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12:28 Uhr, 09.08.2012

Japan: Verbrauchervertrauen trübt sich weiter ein

Tokio (BoerseGo.de) – In Japan ist das Verbrauchervertrauen im Juli weiter gesunken. Der entsprechende Indikator reduzierte sich saisonal bereinigt auf 39,7 Einheiten, wie aus Daten der Statistikbehörde ESRI am heutigen Donnerstag hervorgeht. Damit notiert der Index auf einem Siebenmonatstief. Im Dezember 2011 wurde ein noch tieferer Wert mit 38,8 Einheiten notiert. Im Vormonat Juni notierte der Index noch bei 40,4 Einheiten und im Mai wurde ein Stand von 40,7 Einheiten registriert.

Im April notierte der Index bei 40,0 Einheiten und im März wurden 40,3 Einheiten erreicht. Im Februar stand der Index bei 39,9 Einheiten. Ein Wert über 50 Punkten signalisiert dabei, dass die Optimisten die Pessimisten überflügeln. Ökonomen zeigten sich überrascht, sie hatten im Vorfeld der Daten mit einem Anstieg auf 40,8 Einheiten gerechnet.

Begründet wurde der Rückgang damit, dass mehr und mehr Verbraucher davon ausgehen, dass sich die Arbeitsplatzsicherheit und das Einkommenswachstum in den kommenden sechs Monaten weiter verschlechtern.

Das japanische Cabinet Office senkte zudem seine Einschätzung für die zukünftige Wirtschaftsentwicklung. Während im Monatsbericht für Juni noch mitgeteilt wurde „das Verbrauchervertrauen zeigt sich weitgehend unverändert“, heißt es nun „das Verbrauchervertrauen geht zurück“.

Alle vier Teilindizes der Umfrage gaben nach. Dies waren die Beschäftigungskomponente und der Einkommensindex, der Subindex für das allgemeine Wirtschaftsumfeld, sowie die Bereitschaft zum Kauf langlebiger Güter.

Insgesamt blieb der Wert relativ schwach. In den Jahren 2004 bis 2008 lag der Index vor der Finanzkrise im Schnitt bei 45,5 Punkten, so dass das Niveau früherer Jahre noch nicht wieder erreicht worden ist.

Die Mehrheit der Japaner rechnet mit steigenden Verbraucherpreisen wie aus der Umfrage weiter hervorgeht. Eine jährliche Inflationsrate unter 2 Prozent wurde von 22,6 Prozent der Befragten erwartet, nach 23,0 Prozent im Vormonat. Eine annualisierte Inflation im Bereich von 2 Prozent bis 5 Prozent wurde von 24,8 Prozent der Befragten gesehen, nach 25,6 Prozent im Vormonat. Eine Inflation von 5 Prozent oder mehr wurde von 13,2 Prozent der Befragten gesehen, nach 12,7 Prozent im Vormonat.

Annualisierte Preisrückgänge von weniger als 2 Prozent wurden von 4,1 Prozent der Befragten gesehen, nach 4,3 Prozent im Vormonat. Preisrückgänge im Bereich von 2 Prozent bis 5 Prozent wurden von 2,0 Prozent der Befragten gesehen, nach 2,2 Prozent im Vormonat. Preisrückgänge von 5 Prozent und mehr wurden von 1,3 Prozent der Befragten gesehen, nach 1,2 Prozent im Vormonat.

Im Juli wurden wie bereits im Juni 6.720 Haushalte befragt. Von den am befragten Unternehmen haben 5.032 geantwortet. Die Studie wurde am 15. Juli durchgeführt. Der Bericht des Verbrauchervertrauens misst das Vertrauen, dass die einzelnen Haushalte in die Leistung der Wirtschaft haben.

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Über den Experten

Christian Zoller
Christian Zoller

Christian Zoller studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Regensburg sowie an der WU Wien, mit den Schwerpunkten Investmentbanking und Corporate Finance. Seit 1995 ist er in den Bereichen Fundamentalanalyse und Technische Analyse tätig. Seine berufliche Laufbahn führte Zoller unter anderem zur Austria Presse Agentur (APA-Finance), zu BörseDaily und stock3. Zudem verfasste er Fachartikel für den Newsletter „Trendwatch“ des Heikin-Ashi-Experten Dan Valcu und ist Autor des Fachbuchs „Behavioral Finance bei Technischer Analyse“. Für die Finanzmarktanalyse verwendet Zoller unter anderem gerne Saisonalitäten, die Sentimentanalyse, Fundamentaldaten und die Charttechnik.

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