwächer als im Vorquartal, aber entsprechend den Erwartungen gestiegen. Damit lag der Zuwachs bereits im neunten Quartal nacheinander über drei Prozent. Die meisten Frühindikatoren signalisieren weiterhin grünes Licht für ein Wachstum im Rahmen des Potenzials. Zudem bestehen kaum Zweifel, dass die US-Notenbank auf Zinserhöhungskurs bleiben wird. Auch die gekappte Bindung des chinesischen Renmimbi an den US-Dollar und die möglicherweise daraus resultierende niedrigere asiatische Nachfrage nach US-Finanzanlagen könnten den US-Bondmarkt belasten. Stützend wirken dagegen die nach wie vor günstigen Inflationsdaten und die wieder gewachsenen geopolitischen Risiken.

In Euroland ist die depressive Stimmung in Sachen Wachstum in zarten Ansätzen Zuversicht gewichen. Sowohl der deutsche Ifo- als auch der Geschäftsklimaindex für die Euro-Zone sind überraschend stark gestiegen – ein Silberstreif am Konjunkturhorizont. Zuvor waren bereits die Ergebnisse der ZEW-Umfrage unter Analysten und institutionellen Anlegern, im Gegensatz zur Laune der deutschen Verbraucher, überraschend positiv ausgefallen. Voraus laufende Indizes in Frankreich, Italien und Belgien weckten ebenfalls Hoffnungen. Aber: Die realen Wirtschaftsdaten signalisieren noch keine Erholung, auch wenn der schwächere Euro die zuletzt leicht rückläufige Auslandsnachfrage angeregt haben könnte. Auf der anderen Seite schlägt nämlich die abgewertete Einheitswährung auf den Konsum, weil die steigenden Energiekosten nicht mehr durch einen Währungsanstieg gemildert werden können.

Während die Fed unserer Einschätzung nach ihren Kurs der Zinserhöhung in kleinen Schritten vorerst unbeirrt fortsetzen wird, sollte die EZB bei ihrer abwartenden Haltung bleiben – auch wenn einerseits die Forderungen einer Zinssenkung zur Konjunkturankurbelung nicht verstummen wollen und andererseits das übermäßige Geldmengenwachstum sowie die durch den Ölpreis angeheizte Inflation Anlass zur Sorge geben. Vor diesem Hintergrund könnten sich die Renditen weiter von ihren Tiefstständen entfernen, jenseits des Atlantiks schneller und deutlicher als diesseits. Insofern könnte zunehmend Ungemach bei länger laufenden Anleihen drohen, ein Unwetter sehen wir aber nicht heraufziehen

Der US-Dollar hat den Euro derzeit gut im Griff, profitiert von der besseren Konjunkturlage und den höheren Zinsen in den USA. Von den asiatischen Währungen könnte aber zunehmend Abwertungsdruck auf den Greenback ausgehen. In Verbindung mit den Defizitproblemen der USA spricht das unserer Einschätzung nach mittelfristig für eine Erholung der europäischen Gemeinschaftswährung.

Vontobel ist der neue StarPartner der Consorsbank.

Handelt Derivate von Vontobel außerbörslich ab 0 Euro Ordergebühr (zzgl. marktüblicher Spreads).

Jetzt Konto eröffnen und direkt über stock3 handeln!

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Alexander Paulus
Alexander Paulus
Technischer Analyst und Trader

Alexander Paulus kam zunächst über Börsenspiele in der Schule mit der Börse in Kontakt. 1997 kaufte er sich seine erste Aktie. Nach einigen Glückstreffern schmolz aber in der Asienkrise 1998 der Depotbestand auf Null. Da ihm das nicht noch einmal passieren sollte, beschäftigte er sich mit der klassischen Charttechnik und veröffentlichte seine Analysen in verschiedenen Foren. Über eine Zwischenstation kam er im April 2004 zur stock3 AG (damals BörseGo AG) und veröffentlicht seitdem seine Analysen auf stock3.com (ehemals GodmodeTrader.de)

Mehr über Alexander Paulus
  • Formationsanalyse
  • Trendanalyse
  • Ausbruchs-Trading
Mehr Experten