K: ifo-Index steigt auf höchsten Stand seit Februar 1991
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Externe Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
ifo-Index steigt auf höchsten Stand seit Februar 1991
1. Das deutsche ifo Geschäftsklima ist im Juni deutlich von 105,6 auf 106,8 Punkte gestiegen – das ist der höchste Stand seit Februar 1991. Damit wurden die Erwartungen der von Bloomberg befragten Volkswirte zum siebten Mal in Folge übertroffen. Denn die Analysten hatten mit einem Rückgang auf 105,0 Punkte gerechnet, wir sogar mit einer Eintrübung auf 104,9 Punkte. Bei der Entwicklung der Geschäftsklimakomponenten gab es ebenfalls zwei Überraschungen: Die Lagebeurteilung stieg abermals kräftig von 107,3 auf 109,4 Punkte, und auch die Geschäftserwartungen konnten nach ihrem Rückgang vom Vormonat wieder leicht von 104,0 auf 104,2 Punkte zulegen.
2. Fast schon ein Rätsel geben die Geschäftserwartungen auf. Denn die vergangenen Wochen waren – zumindest unter Finanzmarktteilnehmern – geprägt von weltweiten Leitzinserhöhungen, Diskussionen um Stagflationsgefahren in den USA, hoher Nervosität in den Märkten der Schwellenländer und einhergehenden Ängsten um eine spürbare Abkühlung der Weltwirtschaft. Hinzu kam in Deutschland zuletzt die Debatte um die Gesundheitsreform, bei der sich anzudeuten scheint, dass die Politik es einmal mehr versäumt, mit großen Schritten voran zu gehen. Schließlich müssten eigentlich die negativen Effekte der Mehrwertsteuererhöhung immer stärker in den Blick der vom ifo Institut befragten rund 7.000 Unternehmen gerückt sein: Denn der diesjährige Mehrwertsteuerschub sollte ab Januar 2007 für die Binnenwirtschaft zur Bremse werden. Und die Geschäftserwartungen werden mit Sicht auf sechs Monate abgefragt. Das Ende dieses Zeitfensters fiel nun also auf Dezember, für den wir bereits schwächere Vorzieheffekte beim privaten Konsum prognostizieren.
3. Tatsächlich berichtet das ifo Institut davon, dass die Exportaussichten (für die nächsten drei Monate) weniger optimistisch eingeschätzt werden als bislang. Die übrigen Belastungsfaktoren scheinen die befragten Unternehmen im WM-Monat Juni nicht so stark zu gewichten wie zuletzt die Finanzmarktteilnehmer – sowohl die Sentix- als auch die ZEW-Konjunkturerwartungen hatten sich in diesem Monat deutlich eingetrübt. Hier kann es durchaus sein, dass die (jüngste) WM-Euphorie auf die Unternehmen übergeschwappt ist und die Negativnachrichten verdrängt wurden. Sollte dem so sein, stünde der Lackmustest für die ifo Geschäftserwartungen im nächsten Monat an. Denn dann ist einerseits die Fußball-WM vorbei und andererseits fällt im Juli endgültig und unweigerlich der Blick auf den Jahresbeginn 2007.
4. Dass sich die Lagebeurteilung nochmals deutlich verbessert hat, ist in erster Linie dem Einzelhandel zuzuschreiben, der aufgrund der Fußball-WM in Deutschland zurzeit bessere Geschäfte macht, sich im Sommerschlussverkauf auf euphorisierte Verbraucher freut und natürlich auch weiterhin in diesem Jahr auf die Konsumpeitsche der Mehrwertsteuererhöhung setzt. Aber nicht nur das Klima im Einzelhandel hat sich laut ifo Institut verbessert, auch das verarbeitende Gewerbe und die Bauindustrie präsentieren sich im Juni in stärkerer Verfassung. Damit dürfte aber die Lagebeurteilung nach oben ziemlich ausgereizt sein, ein Rückgang in den kommenden Monaten ist sehr wahrscheinlich.
5. Heute Morgen wurden ebenfalls Geschäftsklimata für Italien und die Niederlande veröffentlicht. Beide wiesen deutliche und unerwartete Anstiege aus und befinden sich jetzt auf Niveaus, die zuletzt Ende 2000 erreicht wurden. Am vergangenen Freitag war bereits das belgische Unternehmervertrauen auf ein Allzeithoch geklettert. Allein das gestern veröffentlichte französische INSEE-Geschäftsklima trübte sich im Juni etwas ein. In diesem Zusammenhang ist zu erwähnen, dass das ifo Geschäftsklima seit Mitte letzten Jahres seinen europäischen Pendants vorauseilt. Das legt nahe, dass der momentane Aufschwung der Eurozone durch die äußerst positive Entwicklung in Deutschland getrieben wird. Ihn ausschließlich mit einem WM-Effekt zu erklären, greift aber offensichtlich zu kurz. Insofern sind die Aufwärtsrisiken für unsere Prognosen für das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts in Deutschland und in der Eurozone für dieses (Deutschland: 1,7 %; Euroland: 2,1 %) und für nächstes Jahr (Deutschland: 0,6 %; Euroland: 1,5 %) gestiegen. Eine andere unserer Prognosen ist dafür wahrscheinlicher geworden: Das Wirtschaftsvertrauen der EU-Kommission („Economic Sentiment“) dürfte am Freitag stärker ausfallen als bisher von den Bloomberg befragten Volkswirten geschätzt.
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