Analyse
11:43 Uhr, 08.04.2005

K: IWF warnt vor permanentem Ölschock

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Externe Quelle: SEB

IWF warnt vor permanentem Ölschock

Die Warnungen vor den Auswirkungen sehr hoher Ölpreise reißen nicht ab. Nun hat der IWF davor gewarnt, daß steigende Nachfrage und fallendes Angebot einen permanenten Ölschock auslösen könnten. Die Ölpreise würden weiterhin ein permanentes Risiko für die Entwicklung der Weltwirtschaft darstellen. Das US Department of Energy hat die Prognose für die Ölpreise 2005 und 2006 um 6 USD auf 55 USD angehoben. Gleichzeitig haben die USA ihren Druck auf die OPEC erhöht, die Produktion auszuweiten, um Engpässen im Jahresverlauf vorzubeugen.

EZB überraschend zurückhaltend: Die Beibehaltung der im historischen Vergleich niedrigen Zinsen war keine Überraschung. Die einführende Begründung der Zinsentscheidung durch Präsident Trichet fiel sehr knapp aus, vor allem die Risiken für Preisstabilität wurden ungewöhnlich kurz erwähnt. Nach wie vor sieht die EZB keine Hinweise auf steigenden inländischen Preisdruck. U. E. sind die Sorgen der EZB bezüglich der weiteren Aussichten für das Wirtschaftswachstum in der EWU gestiegen, vor allem wegen des sehr hohen Ölpreises, wie Präsident Trichet betonte. Die Daten und Indikatoren deuteten derzeit nicht auf eine Beschleunigung der Wirtschaftsaktivitäten hin. Man müsse weiter abwarten. Zinssenkungen seien keine Option, aber Zinserhöhungen wurden auch nicht diskutiert. Es bleibt bei unserer Einschätzung, daß die EZB bis zum Jahresende die Leitzinsen stabil halten wird.

US Druck auf China steigt: Der US Senat wird spätestens im Juli über die Einführung von Zöllen auf Importe aus China entscheiden. Sollte der Senat sich dafür aussprechen, und darauf deutet alles hin, dann hat China sechs Monate Zeit, eine Revaluierung seiner Währung vorzunehmen, bevor dann Zölle in Höhe von 27,5% auf alle chinesischen Importe erhoben werden. Ähnliche Überlegungen gibt es auch im Repräsentantenhaus. Bis jetzt will die Regierung dem Druck aus dem Kongreß widerstehen, aber es bleibt fraglich, ob diese Position durchgehalten werden kann. Wir erwarten, daß China der Einführung von US Zöllen durch eine Aufwertung des Renminbi ggü. dem USD zuvorkommen wird.

EU Gerichtshof: Im Verfahren um die Möglichkeit der Verrechnung von Verlusten von Auslandstöchtern mit inländischen Gewinnen, angestrengt durch Marks &Spencer, ist eine Vorentscheidung gefallen. Der Generalanwalt beim Europäischen Gerichtshof, dessen Ansicht die Richter in der Vergangenheit fast immer gefolgt sind, erklärte gestern, daß das Verbot der Verlustverrechnung generell nicht EU Recht entspricht. Aber das Verbot verstößt dann nicht gegen EU Recht, wenn die Auslandstöchter im jeweiligen Land die Möglichkeit haben, Verluste steuerlich geltend zu machen. Diese Möglichkeit aber gibt es in fast allen EU Ländern. Damit bleiben Bund und Ländern wahrscheinlich befürchtete Steuerausfälle in Milliardenhöhe erspart. Mit einem Urteil wird noch in diesem Jahr gerechnet.

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Über den Experten

Alexander Paulus
Alexander Paulus
Technischer Analyst und Trader

Alexander Paulus kam zunächst über Börsenspiele in der Schule mit der Börse in Kontakt. 1997 kaufte er sich seine erste Aktie. Nach einigen Glückstreffern schmolz aber in der Asienkrise 1998 der Depotbestand auf Null. Da ihm das nicht noch einmal passieren sollte, beschäftigte er sich mit der klassischen Charttechnik und veröffentlichte seine Analysen in verschiedenen Foren. Über eine Zwischenstation kam er im April 2004 zur stock3 AG (damals BörseGo AG) und veröffentlicht seitdem seine Analysen auf stock3.com (ehemals GodmodeTrader.de)

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