Analyse
11:25 Uhr, 29.03.2023

JENOPTIK - In diesem Jahr soll die Umsatzmilliarde geknackt werden!

Der Photonik-Konzern blickt auf ein gutes Geschäftsjahr 2022 zurück. Umsatz und EBITDA fielen besser aus als gedacht.

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Mit einem Konzernumsatz von 980,7 (Vorjahr 750,7) Mio. EUR wurde die avisierte Prognosespanne von 930 bis 960 Mio. EUR übertroffen. Das EBITDA stieg um 47 Prozent auf 184,1 (VJ 125,2) Mio. EUR zu, was einer Marge von 18,8 (VJ 16,7) Prozent entspricht. Die Guidance lag hier bei 18,0 und 18,5 Prozent. Der überproportionale EBITDA-Anstieg ergab sich durch Skaleneffekte und einen verbesserten Produktmix.

Abschreibungen und höhere Steuern belasten Gewinn

Aufgrund von Abschreibungen auf das Nicht-Photonikgeschäft in Höhe von 13,9 Mio. EUR ging das EBIT jedoch auf 101,9 (VJ 108,1) Mio. EUR zurück. Allerdings war das Vorjahresergebnis auch durch einen Einmaleffekt in Höhe von 30,5 Mio. EUR positiv beeinflusst worden. Aufgrund eines höheren Steueraufwandes ging der Konzernüberschuss auf 55,1 8VJ 82,0) Mio. EUR zurück, was einem Ergebnis pro Jenoptik-Aktie von 0,96 (VJ 1,43) Euro entspricht. Die Dividende soll dennoch von 0,25 Euro auf 0,30 Euro angehoben werden.

Sehr erfreulich stellt sich der Auftragseingang dar. Dieser stieg um rund 27 Prozent auf 1,19 (VJ 0,94) Mrd. EUR, so dass sich das Book-to-Bill-Ratio zum Jahresende 2022 auf 1,21 stellte. Der Auftragsbestand legte dementsprechend auf 733,7 (VJ 543,5) Mio. EUR zu.

Das größte Segment Advanced Photonic Solutions verzeichnete einen Umsatzzuwachs um 47,2 Prozent auf 729,6 (VJ 495,6) Mio. EUR bei einer EBITDA-Marge von 23,3 (VJ 22,8) Prozent. Hier machte sich die erstmalige Konsolidierung der Ende 2021 übernommenen BG Medical/SwissOptic bemerkbar, die rund 160 Mio. EUR zum Konzernumsatz beitrug. Aber auch das organische Wachstum, getrieben vor allem durch die hohe Nachfrage der Halbleiterausrüstungsindustrie, in Höhe von 17,4 Prozent kann sich sehen lassen.

Im Geschäftsbereich Smart Mobility Solutions hielt sich der Umsatzzuwachs mit 3,8 Prozent auf 114,3 (VJ 110,1) Mio. EUR in Grenzen. Die EBITDA-Marge ging leicht auf 16,9 (VJ 17,4) Prozent zurück. Dies ist vor allem auf Lieferengpässe zurückzuführen, die das Segment Anfang 2022 vorübergehend belasteten.

Aufgrund der schwächeren Nachfrage der Fahrzeugindustrie ging der Umsatz bei den Non-Photonic Portfolio Companies um 6,4 Prozent auf 132,3 (VJ 141,3) Mio. EUR zurück. Die EBITDA-Marge lag bei 2,0 (VJ 3,8) Prozent, wobei das Vorjahresergebnis durch einen Veräußerungserlös positiv beeinflusst wurde.

Nettoverschuldung geht zurück, Eigenkapitalquote steigt

Beim Blick auf die Bilanz fällt auf, dass die Eigenkapitalquote weiter angestiegen ist und per 31.12.2022 bei 50,4 (VJ 44,4) Prozent lag. Als erfreulich zu werten ist auch der Rückgang der Nettoverschuldung auf 479,0 (VJ 541,4) Mio. EUR, so dass sich auch das Verhältnis von Nettoverschuldung zum EBITDA deutlich von 4,3 auf 2,6 verbessert hat.

Umsatzmilliarde im Visier

Im laufenden Geschäftsjahr soll der Umsatz weiter steigen, so dass die Marke von einer Milliarde Euro übertroffen wird. Konkret geht der Vorstand von einem Konzernumsatz zwischen 1,05 bis 1,10 Mrd. EUR aus. Die EBITDA-Marge wird zwischen 19,0 und 19,5 Prozent erwartet. Die schon in 2022 deutlich auf 106,0 (VJ 49,9) Mio. EUR gestiegenen Investitionen sollen nochmals erhöht werden, um die Produktionskapazitäten weiter auszubauen.

Fazit: Mit der Entwicklung ihres Unternehmens können die Jenoptik-Aktionäre zufrieden sein. Die Prognosen wurden leicht übertroffen und auch die Dividendenerhöhung lag etwas über dem Analystenkonsens von 0,28 Euro. Nach dem starken Kursanstieg der Jenoptik-Aktie um ca. 50 Prozent im letzten halben Jahr, wäre eine kleine Verschnaufpause angebracht, die dann zum Aufbau einer Position genutzt werden kann.

Jahr 2022 2023e* 2024e*
Umsatz in Mrd. EUR 0,99 1,05 1,12
Ergebnis je Aktie in EUR 0,96 1,58 1,81
KGV 32 19 17
Dividende je Aktie in EUR 0,30 0,33 0,36
Dividendenrendite 0,99 % 1,09 % 1,19 %

*e = erwartet

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Über den Experten

Reinhard Hock
Reinhard Hock
Finanzmarktanalyst

Reinhard Hock ist seit über 25 Jahren an der Börse aktiv. Sein Interesse für die Finanzmärkte wurde während der Ausbildung zum Bankkaufmann geweckt. Später arbeitete er mehrere Jahre an der Börse Stuttgart und war dann jahrelang als freiberuflicher Redakteur mit dem Schwerpunkt Berichterstattung über Hauptversammlungen tätig. Dabei hat er sich ein umfassendes Wissen im Nebenwertebereich aufgebaut. Seit Oktober 2022 ist er bei stock3 für Fundamentalanalysen zuständig.

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