Analyse
12:46 Uhr, 13.03.2006

K: Leitzinserhöhungen bereits vorweggenommen

Der hervorgehobene Buchstabe K zu Beginn des Titels einer Meldung weist die Meldung als einen externen Kommentar aus. Diese externen Kommentare werden zu Informationszwecken und zwecks Darstellung unterschiedlicher Argumente und Einschätzungen veröffentlicht. Großer Wert wird auf die Auswahl renommierter seriöser Quellen gelegt. Die in diesen Kommentaren, Studien und Analysen widergegebenen Einschätzungen müssen sich nicht mit den Einschätzungen von Godmode-Trader.de decken. Die vorgestellten externen Quellen veröffentlichen auf http://www.fonds-reporter.de oder auf http://www.boerse-go.de

Externe Quelle: SEB

Leitzinserhöhungen bereits vorweggenommen

Die jüngsten Äußerungen aus dem Hause der EZB haben die Zinsphantasie der Marktteilnehmer noch angeheizt. Die Futures haben einen Leitzins von 3,0% nun voll eingepreist. Die von uns erwartete positive Konjunktureinschätzung nach dem heutigen Treffen der G10 Notenbanken dürfte diese Einschätzung nur stützen. Der Aufwärtsdruck vom Geldmarkt hat auch die Renditen langlaufender Bunds nahe an die Marke von 3,70% getrieben. Zumindest kurzfristig wird eine Konsolidierung wahrscheinlicher.

Wichtigste Daten der Woche: In der Eurozone stehen nur wenige Wirtschaftsdaten zur Veröffentlichung an, von denen wir den ZEW Indikator (Di) als am wichtigsten erachten. Im Mittelpunkt werden wieder die US Daten stehen. Das US Leistungsbilanzdefizit (Di) sowie die Daten zu den Kapitalzuflüssen in die USA (Mi) könnten für den Dollar wegweisend sein. Und bezüglich der weiteren Fed Politik werden die Inflationsdaten (Do) sowie die Kapazitätsauslastung (Fr) hohe Beachtung finden. Die Schweizer Nationalbank dürfte den Leitzins erneut anheben (Do).

Optimistische Notenbanken: Auf dem heutigen G10 Notenbanktreffen in Basel dürfte das Urteil zur Entwicklung der Weltkonjunktur erneut sehr positiv ausfallen, bei moderaten Inflationsgefahren, auch unterstützt durch die Konsolidierung der Ölpreise. Erstmals nimmt der neue Fed Chef Bernanke teil, der sich Kritik an dem ausufernden US Leistungsbilanzdefizit ausgesetzt sehen könnte. In den vergangenen Wochen wurden von mehreren Notenbankchefs die Sorge laut, dass früher oder später die Welt einen Preis für dieses Defizit zahlen muß.

Euro Beitritt der baltischen Länder später: Estland ist von seinem ursprünglichen Ziel abgerückt, bereits am 1. Januar 2007 der Eurozone beizutreten. Das Land wird 2006 das Inflationskriterium verfehlen. Die durchschnittliche Inflationsrate liegt derzeit mit 4,1% weit über dem aktuellen Referenzwert von 2,6%. Auch Lettland weist mit 6,9% derzeit eine viel zu hohe Inflationsrate auf, als dass ein Beitritt angedacht werden könnte. Wir erwarten für Estland den Euro Beitritt für 2008 und für Lettland für 2009. Litauen will an seinem Zeitplan für den Eurobeitritt bereits zum 1. Januar 2007 festhalten. Aber auch hier ist die Inflationsentwicklung als Schwachstelle. Sie liegt mit 2,7% zwar nur knapp über dem Referenzwert, wird aber deutlich ansteigend im Jahresverlauf erwartet. Auch hier liegt das Risiko darin, dass der geplante Beitritt zum 1. Januar 2007 verschoben werden muß.

US Arbeitsmarkt besser: 243.000 neue Jobs wurden im Februar geschaffen, was den zweitbesten Wert in den letzten zwölf Monaten darstellt. Fast alle Sektoren, allen voran die Bauindustrie (+41.000) sowie das Gesundheitsweisen (+18.000), konnten dazu beitragen. Nur im verarbeitenden Gewerbe fielen erneut Jobs weg.

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Alexander Paulus
Alexander Paulus
Technischer Analyst und Trader

Alexander Paulus kam zunächst über Börsenspiele in der Schule mit der Börse in Kontakt. 1997 kaufte er sich seine erste Aktie. Nach einigen Glückstreffern schmolz aber in der Asienkrise 1998 der Depotbestand auf Null. Da ihm das nicht noch einmal passieren sollte, beschäftigte er sich mit der klassischen Charttechnik und veröffentlichte seine Analysen in verschiedenen Foren. Über eine Zwischenstation kam er im April 2004 zur stock3 AG (damals BörseGo AG) und veröffentlicht seitdem seine Analysen auf stock3.com (ehemals GodmodeTrader.de)

Mehr über Alexander Paulus
  • Formationsanalyse
  • Trendanalyse
  • Ausbruchs-Trading
Mehr Experten