K: EU Kommission zu optimistisch
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Externe Quelle: SEB
EU Kommission zu optimistisch
In ihrem neuesten Quartalsbericht zur Konjunkturentwicklung in der Eurozone hat die EU Kommission zugegeben, daß die BIP Prognose von 1,6% für dieses Jahr etwas zu optimistisch sei und damit eine Revision signalisiert. Wir rechnen mit einer Zurückstufung auf 1,3 bis 1,4%. Für Q2 rechnet die Kommission mit einem Wachstum von 0,3% Q/Q. Die Kommission sieht aber unverändert gute Chancen, daß sich das Wirtschaftswachstum in der zweiten Jahreshälfte wieder belebt und sich langsam dem Potentialwachstum (1,8% - 2,0% pa) annähert. Sollte dies zutreffen, wäre es sicherlich eine Belastung für den Rentenmarkt, aber eine Unterstützung für den Euro. Eurostat hat die endgültige Inflationsrate im Euroraum im Juni mit 2,1% festgestellt, ein leichter Anstieg zum Mai. Die Kernrate dagegen betrug nur 1,4% nach 1,6% im Vormonat.
ZEW im Fokus: Wir sehen eine gute Chance für eine erneute Befestigung des ZEW Index. Es wäre die dritte in Folge. Aber das Erholungspotenzial halten wir für begrenzt und bleiben mit unserer Prognose deutlich unter dem langjährigen Durchschnitt von 34,1 Punkten. Der ZEW hat sich in der Vergangenheit als zuverlässiger Indikator für die Entwicklung der Industrieproduktion erwiesen. Trifft unsere Prognose zu, dann könnte sich auch die Produktion auf niedrigem Niveau stabilisieren. Von einer Trendumkehr zu mehr Dynamik in der Industrie sind wir aber noch weit entfernt.
Bundesbank sieht Stagnation: Die bisher vorliegenden Daten für April und Mai lassen vermuten, daß sich die gesamtwirtschaftliche Produktion im zweiten Quartal etwa auf dem Niveau des ersten Quartals gehalten hat, so die Bundesbank. Konjunkturstütze war zuletzt die Inlandsnachfrage. Die realen Anlageinvestitionen könnten gestiegen sein, während der private Konsum sich wohl unverändert gehalten habe. Der Außenbeitrag dagegen habe das Wachstum belastet. Die Entwicklung in Q2 kann auch als Gegenbewegung zum starken Wachstum in Q1 gesehen werden. Erste Berechnungen für das Wirtschaftswachstum in Q2 werden im August veröffentlicht.
Verstärkter Kapitalzufluss: Im Mai sind den USA netto 60 Mrd. USD Auslandskapital zugeflossen nach 47,8 Mrd. USD im April. Die im Mai zugeflossenen Mittel wurden ausschließlich im Bondmarkt investiert. US Aktien dagegen wurden gemieden. Wir werten dies als Zeichen, daß internationale Investoren Probleme für den US Aktienmarkt sehen, wenn die US Fed ihre Zinspolitik fortsetzt. Die Zuflüsse der letzten 12 Monate belaufen sich auf 750 Mrd. USD, noch ausreichend, um das hohe Leistungsbilanzdefizit zu finanzieren. Sollten Schätzungen zutreffen, daß das Defizit 2006 in Richtung 900 Mrd. USD steigen könnte, dürfte sich die Situation wieder anders darstellen.
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