Analyse
12:52 Uhr, 30.05.2006

K: EWU: Geldmengen- und Kreditwachstum explodiert weiter

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Externe Quelle: Postbank

EWU: Geldmengen- und Kreditwachstum explodiert weiter

Erneut hielten die Zahlen zur Entwicklung der Geldmenge im Euroraum eine negative Überraschung bereit. Im April übertraf die von der EZB besonders stark beachtete Geldmenge M3 ihren Vorjahresstand um 8,8%. Damit lag die Expansionsrate über dem Stand von März sowie den Markterwartungen von jeweils 8,5%. Damit wurde zugleich der Rekordwert aus dem Jahre 2003 eingestellt. Allerdings ist die aktuelle Entwickung als deutlich kritischer zu bewerten, da die Geldmenge heute anders als vor drei Jahren nicht deutlich durch Portfoliodispositionen nach oben verzerrt wird.

Das hohe Grundtempo der monetären Expansion wird durch das Kreditwachstum unterstrichen. Die Ausleihungen an den privaten Sektor stiegen im Vorjahresvergleich um 11,8%. Damit weist auch diese Größe eine sich beschleunigende Dynamik auf. Im März hatte die Rate noch bei 11,5% gelegen. Insbesondere die direkten Ausleihungen der Kreditinstitute haben noch einmal stark zugelegt. Dies belegt eine ausgesprochen rege Kreditnachfrage im Euroraum. Hierbei ist die Nachfrage der privaten Haushalte insbesondere nach Hypothekendarlehen hoch geblieben, während sich die Nachfrage der Unternehmen noch weiter erhöht hat.

Die Sorgenfalten der EZB hinsichtlich der mittelfristigen Preisrisiken dürften sich durch die heutigen Daten noch vertieft hatten. An einer weiteren Anhebung des Refisatzes auf der nächsten EZB-Sitzung in der kommenden Woche dürfte jetzt endgültig kein Zweifel mehr bestehen. Möglicherweise wird jetzt sogar die Spekulation über eine Erhöhung des Leitzinses gleich um 50 Basispunkte verstärkt aufleben. Wir gehen aber unverändert davon aus, dass die EZB weiterhin vorsichtig agiert und den Refisatz nur um 25 Basispunkte auf 2,75% heraufsetzt.

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Über den Experten

Alexander Paulus
Alexander Paulus
Technischer Analyst und Trader

Alexander Paulus kam zunächst über Börsenspiele in der Schule mit der Börse in Kontakt. 1997 kaufte er sich seine erste Aktie. Nach einigen Glückstreffern schmolz aber in der Asienkrise 1998 der Depotbestand auf Null. Da ihm das nicht noch einmal passieren sollte, beschäftigte er sich mit der klassischen Charttechnik und veröffentlichte seine Analysen in verschiedenen Foren. Über eine Zwischenstation kam er im April 2004 zur stock3 AG (damals BörseGo AG) und veröffentlicht seitdem seine Analysen auf stock3.com (ehemals GodmodeTrader.de)

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