Analyse
10:57 Uhr, 21.03.2005

K: Einigung um Stabilitätspakt

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Externe Quelle: SEB

Einigung um Stabilitätspakt

Die europäischen Finanzminister haben sich am Wochenende auf eine Flexibilisierung des Paktes geeinigt. Ein Überschreiten der Defizitgrenze von 3% wird gebilligt, wenn das Wirtschaftswachstum schwach ist oder relevante Faktoren vorliegen, die das Wachstum drücken. Deutschland konnte sich mit seiner Forderung durchsetzen, daß die Wiedervereinigungskosten als Sonderlast anerkannt werden. Die Verfechter des bisherigen Paktes ließen sich zusichern, daß Deutschland nur die Wiedervereinigungskosten als Sondergrund angeben kann. Damit wird der morgen beginnende EU Gipfel der Regierungschefs nicht mehr mit dem Thema belastet, der Beschluß über die Modifizierung dürfte nur noch eine Formsache sein. Die EZB dürfte mit der Aufweichung des Paktes nicht glücklich sein. Die Auswirkungen auf die Finanzmärkte dürften sich vorerst in Grenzen halten. Erst wenn sich dauerhaft höhere Defizite einstellen sollten, könnten negative Auswirkungen auf die Renditen nicht ausgeschlossen werden. Die Rating Agentur S&P hat davor gewarnt, daß die Bonität von Deutschland und Frankreich auf lange Sicht deutlich sinken wird durch die rapide steigenden Pensionslasten und Gesundheitsausgaben, wenn die Regierungen nicht energisch bei der Konsolidierung der Haushalte Fortschritte machen sollten.

Höhere Erzeugerpreise: Im Februar sind die deutschen Erzeugerpreise um 4,2% pa gestiegen, der höchste Zuwachs seit Juni 2001. Vor allem bei Energie und Stahl sowie bei Rohstoffen für die Stahlerzeugung wurden höhere Preise durchgesetzt. Ohne Energie lagen die Erzeugerpreise um 3,1% höher. Die Preistendenz dürfte dazu beitragen, daß die EZB ihre Wachsamkeit bezüglich der Aufwärtsrisiken für die Preisstabilität auch im April erneut hervorheben wird. Aber die Notenbank wird klar unterscheiden, welche Gründe binnenwirtschaftliche getrieben sind und welche nicht. Außerdem hat die Entwicklung der deutschen Konsumentenpreise im Februar gezeigt, daß eine Überwälzung höherer Preise auf die Endverbraucher schwierig ist.

Fed Sitzung im Mittelpunkt: Morgen entscheidet die US Notenbank über die Zinspolitik der nächsten Wochen. Eine erneute Zinserhöhung um 25bp auf 2,75% ist angekündigt und in den Marktpreisen enthalten. Die Märkte werden vor allem auf die Pressemitteilung schauen, um die weitere Strategie der Fed abschätzen zu können. Will die Fed fortfahren mit ihrer Politik der kleinen Schritte (at a measured pace) oder will sie mehr Freiheit? Letzteres würde die Märkte auf dem falschen Fuß treffen, da die jüngsten Stellungnahmen führender Fed Gouverneure auf eine Fortsetzung der Politik der kleinen Schritte hindeuten. – Die US Verbraucher sind im März leicht vorsichtiger zur Konjunktur geworden. Überraschend fiel der Vertrauensindex der Uni Michigan von 94,1 auf 92,9 Punkte zurück, der niedrigste Stand seit November 2004. Vor allem der Anstieg der Energiepreise drückte auf die Stimmung. Der Index bewegt sich weiterhin in einer Bandbreite zwischen 90 und 96 Punkten, die seit Frühjahr 2004 Bestand hat.

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Über den Experten

Alexander Paulus
Alexander Paulus
Technischer Analyst und Trader

Alexander Paulus kam zunächst über Börsenspiele in der Schule mit der Börse in Kontakt. 1997 kaufte er sich seine erste Aktie. Nach einigen Glückstreffern schmolz aber in der Asienkrise 1998 der Depotbestand auf Null. Da ihm das nicht noch einmal passieren sollte, beschäftigte er sich mit der klassischen Charttechnik und veröffentlichte seine Analysen in verschiedenen Foren. Über eine Zwischenstation kam er im April 2004 zur stock3 AG (damals BörseGo AG) und veröffentlicht seitdem seine Analysen auf stock3.com (ehemals GodmodeTrader.de)

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