K: DE: Produktion - aufgeschoben ist nicht aufgehoben
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Externe Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
DE: Produktion - aufgeschoben ist nicht aufgehoben
1. Die Produktion im deutschen produzierenden Gewerbe ist im März unerwartet stark um 2,4 % mom zurückgegangen. Von Bloomberg befragte Volkswirte hatten im Mittel (Median) einen Anstieg um 0,4 % mom erwartet, wir prognostizierten einen Rückgang um 0,1 % mom. Das Vorjahresniveau wird kalender- und saisonbereinigt nunmehr nur noch um 3,9 % übertroffen.
2. Maßgeblichen Einfluss auf diese schlechten Produktionsdaten hatte die Witterung. Noch nie zuvor hatten in einem März so viele Bauunternehmen für Gesamtdeutschland eine Baubehinderung gemeldet. So sank die Bauproduktion um 14,5 % im Vergleich zum Vormonat. Auch für das gesamte erste Quartal 2006 lassen sich deutliche Bremsspuren der Witterung ausmachen: Nur einmal (1996) wurden in einem ersten Quartal mehr Baubehinderungen durch Witterungseinflüsse gemeldet. Aufgrund des starken Rückgangs der Bauproduktion im ersten Quartal (-8,7% mom) dürften auch die Bauinvestitionen, die in das Bruttoinlandsprodukt eingehen, deutlich nachgegeben haben. Die Belastungen des ersten Quartals sind aber auch die Chancen des zweiten: Was witterungsbedingt jetzt nicht gebaut werden konnte, wird in den kommenden Monaten nachgeholt werden. Es handelt sich also nicht um eine grundsätzliche Schwäche, sondern lediglich um eine zeitliche Verschiebung der Bautätigkeit.
3. Rückläufig waren aber auch die Energieproduktion (-5,3 % mom) und – überraschenderweise – auch die Industrieproduktion (-1,4 % mom). Letzterer erstreckte sich auf alle industriellen Hauptgruppen: Vorleistungsgüter (-0,5 % mom), Investitionsgüter (-2,5 % mom), Konsumgüter (-1,0 % mom).
4. Woher die Schwäche der Industrieproduktion kommt, ist schwer zu sagen. Ob sich die Warnstreiks in der Metall- und Elektroindustrie dämpfend ausgewirkt haben, ist nicht eindeutig zu klären. Zwar handelt es sich nur um temporäre Arbeitsniederlegungen, sie begannen aber vereinzelt schon Anfang März. Ihren Höhepunkt erreichten sie allerdings erst gegen Ende des Berichtsmonats. Auch wenn wir – aufgrund des Streiks im öffentlichen Dienst – die Auftrageingänge für Februar und März nicht kennen, so meldeten die Unternehmen in den Umfragen volle Auftragsbücher. Diese hätten die Produktion gut absichern sollen. Wir gehen davon aus, dass es sich im März nur um einen „Ausrutscher“ handelt.
5. Die heute veröffentlichten Daten sind zwar schlecht, geben aber keinen Anlass zur Sorge: Die Bauproduktion wird nachgeholt werden und die Rahmenbedingungen für die Industrie sind unverändert gut. Im ersten Quartal werden wir wohl aufgrund der schwachen Märzdaten eine Enttäuschung hinsichtlich des Bruttoinlandsproduktswachstums erleben: Der Konsensus geht derzeit von einem Wachstum in Höhe von 0,6 % qoq aus, wir prognostizierten bislang einen Anstieg um 0,5 % qoq. Jetzt rechnen wir sogar nur noch mit einer Zunahme der Wirtschaftsleistung um 0,4 % qoq. Doch auch hier gilt: Die witterungsbedingten Ausfälle werden nachgeholt werden und schaffen zusätzliche Impulse für das zweite Quartal. Unsere BIP-Prognose für das Gesamtjahr bleibt folglich unverändert bei 1,7 %.
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