Japan sieht in Euro-Talfahrt Gefahr für eigene Wirtschaft
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Tokio (BoerseGo.de) – Die japanische Regierung sieht in der Talfahrt des Euro gegenüber dem Yen eine Gefahr für die Wirtschaft des Landes. Der japanische Finanzminister Jun Azumi will deshalb gemeinsam mit US-Finanzminister Timothy Geitner darüber beraten, wie die beiden Länder gemeinsam mit China Europa unterstützen können. Geithner wird am 12. Januar in Japan erwartet. Neben wirtschaftlichen Fragen sollen auch die Sanktionen gegen den Iran auf der Tagesordnung stehen. Zuvor besucht der US-Finanzminister am 10. Und 11. Januar China.
Investoren haben den Euro in der ersten Woche des neuen Jahres auf ein 11-Jahrestief gegenüber dem Yen geschickt, da die Sorgen immer größer werden, dass einige europäische Länder bald in ernste Schwierigkeiten kommen könnten ihre Staatsschulden zu bezahlen. „Der fallende Euro kann möglicherweise einen großen Einfluss auf die japanische Wirtschaft und den Export haben“, so Azumi nach einer Kabinettssitzung. „Die Entwicklung des Euros zeigt, dass die Märkte die Entwicklung in der Eurozone sehr kritisch sehen. Es ist daher angebracht die Marktbewegungen über einen längeren Zeitraum sehr genau zu beobachten“, so Azumi.
Italien und Spanien werden in der kommenden Woche erneut Staatsanleihen auf den Markt bringen. Beide Auktionen gelten als erster großer Test im neuen Jahr, wie fragil die Länder dastehen und ob es ihnen gelingt Geld zu erträglichen Zinsen am Kapitalmarkt einzunehmen.
Auch die japanische Industrie zeigt sich bedrückt. "Europa ist unsere größte Sorge", so Toshiyuki Shiga, Chief Operating Officer bei Nissan Motor. "Es geht diesmal auf die Bedeutung der Idee der EU zurück ... Länder mit so vielen Unterschieden und Kontrasten versuchen sich zu einen... Ich hoffe, dass die EU mit dieser Bewährungsprobe der Währungskrise es schafft näher zusammenzurücken und eine Aufspaltung zu verhindern“, so Shiga.
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