Analyse
13:44 Uhr, 18.04.2008

K: DAX steigt über 6.800!

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (XETRA)

DAX: 6803

Kurz-Meldung: Nach dem Anstieg des DAX über wesentliche Widerstände, die bei 6.700 und 6.750 verliefen, ist der Index am frühen Nachmittag aktuell nicht mehr zu bremsen. 6.800 wurden erreicht. Das letzte Vorgängerhoch wartet bei 6.843.

Steigt der DAX über 6.845, so wäre der Weg frei bis 7.040-7.080 bzw. bis 7.190-7.200.

Unterstützend wirken nunmehr 6.750, 6.700 und 6.650.

(log. Kerzenchartdarstellung / 1 Kerze = 1 Tag)


DAX BIG PICTURE Update - Kippt der Markt wieder weg ? Oder erfolgt der Ausbruch über 6.845 Punkte ?

Seit 3 Wochen läuft im DAX eine Kurserholung. Aktienmarkt-Bullen hatten es in den vergangenen Monaten schwer, die laufende Erholung hat ihnen wieder etwas Leben eingehaucht. Die Situation bleibt meines Erachtens aus charttechnischer Sicht angespannt. Möglicherweise kippt uns der Markt schneller wieder nach unten weg als viele es erwarten.

DAX WKN: 846900 ISIN: DE0008469008

Kursstand: 6.721 Punkte

In Chartgrafik 2 habe ich einen abgeflachten Trendkanal auffällig türkis markiert. Im Bereich der oberen Begrenzung dieses Trendkanals bei 7.840 Punkten steht der DAX seit einigen Handelstagen. Diese obere Begrenzung fungiert als Widerstand, als Deckel. Solche Bereiche sind prädestiniert für wieder aufkommenden Abgabedruck. An dem Kursverhalten an solchen Kursmarken kann man als Charttechniker sehr schön das Kräfteverhältnis zwischen Bullen und Bären ablesen.

Ich habe 2 mögliche Scenarien skizziert.
Scenario (A): Dieses Scenario tritt dann ein, wenn der DAX über 6.845 Punkte ansteigen kann. Das ist die Bedingung. Steigt der DAX über 6.845 Punkte an, dürfte er bis 7.040-7.080 Punkte durchlaufen; maximal bis 7.190-7.200 Punkte. Bei 7.040-7.080 Punkten und bei 7.190-7.200 Punkten hat der DAX starke Widerstandsniveaus, die ideale punktuelle zunächst kurzfristige Short-Einstiegsniveaus darstellen.

Scenario (B): Die beschriebene projezierte obere Begrenzung des Trendkanals hält und der DAX fällt innerhalb des Trendkanals ab. Je nachdem wie lange dieser Abfall dauert, dürfte der DAX dann bis 6.160 und anschließend 6.000 Punkte abfallen.

Sie wissen, dass ich für das übergeordnete BIAS der Chartanalysen auf GodmodeTrader.de verantwortlich bin. Sie wissen, dass ich seit geraumer Zeit dem Aktienmarkt skeptisch gegenüber stehe. Und das, obwohl ich die bullischen Argumente alle kenne.

Es gibt viele Argumente, die für eine Bodenbildung auf dem aktuellen Niveau sprechen. US-Wahljahr, 08er Jahr, Bernanke & Co mit der Tendenz zum R-Wort wohlwissend, dass viele Marktteilnehmer die Gesetzmäßigkeit des Marktes kennen, wonach genau dann, wenn die Rezession festgestellt wird, der Aktienmarkt schon wieder deutlich weiter nach vorne schaut und nach oben durchzieht.

Ein weiteres Argument für die Bodenbildung ist die Reaktion der Märkte auf eigentlich gravierend negative Nachrichten. UBS und Deutsche Bank melden milliardenschwere Abschreibungen, die Kurse steigen. Einige größere US Hedgefunds geraten in Schieflage, die Kurse steigen. Normal einer der besten Indikatoren überhaupt. Was mich diesmal irritiert hat, war, dass diese brachial negativen Nachrichten recht kumuliert in einem Zeitfenster erschienen. Kaum waren die Nachrichten raus, sprang der Markt massiv an. Die Reaktion auf die negativen Nachrichten kam zu schnell. Normal oszilliert der Markt noch etwas seitwärts oder brökelt noch etwas ab und dann kommt langsam Bewegung nach oben rein. Diesmal aber knallte wenige Minuten nach den Meldungen das Volumen hoch. Als ginge es darum, negatives Momentum sofort zu ersticken.

Möglicherweise ist es der gesunde Schuß Paranoia, - nein, das ist kein Widerspruch :-) -, eines Momentumtraders und -investors und die Intuition, die mir sagt, dass mir die Argumente diesmal zu idealtypisch serviert werden, wie einem Huhn eine Reihe von Körnern.

Wie dem auch sei. Basierend auf charttechnischer Analyse habe ich Ihnen die 2 besagten Scenarien skizziert. Die Aktienmärkte dürften turbulent, sprich volatil bleiben. Der Abwärtsdrall seit Beginn dieses Jahres entfaltet seine Wirkung im mittelfristigen Zeitfenster.

Herzliche Grüße,
Ihr Harald Weygand - Head of Trading bei GodmodeTrader.de

Chart 1: Linienchart seit April 2003 als Übersichtsdarstellung.
Chart 2: Tageschart (1 Kerze = 1 Tag) seit 23.11.2007.

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Über den Experten

Rocco Gräfe
Rocco Gräfe
Technischer Analyst und Trader

Rocco Gräfe ist seit 2002 professionell an der Börse aktiv. Seinen Fokus legt er dabei auf die charttechnische Analyse von DAX, Nasdaq100 und weiteren Indizes sowie den Handel dieser Indizes und Blue-Chip-Aktien (gehebelt und ungehebelt). Dabei spezialisierte er sich auf den kurzfristigen Bereich, kann aber auch mit fundierten Handelsimpulsen im mittelfristigen Aktienhandel glänzen. Rocco Gräfe betreut den Trading-Service AktienPuls360. Dort ist er sehr aktiv und kommuniziert rege mit seiner Community. Außerdem ist er auf stock3 für die Erstellung der DAX-Prognose „DAX Tagesausblick“ zuständig, seit vielen Jahren am Morgen vor Börsenstart eine sehr beliebte Pflichtlektüre für private Anleger und professionelle Marktakteure.

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