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07:56 Uhr, 19.12.2012

Japan weist erneut Handelsbilanzdefizit aus

Tokio (BoerseGo.de) – Die asiatische Wirtschaftsmacht Japan hat für den Monat November 2012 erneut ein Handelsbilanzdefizit ausgewiesen. Es ist bereits das fünfte Handelsbilanzdefizit in Folge und damit die längste Kette mit einem Defizit seit dem Jahr 1980. Außerdem ist es der 12. Monat mit einem Handelsbilanzdefizit in den letzten 14 Monaten. Damit trübt sich das gesamtwirtschaftliche Bild der von der Rezession betroffenen japanischen Volkswirtschaft weiter ein.

Das Handelsbilanzdefizit wurde mit 953,4 Milliarden Yen im November ausgewiesen, wie das Ministry of Finance am heutigen Mittwoch mitteilte. Das ist eine Steigerung von 37,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat.

Ökonomen hatten im Vorfeld mit einem Handelsbilanzdefizit von 1,030 Billionen Yen gerechnet. Das ausgewiesene Defizit ist außerdem das größte Defizit, dass seit dem Jahr 1979 je im November notiert wurde.

Die Exporte fielen im Jahresvergleich um 4,1 Prozent im November auf 4,984 Billionen Yen, wie aus den Daten weiter hervorgeht. Damit sind die Exporte zum sechsten Monat in Folge rückläufig. Volkswirte hatten im Vorfeld mit einem höheren Exportrückgang um 5,2 Prozent gerechnet. Im Oktober wurde mit einem Exportrückgang um 6,5 Prozent im Jahresvergleich gerechnet.

Die Exporte nach China sanken um 14,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf 858,693 Billionen Yen und waren damit einer der Hauptfaktoren für den Gesamtrückgang. Begründet wurde dies weitgehend mit den eskalierenden Spannungen im Territorialkonflikt um die Senkaku-Inseln im Ostchinesischen Meer. Die Exporte nach Gesamtasien gaben um 2,5 Prozent im Jahresvergleich auf 2,729 Billionen Yen nach.

Die Exporte in die Vereinigten Staaten stiegen im November hingegen um 5,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat auf 933,760 Milliarden Yen, während die Ausfuhren in die von der Staatsschuldenkrise belasteten Europäischen Union (EU) im Jahresvergleich um 19,9 Prozent auf 501,632 Billionen Yen nachgaben.

Die Importe stiegen im November hingegen um 0,8 Prozent im Jahresvergleich auf 5,937 Billionen Yen. Hier lagen die Schätzungen der Ökonomen im Vorfeld bei einem höheren Plus von 1,2 Prozent. Es ist der erste Importanstieg seit 2 Monaten. Im Vormonat Oktober rutschten die Importe um 1,5 Prozent im Jahresvergleich ab.

Die Importe aus Asien stiegen um 3,6 Prozent im Jahresvergleich auf 2,726 Billionen Yen, während die Importe aus China alleine um 5,8 Prozent auf 1,406 Billionen Yen zulegten. Die Einfuhren aus den USA sanken im November hingegen um 5,5 Prozent auf 479,933 Milliarden Yen, während die Importe aus der Europäischen Union (EU) um 4,7 Prozent auf 628,044 Milliarden Yen anstiegen.

Das bereinigte Handelsbilanzdefizit wurde mit 868,5 Milliarden Yen ausgewiesen und verfehlte damit die Prognosen der Ökonomen mit einem bereinigten Handelsbilanzdefizit von 810 Milliarden Yen. Das bereinigte Handelsbilanzdefizit wurde für den Vormonat Oktober auf 624,3 Milliarden Yen revidiert.

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Über den Experten

Christian Zoller
Christian Zoller

Christian Zoller studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Regensburg sowie an der WU Wien, mit den Schwerpunkten Investmentbanking und Corporate Finance. Seit 1995 ist er in den Bereichen Fundamentalanalyse und Technische Analyse tätig. Seine berufliche Laufbahn führte Zoller unter anderem zur Austria Presse Agentur (APA-Finance), zu BörseDaily und stock3. Zudem verfasste er Fachartikel für den Newsletter „Trendwatch“ des Heikin-Ashi-Experten Dan Valcu und ist Autor des Fachbuchs „Behavioral Finance bei Technischer Analyse“. Für die Finanzmarktanalyse verwendet Zoller unter anderem gerne Saisonalitäten, die Sentimentanalyse, Fundamentaldaten und die Charttechnik.

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