Analyse
10:33 Uhr, 16.06.2005

K: EU Gipfel – Scheitern vorprogrammiert?

Darstellung unterschiedlicher Argumente und Einschätzungen veröffentlicht. Großer Wert wird auf die Auswahl renommierter seriöser Quellen gelegt. Die in diesen Kommentaren, Studien und Analysen widergegebenen Einschätzungen müssen sich nicht mit den Einschätzungen von Godmode-Trader.de decken. Die vorgestellten externen Quellen veröffentlichen auf http://www.fonds-reporter.de oder auf http://www.boerse-go.de

Externe Quelle: SEB

EU Gipfel – Scheitern vorprogrammiert?

Rohölpreis zieht weiter an:Nach dem gestrigen OPEC Treffen in Wien verzeichnete der Rohöl Future deutlich anziehende Notierungen mit knapp 55 USD. Das Allzeithoch von 56,50 USD vom 1. April ist damit wieder in Reichweite. Hintergrund ist, daß die OPEC die Preisspanne für ihren Rohöl-Korb auf 50 USD/barrel angehoben hat. Als Begründung wurde die anhaltend hohe Nachfrage, die Engpässe bei den Raffineriekapazitäten sowie nach wie vor nicht erkennbare Probleme für die Weltwirtschaft genannt. Da OPEC ÖL vielfach mindere Qualitäten umfaßt, bedeutet der neue Basketpreis ca. 57-57USD für bessere Qualitäten.

EU Gipfel – Scheitern vorprogrammiert? Auf dem heute beginnenden Gipfel der EU Regierungschefs dürfte vor allem Schadensbegrenzung auf der Agenda stehen nach dem Debakel um die EU Verfassung. Herausragender Tagesordnungspunkt ist das EU Budget 2007 bis 2013, dessen Finanzierung einer Lösung bedarf. Die aktuellen Standpunkte der einzelnen Mitgliedsländer lassen keine Bewegung erkennen, die Fronten sind verhärtet. Deshalb geben wir dem Szenario eines Scheitern eine hohe Wahrscheinlichkeit, zumal die EU bis März 2006 Zeit hat, das Volumen und dessen Finanzierung festzuzurren. Der Euro dürfte erneut unter Druck kommen, sollte der Gipfel ohne greifbares Ergebnis zu Ende gehen. In einem Punkt dürften sich die Regierungschefs weitgehend einig sein: Die EZB soll die Leitzinsen erneut senken. Hier muß schließlich keiner nachgeben.

SNB Zinsentscheidung: Von dem heutigen Zentralbankratstreffen der Schweizer Nationalbank erwarten wir eine Entscheidung für unveränderte Leitzinsen. Das Band für den 3Monats Libor würde damit bei 0,25% bis 1,25% verbleiben, mit 0,75% als der Zielrate. Bis zuletzt zeigen die Preisdaten keine aufkommenden Probleme für die Preisstabilität, die eine Zinserhöhung rechtfertigen würden. Des weiteren hat sich den Frühindikatoren zufolge die Talfahrt der Schweizer Wirtschaft zwar abgeschwächt, aber eine Bodenbildung steht noch aus. Und daß die Schweizer Wirtschaft im Herbst tatsächlich wieder Fahrt aufnimmt, dürfte auch von der Entwicklung der Auslandsmärkte, vor allem Euroland, wesentlich mitbestimmt werden.

Konjunkturbericht der Fed: Das Beige Book der US Notenbank berichtet von anhaltender Expansion in allen zwölf Fed Distrikten, im Detail von verbesserten Bedingungen auf dem Arbeitsmarkt, wetterbedingten Rückgängen bei den Einzelhandelsumsätze sowie Abschwächungstendenzen im verarbeitenden Gewerbe und ganz wichtig, weniger Inflationsdruck. Damit entspricht das Bild dem von Fed Chef Alan Greenspan gezeichneten Szenario, wie von uns erwartet. Da dieser Konjunkturbericht die Grundlage für die nächste Zinsentscheidung am 30. Juni ist, steht einer erneuten Erhöhung der Fed Funds Rate um erneut 25bp auf dann 3,25% nichts mehr im Wege.

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Über den Experten

Alexander Paulus
Alexander Paulus
Technischer Analyst und Trader

Alexander Paulus kam zunächst über Börsenspiele in der Schule mit der Börse in Kontakt. 1997 kaufte er sich seine erste Aktie. Nach einigen Glückstreffern schmolz aber in der Asienkrise 1998 der Depotbestand auf Null. Da ihm das nicht noch einmal passieren sollte, beschäftigte er sich mit der klassischen Charttechnik und veröffentlichte seine Analysen in verschiedenen Foren. Über eine Zwischenstation kam er im April 2004 zur stock3 AG (damals BörseGo AG) und veröffentlicht seitdem seine Analysen auf stock3.com (ehemals GodmodeTrader.de)

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