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08:47 Uhr, 12.11.2012

Japan: Wirtschaft entwickelt sich rückläufig

Tokio (BoerseGo.de) – In Japan ist die Wirtschaft im dritten Quartal 2012 gesunken. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) fiel um 0,9 Prozent im Quartalsvergleich, wie das japanische Cabinet Office am heutigen Montag in einer ersten Berechnung mitteilte. Ökonomen hatten im Vorfeld ebenfalls mit einem BIP-Rückgang um 0,9 Prozent gerechnet.

Im Jahresvergleich sank das BIP um 3,5 Prozent, während Ökonomen mit einer Kontraktion um 3,4 Prozent gerechnet hatten. Im zweiten Quartal wurde ein Anstieg um 3,7 Prozent im Jahresvergleich gemessen.

Im zweiten Quartal konnte noch ein BIP-Wachstum von 0,2 Prozent im Quartalsvergleich gemessen werden. Im ersten Quartal 2012 ist das BIP um 1,2 Prozent im Quartalsvergleich und im Jahresvergleich um 4,7 Prozent gestiegen.

Das nominale BIP sank im dritten Quartal um 0,9 Prozent im Quartalsvergleich und traf damit die Prognosen der Volkswirte. Im zweiten Quartal fiel das nominale BIP nur um 0,3 Prozent im Quartalsvergleich.

Der BIP-Deflator gab im dritten Quartal um 0,7 Prozent im Jahresvergleich nach, nach einem Rückgang um 0,9 Prozent im zweiten Quartal. Hier wurden die Schätzungen der Volkswirte getroffen.

Die japanische Notenbank hatte Ende Oktober ihren Wirtschaftswachstumsausblick für das Fiskaljahr 2013 gesenkt. Die Bank of Japan geht nur noch von einem Plus des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 1,6 Prozent aus. Zuvor lag die BIP-Prognose der Notenbank noch bei 1,7 Prozent. Für das laufende Fiskaljahr 2012 zeigt sich die BoJ ebenfalls pessimistischer. Hier wird ein BIP-Wachstum von nur noch 1,5 Prozent gesehen, nach 2,2 Prozent zuvor.

Das Bruttoinlandsprodukt spiegelt den Gesamtwert aller Waren und Dienstleistungen (Wirtschaftsleistungen) wider, die innerhalb eines bestimmten Zeitraums in einer Volkswirtschaft produziert werden. Während das reale BIP die Wirtschaftsleistung preisbereinigt angibt, wird das nominale BIP inflations- und deflationsunbereinigt berechnet. Kritiker bemängeln, dass die Aussagekraft des BIP ungenau ist, da Leistungen von unbezahlten Tätigkeiten oder der Schwarzarbeit kaum oder nur annähernd berücksichtigt werden.

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Über den Experten

Christian Zoller
Christian Zoller

Christian Zoller studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Regensburg sowie an der WU Wien, mit den Schwerpunkten Investmentbanking und Corporate Finance. Seit 1995 ist er in den Bereichen Fundamentalanalyse und Technische Analyse tätig. Seine berufliche Laufbahn führte Zoller unter anderem zur Austria Presse Agentur (APA-Finance), zu BörseDaily und stock3. Zudem verfasste er Fachartikel für den Newsletter „Trendwatch“ des Heikin-Ashi-Experten Dan Valcu und ist Autor des Fachbuchs „Behavioral Finance bei Technischer Analyse“. Für die Finanzmarktanalyse verwendet Zoller unter anderem gerne Saisonalitäten, die Sentimentanalyse, Fundamentaldaten und die Charttechnik.

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