Japan: Rücktritt des Ministerpräsidenten könnte Wirtschaft beleben

Frankfurt (Fonds-Reporter.de) - Der angekündigte Rücktritt des japanischen Ministerpräsidenten und Vorsitzenden der Liberaldemokratischen Partei LDP, Yasuo Fukuda, kam nach Einschätzung von Hisanori Gondo, Leiter Equity Investments bei ING Mutual Funds Management Company (Japan), zu einem überraschenden Zeitpunkt. Sollte der Ex-Außenminister und derzeitige Kabinettchef Taro Aso zum Nachfolger Fukudas gewählt werden, könne das die Wirtschaft beleben, so Hisanori Gondo.

Die Neuwahl des neuen Parteichefs der regierenden LDP solle am 8. September bekanntgegeben und am 20. September abgehalten werden, so Gondo. Neben Taro Aso seien auch Yuriko Koike and Nobuteru Ishihara im Gespräch. Koike und Ishihara seien starke Befürworter der strukturellen Reformen, die vom ehemaligen Ministerpräsidenten Koizumi in Angriff genommen wurden. Investoren könnten dadurch Hoffnung schöpfen, dass die LDP zu weiteren Wirtschaftsreformen gewillt sei. Es sei aber unwahrscheinlich, dass Koike und Ishihara an die Spitze der LDP gewählt würden, da es ihnen an Erfahrung mangele.

Sollte Taro Aso zum nächsten Ministerpräsidenten Japans gewählt werden, sei eine Ausweitung des unter Regie von Fukuda geplanten Konjunkturprogramms möglich, so Hisanori Gondo. Erwartet werde allgemein, dass Aso zu größeren Steuersenkungen und zu höheren Regierungsinvestitionen bereit sei, um die Konjunktur zu beleben.

Eine große Unsicherheit seien die anstehenden Wahlen zum Unterhaus des Parlaments. Bei den Wahlen könnte die DPJ (Demokratische Partei Japans) die Mehrheit gewinnen und die nächste Regierung stellen. Dies könnte zu politischen Unsicherheiten und wirtschaftlichen Instabilitäten führen, so Hisanori Gondo. Ein genauer Wahltermin steht noch nicht fest. Wahlen könnten entweder Ende des Jahres oder zu Beginn des nächsten Jahres abgehalten werden. Entscheidend für den genauen Termin seien die Popularitätswerte der Parteien.

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