Japanische Zentralbank mit überraschendem Zinsschritt
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Tokio (BoerseGo.de) - Die Bank of Japan (BoJ) überraschte die Finanzmärkte am Dienstag mit einer Zinssenkung und ambitionierten Maßnahmen zur Lockerung der Geldpolitik. Die Bank of Japan senkt dabei den Zinssatz für das Taggeld von bisher 0,10 Prozent auf 0 bis 0,10 Prozent. Der Zinssatz war seit Ende 2008 unverändert geblieben. Zudem soll die Wirtschaft mit einem weiteren 5 Billionen Yen-Programm angekurbelt werden. Damit beläuft sich das Wirtschaftsprogramm nun auf 35 Billionen Yen.
Mit dem Geld sollen Schatzwechsel, börsennotierte Investmentfonds, Unternehmensanleihen, sowie langlaufende Staatsanleihen und kurzfristige Unternehmensanleihen gekauft werden.
Durch die Maßnahmen soll der Yen an Stärke verlieren. Der starke Yen belastet seit geraumer Zeit den japanischen Exportsektor. Zudem soll die hartnäckige Deflation in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt bekämpft werden. Zuletzt hatten die japanischen Währungshüter im September am Devisenmarkt eingegriffen, um den Höhenflug des Yens zu stoppen.
Die BOJ begründete ihre "außerordentlichen Maßnahmen" mit der stockenden wirtschaftlichen Erholung des Landes und dem Schaden, welchen die japanische Wirtschaft durch den starken Yen erleidet. Außerdem sieht sich die Zentralbank mit höheren wirtschaftlichen Unsicherheiten in der Zukunft konfrontiert. Dabei verweist sie insbesondere auf die Unsicherheit bezüglich der US-Wirtschaft.
Masanobu Ishikawa, Direktor bei Tokyo Forex & Ueda Harlow, erwartet nicht, dass die Maßnahmen zu einer dauerhaften Schwächung des Yen führen werden. "Der überraschende Schritt führte zu einigen Verkäufen im Yen, aber ich glaube nicht, dass die Maßnahmen der Bank of Japan ausreichen, um den Yen nachhaltig zu schwächen", so Ishikawa.
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