K: Neue Steuerausfälle für den Fiskus?
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Externe Quelle: SEB
Neue Steuerausfälle für den Fiskus?
Noch wenig im Fokus der Märkte sind anstehende Urteile des Europäischen Gerichtshofes, die neue Milliardenausfälle für die öffentliche Hand nach sich ziehen können. So hat z. B. der britische Einzelhändler Marks & Spencer ein Verfahren angestrengt, das die Verrechenbarkeit von Verlusten ausländischer Töchter gegen inländische Gewinne ermöglichen soll. Dies ist bisher nach nationalem Recht nicht erlaubt. Der Europäische Gerichtshof hat in der Vergangenheit wenig Rücksicht auf nationale fiskalische Interessen genommen und immer EU Grundsätzen Vorrang eingeräumt. Die anstehenden Urteile könnten die deutschen öffentlichen Haushalte einen hohen zweistelligen Milliardenbetrag kosten. Höhere Schulden wären die Folge.
EZB zufrieden mit Inflationsentwicklung: EZB Präsident Trichet hat gestern den Eindruck vermittelt, daß die Notenbank den Inflationsausblick günstiger, die Risiken für vermehrten Preisauftrieb weniger kritisch beurteilt. Nach wie vor gebe es keine Hinweise für einen verstärkten Preisdruck in der Eurozone. Allerdings bezeichnete Präsident Trichet den starken Preisauftrieb auf einigen regionalen Immobilienmärkten als nicht willkommen. Bezüglich der Konjunkturaussichten bleibt die EZB zuversichtlich, daß die Wachstumskräfte in der Eurozone im Jahresverlauf an Stärke gewinne werden. Insgesamt bleibt es bei unserem Eindruck, daß die Leitzinsen in den kommenden Monaten unverändert bleiben werden.
US Arbeitsmarktdaten im Fokus: Da die Fed bereits den nächsten Zinsschritt angekündigt hat, ist die Bedeutung der amerikanischen Arbeitsmarktdaten etwas gesunken. Aber sie bleiben ein wichtiger Gradmesser für die Nachhaltigkeit des aktuellen Wirtschaftsaufschwungs. Die Signale im Vorfeld der Zahlen zeichnen kein eindeutiges Bild. Die rückläufigen Produktivitätszahlen deuten auf einen erhöhten Bedarf an Arbeitskräften hin. Auch die niedrigen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe zeigen eine anhaltende Besserung am Arbeitsmarkt an. Andererseits signalisiert die Beschäftigungskomponente des jüngsten ISM Non Manufacturing nur mäßigen Beschäftigungsaufbau. Die Bereiche außerhalb des verarbeitenden Gewerbes sind diejenigen, die für das Beschäftigungswachstum sorgen. Die Markterwartung liegt bei 200.000. Vor einem Jahr wurden 159.000 Stellen geschaffen.
Greenspan Rede zu US Defiziten: Im Vorfeld des G7 Treffens in London wird Greenspans Rede zu den US Defiziten mit einiger Spannung erwartet. In der Vergangenheit hatte er bereits darauf hingewiesen, daß die Finanzierung der Defizite auf Dauer nicht gewährleistet sei, wenn der Appetit der Ausländer auf US Finanzanlagen nachlasse. Das Thema könnte noch an Brisanz gewinnen, wenn die Diskussionen über eine Revaluierung des chinesischen Renminbi zu keinem Ergebnis führen. Die EZB hatte gestern die globalen Ungleichgewichte als mögliche Belastung für die Wachstumsaussichten in der Eurozone angeführt. Aktuell genießen andere Themen eine höhere Priorität an den Devisenmärkten. Aber da eine Lösung bei den Ungleichgewichten weiter auf sich warten läßt, werden sie mit Sicherheit wieder zum beherrschenden Thema.
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