K: Es wird kriminell - HBOS Gerücht absichtlich lanciert (+)
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Erwähnte Instrumente
- HBOS PLC LS-,25Aktueller Kursstand:VerkaufenKaufen
Kurzmeldung: Die Aktien von HBOS sind im gestrigen Handel deutlich unter Druck gekommen, nachdem Gerüchte über Liquiditätsengpässe die Runde machten. Diese stellen sich nun als lanciert heraus, an dem technisch gesehen bärischem Umfeld der Aktie ändert dies jedoch nichts. Die Aktie notiert aktuell bei 454,50 Pence und befindet sich in einem intakten Abwärtstrend.
ERFUNDENE GERÜCHTE
Betrüger schickt Bank-Aktie auf Talfahrt - und macht 130 Millionen Euro Gewinn.
Es ist eine moderne Form von Bankraub: Ein Spekulant soll den Aktienkurs des größten britischen Hypothekenfinanzierers HBOS massiv manipuliert haben. Mit offenbar erfundenen Horrorberichten löste der Händler einen Kurssturz aus - und verdiente daran Millionen. Die Finanzaufsicht ermittelt.
London - Der Fall des französischen Skandalhändlers Jérôme Kerviel ist gerade zwei Monate her, da wird das internationale Bankensystem erneut von einem mutmaßlichen Betrugsfall erschüttert. Britischen Zeitungen zufolge hat ein erfundenes Gerücht den Aktienkurs der britischen Hypothekenbank Halifax Bank of Scotland (HBOS ) am Mittwoch um 17 Prozent gedrückt. Hintergrund der Attacke ist offenbar betrügerische Spekulation.
Der oder die Täter lancierten am Markt die Falschmeldung, wonach eine Zeitung in Kürze einen Artikel über Probleme bei HBOS veröffentlichen werde. Dieser Bericht werde einen "Kundenansturm auf die Bank" auslösen. In einer E-Mail eines "anonymen Bankers" wurde außerdem verbreitet, HBOS habe um Notfallgespräche bei der Bank of England gebeten - was ebenfalls nicht stimmte.
Die Börse reagierte trotzdem hypernervös. Nach dem Desaster um die amerikanische Investmentbank Bear Stearns und vor dem Hintergrund der allgemeinen Finanzkrise nahmen die Anleger jedes noch so kleine Anzeichen ernst - und verkauften panisch HBOS-Aktien. Auch die Katastrophe um die britische Hypothekenbank Northern Rock war offenbar noch gut in Erinnerung.
HBOS ist eine der größten Banken Großbritanniens und das größte Hypothekeninstitut des Landes. Jedes fünfte Darlehen im Königreich wird von dem Geldhaus abgewickelt. Laut "Telegraph" verwaltet es Einlagen von 240 Milliarden Pfund (305 Milliarden Euro).
Der Kurssturz um 17 Prozent bedeutete für die Bank einen Wertverlust von mehr als drei Milliarden Pfund (3,8 Milliarden Euro). Auch die Aktienkurse anderer Banken gerieten am Mittwoch in Mitleidenschaft, der gesamte FTSE-100-Index trudelte ins Minus.
Entsprechend schnell reagierte das HBOS-Management. Das Gerücht sei "unbegründet und böswillig", teilte es am Mittwoch mit. Die Attacke sei eine "moderne Form von Bankraub". Auch die Bank of England sah sich zu einer Stellungnahme gezwungen. Kernaussage: Keine einzige große Bank in Großbritannien sei in Schwierigkeiten.
Die HBOS-Aktie erholte sich daraufhin wieder. Doch genau darauf hatten es der oder die Täter offenbar abgesehen. Durch Kauf und Verkauf von HBOS-Papieren machten sie ein Vermögen. Die Finanzaufsicht FSA, die mittlerweile Ermittlungen aufgenommen hat, beziffert den Tagesgewinn eines einzelnen Spekulanten laut "Telegraph" auf 100 Millionen Pfund (130 Millionen Euro).
Die Untersuchungen der FSA richten sich demnach gegen "gewissenlose, betrügerische Händler". Namen wurden bisher nicht bekannt. Fest steht nur: Die Ermittlungen könnten die umfangreichsten in der Geschichte der Aufsichtsbehörde werden.
Quelle: Spiegel-Online, www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,542602,00.html
Kursverlauf vom 02.10.2007 bis 20.03.2008 (log. Kerzendarstellung / 1 Kerze = 1 Tag)
Passende Produkte
WKN | Long/Short | KO | Hebel | Laufzeit | Bid | Ask |
---|
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.