Analyse
12:26 Uhr, 07.05.2007

K: Crashartige Aufwärtsdynamik

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Externe Quelle: cominvest

Die cominvest Asset Management GmbH mit Sitz in Frankfurt am Main wurde im Jahr 2002 durch Zusammenlegung der inländischen Asset Management-Aktivitäten der Commerzbank AG gegründet und ist seitdem eine hundertprozentige Tochter der Commerzbank. Aktuell verwaltet sie 55 Milliarden Euro, wovon 44% auf Privatkunden und 56% auf institutionelle Investoren entfallen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf europäischen Aktien- und Rentenfonds.

Crashartige Aufwärtsdynamik

Der Investitionshunger an den Weltaktienmärkten ist ungebremst. Dieser basiert auf einem konstruktiven konjunkturellen Umfeld, steigenden Gewinnen, sprudelnden Dividendenzahlungen sowie anhaltenden Übernahmeaktivitäten zu ambitionierten Bewertungsaufschlägen. Die Weltaktienmärkte stiegen in der letzten Woche um 1,2% und stellten die Rentenmärkte somit wiederholt in den Schatten. Der EuroSTOXX50 verzeichnete mit +1,4% erneut leichte Vorteile, ebenfalls der DAX mit +1,9%. Die USA legten - gemessen am S&P500 - nur um +0,8% zu. Japan blieb mit +0,2% feiertagsbedingt deutlich zurück, holte jedoch am heutigen Montag mit +1,7% das weltweite Geschehen der letzten Woche nach. Auf STOXX-Branchenebene profitierten die Rohstoffwerte mit +6,2% von steigenden Industriemetallen, insbesondere Kupfer. Bau- und Medienwerte mit +5,0% bzw. 4,1% waren geprägt von Übernahmefantasien.

Die Aktienmärkte präsentieren sich derzeit als „die beste aller Welten“. Freundliche Frühindikatoren in den USA werden dahingehend interpretiert, dass die weltgrößte Volkswirtschaft die zwischenzeitliche Abkühlung erfolgreich wird überwinden können. Im Gegensatz dazu werden schwächere Daten wie z.B. vom Arbeitsmarkt mit ausreichender Zinssenkungsfantasie freundlich aufgenommen. Risiken wie Inflationsgefahren über einen höheren Ölpreis bzw. höhere Lohnrunden werden ausgeblendet, ähnlich wie der latent schwache US-Dollar sowie die geopolitischen Risiken hinsichtlich des Irans. Die liquide Ausstattung der Märkte ist unverändert günstig einzuschätzen. Allein in der letzten Woche haben vier DAX-Unternehmen (Allianz, Altana, Dt. Telekom und E.ON) gut 12 Mrd. Euro Dividenden ausgeschüttet, die nach Wiederanlage suchen. Die Tendenz nach Übernahmen ist ungebrochen, dabei werden für die Übernahmeziele deutliche Bewertungsaufschläge akzeptiert. Zudem untermauern die guten Unternehmensgewinne das positive Sentiment an den Aktienmärkten. In dieser Woche berichten ein Drittel der DAX-Unternehmen: Adidas, Allianz, Bayer und Deutsche Bank (Dienstag), Commerzbank und E.ON (Mittwoch), Dt. Telekom und Hypo Real Estate (Donnerstag) sowie ThyssenKrupp und TUI (Freitag). Insgesamt nimmt jedoch die Aufwärtsdynamik „crashartige“ Züge an, wie das aktuelle Geschehen an den Aktienmärkten zuletzt kommentiert wurde. Auf langfristige Sicht wäre eine vorübergehende Abkühlung an den Aktienmärkten durchaus wünschenswert.

Der US-amerikanische Rentenmarkt steht im Zeichen von zwei Highlights: der Sitzung der US-Notenbank Fed und den Zahlen zum Einzelhandelsumsatz zum Wochenschluss. Von der Mai-Sitzung der US-Notenbank erwartet cominvest weder eine Veränderung des Leitzinses noch Signale in Richtung einer kurz bevorstehenden Zinssenkung; letztere erwarten wir jedoch auf mittlere Sicht. Damit dürfte diese Sitzung den Rentenmarkt - im Gegensatz zu den Einzelhandelsdaten, die wir unter Konsens erwarten - kaum beeinflussen. In Euroland steht diese Woche alles im Zeichen der EZB-Sitzung am Donnerstag. Hier wird die von uns erwartete Zinserhöhung im Juni verbal vorbereitet werden. Mit weiteren Einblicken über die geldpolitische Strategie des zweiten Halbjahres rechnen wir jedoch nicht. Desweiteren werden im Laufe der Woche eine Vielzahl an deutschen Konjunkturindikatoren veröffentlicht. Bei den sehr wichtigen Zahlen zur Industrieproduktion am Dienstag rechnen wir mit einem Ergebnis leicht unter den Konsensschätzungen. Der Bund-Future sollte diese Woche seitwärts tendieren, wir sehen ihn am Ende der Woche bei 113,50.

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Über den Experten

Alexander Paulus
Alexander Paulus
Technischer Analyst und Trader

Alexander Paulus kam zunächst über Börsenspiele in der Schule mit der Börse in Kontakt. 1997 kaufte er sich seine erste Aktie. Nach einigen Glückstreffern schmolz aber in der Asienkrise 1998 der Depotbestand auf Null. Da ihm das nicht noch einmal passieren sollte, beschäftigte er sich mit der klassischen Charttechnik und veröffentlichte seine Analysen in verschiedenen Foren. Über eine Zwischenstation kam er im April 2004 zur stock3 AG (damals BörseGo AG) und veröffentlicht seitdem seine Analysen auf stock3.com (ehemals GodmodeTrader.de)

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