Analyse
12:57 Uhr, 09.06.2005

K: Niedrigerer Handelsbilanzüberschuß

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Externe Quelle: SEB

Niedrigerer Handelsbilanzüberschuß

Warten auf Alan Greenspan: Die Märkte warten auf neue Signale. Der heutigen Rede des Fed Chairmans wird deshalb mit Spannung entgegen gesehen. Aus seiner Einschätzung zur weiteren Konjunkturentwicklung werden Rückschlüsse gezogen werden, ob mit einem baldigen Stopp der Fed Funds Erhöhung gerechnet werden kann. U. E. dürfte der Fed Chef zwar die Abkühlung der Konjunktur erwähnen, aber auf die anhaltend hohe Inflation verweisen. Deshalb gilt der Zinsschritt Ende Juni um 25bp auf 3,25% als sicher. Die dann vorliegenden Daten werden zeigen, ob Raten oberhalb von 3,50% wieder ins Kalkül gezogen werden müssen.

Niedrigerer Handelsbilanzüberschuß: Im April sind die deutschen Exporte überraschend um 0,4% M/M gesunken, was auch als Reaktion auf den starken Zuwachs von 1,7% im März gesehen werden kann. Aufgrund deutlich anziehender Importe sank der Handelsbilanzüberschuß merklicher als erwartet und fiel auch unter das Niveau von April 2004 (14,3 Mrd. EUR). In den ersten vier Monaten liegt der Handelsbilanzüberschuß mit 55,9 Mrd. EUR nur noch auf dem Niveau des Vorjahres. Die weiteren Aussichten für den Exportsektor sind eher verhalten. Die Leistungsbilanz liegt nach vier Monaten mit 34,9 Mrd. EUR noch eine Mrd. über dem Vorjahresniveau.

Weniger Wachstum in den Niederlanden: Die holländische Zentralbank hat ihre Wachstumsprognose für 2005 von 1,7% auf nur noch 0,4% zurückgenommen, nachdem die Volkswirtschaft im ersten Quartal unerwartet geschrumpft war. Als Hauptgrund nennt die Bank die gestiegenen Ölpreise.

Italiens Finanzmisere: Die Mitte-Rechts Regierung von Ministerpräsident Berlusconi wird keine Notmaßnahmen ergreifen, um das ausufernde Budgetdefizit schnell in den Griff zu bekommen. Dazu ist die Stellung der Regierung im Vorfeld der nächstjährigen Parlamentswahlen bereits zu schwach. Italiens Notenbank befürchtet denn auch ein Defizit von 4% des BIP. Die Gefahr besteht, daß die Investoren noch vorsichtiger ggü. Italien werden und sich der Spread der italienischen Staatsanleihen zu Bunds noch ausweitet.

Japans Leistungsbilanzüberschuß steigt: Im April erreichte der Überschuß in der japanischen Leistungsbilanz 13 Mrd. USD, etwas weniger als erwartet. Der Blick auf die Komponenten zeigt, daß der Überschuß in der Handelsbilanz zum dritten Mal in Folge rückläufig war, was auf eine schwache Verfassung der Exportmärkte hindeutet. Erneut besser fiel das Investmenteinkommen aus. Hauptgrund dürften die gestiegenen US Zinsen sein. Der Überschuß stieg ggü Vorjahr um knapp 23%, in den ersten vier Monaten um 19% auf 33,1 Mrd. USD. Zum ersten Mal seit Mitte 2001 ist der Überschuß der Investmenteinkommen nun höher als in der Handelsbilanz. Diese Trend deutet auch auf steigende Kosten der USA aufgrund der hohen Auslandsverschuldung hin, was negativ für die US Leistungsbilanz ist.

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Über den Experten

Alexander Paulus
Alexander Paulus
Technischer Analyst und Trader

Alexander Paulus kam zunächst über Börsenspiele in der Schule mit der Börse in Kontakt. 1997 kaufte er sich seine erste Aktie. Nach einigen Glückstreffern schmolz aber in der Asienkrise 1998 der Depotbestand auf Null. Da ihm das nicht noch einmal passieren sollte, beschäftigte er sich mit der klassischen Charttechnik und veröffentlichte seine Analysen in verschiedenen Foren. Über eine Zwischenstation kam er im April 2004 zur stock3 AG (damals BörseGo AG) und veröffentlicht seitdem seine Analysen auf stock3.com (ehemals GodmodeTrader.de)

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