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09:29 Uhr, 06.01.2012

Japan sieht in Euro-Talfahrt Gefahr für eigene Wirtschaft

Tokio (BoerseGo.de) – Die japanische Regierung sieht in der Talfahrt des Euro gegenüber dem Yen eine Gefahr für die Wirtschaft des Landes. Der japanische Finanzminister Jun Azumi will deshalb gemeinsam mit US-Finanzminister Timothy Geitner darüber beraten, wie die beiden Länder gemeinsam mit China Europa unterstützen können. Geithner wird am 12. Januar in Japan erwartet. Neben wirtschaftlichen Fragen sollen auch die Sanktionen gegen den Iran auf der Tagesordnung stehen. Zuvor besucht der US-Finanzminister am 10. Und 11. Januar China.

Investoren haben den Euro in der ersten Woche des neuen Jahres auf ein 11-Jahrestief gegenüber dem Yen geschickt, da die Sorgen immer größer werden, dass einige europäische Länder bald in ernste Schwierigkeiten kommen könnten ihre Staatsschulden zu bezahlen. „Der fallende Euro kann möglicherweise einen großen Einfluss auf die japanische Wirtschaft und den Export haben“, so Azumi nach einer Kabinettssitzung. „Die Entwicklung des Euros zeigt, dass die Märkte die Entwicklung in der Eurozone sehr kritisch sehen. Es ist daher angebracht die Marktbewegungen über einen längeren Zeitraum sehr genau zu beobachten“, so Azumi.

Italien und Spanien werden in der kommenden Woche erneut Staatsanleihen auf den Markt bringen. Beide Auktionen gelten als erster großer Test im neuen Jahr, wie fragil die Länder dastehen und ob es ihnen gelingt Geld zu erträglichen Zinsen am Kapitalmarkt einzunehmen.

Auch die japanische Industrie zeigt sich bedrückt. "Europa ist unsere größte Sorge", so Toshiyuki Shiga, Chief Operating Officer bei Nissan Motor. "Es geht diesmal auf die Bedeutung der Idee der EU zurück ... Länder mit so vielen Unterschieden und Kontrasten versuchen sich zu einen... Ich hoffe, dass die EU mit dieser Bewährungsprobe der Währungskrise es schafft näher zusammenzurücken und eine Aufspaltung zu verhindern“, so Shiga.

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Über den Experten

Christian Zoller
Christian Zoller

Christian Zoller studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Regensburg sowie an der WU Wien, mit den Schwerpunkten Investmentbanking und Corporate Finance. Seit 1995 ist er in den Bereichen Fundamentalanalyse und Technische Analyse tätig. Seine berufliche Laufbahn führte Zoller unter anderem zur Austria Presse Agentur (APA-Finance), zu BörseDaily und stock3. Zudem verfasste er Fachartikel für den Newsletter „Trendwatch“ des Heikin-Ashi-Experten Dan Valcu und ist Autor des Fachbuchs „Behavioral Finance bei Technischer Analyse“. Für die Finanzmarktanalyse verwendet Zoller unter anderem gerne Saisonalitäten, die Sentimentanalyse, Fundamentaldaten und die Charttechnik.

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