K: Deka-EZB-Kompass liegt weiter im neutralen Bereich
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Externe Quelle: DekaBank
Deka-EZB-Kompass liegt weiter im neutralen Bereich
1. Gesamtergebnis: Der EZB-Kompass lag im März bei 53,2 Punkten, nachdem der Februar von 53,3 auf 54,2 heraufrevidiert wurde. Die ihm zugrunde liegenden Indikatoren entwickelten sich im Wesentlichen so wie erwartet, sodass er im Vergleich zum Vormonat kein neues Gesamtbild vermittelt. Damit bleibt auch die Divergenz von monetärer und wirtschaftlicher Analyse bestehen.
2. Wirtschaftliche Analyse: Der Score der wirtschaftlichen Analyse lag im März mit 47,1 Punkten niedriger als im Februar mit 48,6. Die Sechsmonatsprognose zeigt ein Niveau von 45,5 Punkten an. Die Entwicklung der Indikatoren dieser Säule geben folglich keine Argumente für steigende Leitzinsen.
3. Monetäre Analyse: Der Score der monetären Analyse stieg von 76,8 auf 77,5 Punkte an. Ursächlich dafür sollte die Kreditvergabe sein, die ihr starkes Wachstum fortsetzt.
4. Gesamtaussage des Kompass und Leitzinsprognose: Der EZB-Kompass liegt derzeit in einem Bereich, in dem Zinserhöhungen nicht mehr so dringlich erscheinen wie noch zum Jahreswechsel. Allein die monetäre Analyse zeigt Inflationsgefahren an. Die EZB befindet sich daher in einer schwierigen Situation. Nachdem die Verwässerung des Stabilitäts- und Wachstumspakts die Grundfeste der Währungsunion bereits erschüttert hat, darf die EZB nicht auch noch prinzipienlos erscheinen. Bliebe sie ihrer geldpolitischen Strategie allerdings so prinzipientreu, wie sie es im Bezug auf den Stabilitäts- und Wachstumspakt von der Fiskalpolitik gefordert hat, wäre eine baldige Zinserhöhung aufgrund der eindeutigen Signale der monetären Analyse die einzige Konsequenz. Genau dies würde ihr allerdings nicht als Prinzipientreue, sondern als Dogmatismus ausgelegt. Die EZB wird sich vermutlich die nächsten Monate wieder in einen verbalen Konjunkturoptimismus flüchten, sodass ihre Zinserhöhungsdrohungen von beiden Säulen der geldpolitischen Strategie gestützt zu sein scheinen. Auch wird sie wieder das Argument der Notwendigkeit einer Normalisierung der unnatürlich niedrigen Realzinsniveaus verwenden. Bei allen Unsicherheiten bleiben wir so bei unserer Prognose einer Leitzinserhöhung um 25 Basispunkte im September. Frühere Zinserhöhungen halten wir aus konjunkturellen Gründen weiter nicht für angebracht oder notwendig.
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