K: Euroraum: Stimmungsverbesserung auf breiter Front
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Externe Quelle: Postbank
Euroraum: Stimmungsverbesserung auf breiter Front
Was sich schon in den nationalen Umfragen angedeutet hatte, wurde jetzt auf europäischer EWU-Ebene bestätigt. Unternehmen und Verbraucher fassen zunehmend Vertrauen in die wirtschaftliche Entwicklung. Insgesamt ist das Wirtschaftsvertrauen im Oktober kräftig von 98,6 Punkte auf 100,5 Punkte gestiegen und lag damit deutlich über den Markterwartungen von 99 Punkten. Dies ist der höchste Stand seit Januar diesen Jahres. Zugleich liegt der Indikator nur noch geringfügig unter seinem Durchschnittsniveau der vergangenen zehn Jahre.
Erfreulich ist zudem, dass sich die Stimmungsverbesserung auf breiter Front vollzog. Das Industrievertrauen kletterte von -7 auf -6 Punkte. Das Vertrauen im Dienstleistungssektor zog sogar um 4 auf 15 Punkte an und erreichte damit den höchsten Stand seit Juli 2001. Das Vertrauen im Einzelhandel machte ebenfalls einen Sprung um 4 Punkte auf -4 Punkte, womit auch hier der höchste Wert seit mehr als 4 Jahren markiert wurde. Positiv war auch die Entwicklung des Verbrauchervertrauens mit einem Anstieg des Indexes von -15 auf -13 Punkte. Lediglich in der Baubranche verharrte die Stimmung auf dem Vormonatsniveau.
Insgesamt bestätigen die Daten, dass der Euroraum den Stimmungseinbruch der ersten Jahreshälfte 2005 deutlich überwunden hat. Vor allem die Breite der jüngsten Aufwärtsbewegung stützt die Hoffnung auf eine nachhaltige konjunkturelle Belebung. Zumindest aber sollte es die Sorgen mindern, dass der aktuellen Konjunkturerholung schon bald wieder eine Schwächephase folgen könnte.
Dies dürfte sich auch im Statement zur Pressekonferenz der EZB niederschlagen, die diese kommenden Donnerstag im Anschluss an die EZB-Ratssitzung abhält. Noch in der Oktober-Pressekonferenz hatte sie recht einseitig auf die Abwärtsrisiken für die Konjunktur im Euroraum hingewiesen. Nach den jüngsten positiven Meldungen gehen wir davon aus, dass sie diese Risikoeinschätzung revidiert und die konjunkturellen Abwärtsrisiken gegenüber den Aufwärtsrisiken nicht mehr so deutlich übergewichtet.
Weniger erfreulich als die Stimmung entwickelte sich im Oktober die Inflation im Euroraum. Die Rate sank gegenüber dem entsprechenden Vorjahresmonat basisbedingt zwar von 2,6% auf 2,5%, lag damit aber leicht über den Erwartungen von 2,4%. Zudem verharrte die Inflation damit auf einem Niveau, das mit dem Ziel der EZB einer Preissteigerung von nahe aber unter 2% nur schwer vereinbar erscheint. Im Kontext mit der weiteren Beschleunigung des Geldmengenwachstums dürfte dies die Sorgenfalten der EZB hinsichtlich der Inflationsrisiken noch tiefer werden lassen.
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