Japan: Renesas kann Hoffnung schöpfen
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Tokio (BoerseGo.de) – Der angeschlagene Chiphersteller Renesas mit Sitz in Tokio kann wieder Hoffnung schöpfen. Die drei Hauptgesellschafter des Halbleiterherstellers haben dem Vorschlag für einen Kauf des Unternehmens durch die staatlich gestützte Innovation Network Corporation (INCJ) und acht Herstellern Medienberichten zufolge zugestimmt. Die Transaktion wird voraussichtlich offiziell Anfang Dezember bekannt gegeben.
Den Berichten zufolge wurde der Deal in die Wege geleitet um eine Offerte des US-Private-Equity–Unternehmens Kohlberg Kravis Roberts & Co. (KKR) von Ende September zu überflügeln. Damit soll nach der Pleite von Elpida eine weitere Insolvenz in der Branche in Japan verhindert werden. Renesas ist der weltweit fünftgrößte Chiphersteller.
Das Konsortium welches von INCJ angeführt wird hatte bereits im Oktober einen Investitionsvorschlag an die drei Großaktionäre NEC, Hitachi und Mitsubishi Electric sowie an die wichtigsten Gläubigerbanken des Unternehmens übergeben.
Der Vorschlag sieht vor, dass das Konsortium Renesas insgesamt 200 Milliarden Yen oder 2,4 Millionen Dollar zur Verfügung stellt, wobei der Rettungsfonds INCJ 180 Milliarden Yen für einen Anteil von zwei Drittel in dem Unternehmen bereitstellt.
Die INCJ wurde im Jahr 2009 als öffentlich-private Partnerschaft zwischen der japanischen Regierung und Großunternehmen gegründet. Es ist mit 156 Milliarden Yen kapitalisiert. Dabei stellt die japanische Regierung 90 Prozent und private Unternehmen die restlichen 10 Prozent des Kapitals. Die japanische Regierung gibt dabei entsprechende Garantien für insgesamt bis zu 800 Milliarden Yen der INCJ Investitionen.
Die acht Hersteller, die die restlichen 20 Milliarden Yen für einen Anteil von rund 5 Prozent an Renesas bereitstellen, sind diejenigen, die von Renesas mit Chips beliefert werden. Zu den Herstellern gehören den Medien zufolge angeblich Toyota Motor, Nissan Motor, Honda Motor, Panasonic und Canon.
Nach den Investitionen des von INCJ angeführten Konsortiums bleiben die drei Großaktionäre von Renesas nur noch mit einer Minderheitsbeteiligung an dem Unternehmen beteiligt. Derzeit halten sie insgesamt rund 90 Prozent an Renesas. Die drei Großaktionäre haben bereits zusammen mit der Bank of Tokyo-Mitsubishi UFJ einen Kreditrahmen von insgesamt 99,5 Milliarden Yen als Umstrukturierungskapital zur Verfügung gestellt.
Der Vorschlag sieht außerdem vor, dass Renesas seine Belegschaft um zusätzliche 5.000 Mitarbeiter reduziert, wobei die drei größten Aktionäre rund 1.000 der betroffenen Mitarbeiter einstellen werden.
Jedoch haben Hitachi und NEC vereinbart zusätzlich jeweils 1 Billion Yen für das freiwillige Ausscheiden von Mitarbeiter zur Verfügung zu stellen, anstatt alle 1.000 Mitarbeiter wie von der INCJ gefordert aufzunehmen. Jedoch soll Mitsubishi Electric den Berichten zufolge zugestimmt haben einige 100 der betroffenen Mitarbeiter einzustellen.
Renesas hat seit längerem mit starkem Gegenwind zu kämpfen. Unter anderem belastet die sinkende Nachfrage für Flachbildschirme. Frühere Versuche das Unternehmen zu reorganisieren hatten in Folge der Naturkatastrophe vom 11. März 2011 nur kurzzeitigen Erfolg.
Im Geschäftsjahr 2011/12 (per Ende März) musste Renesas einen Nettoverlust von 62,60 Milliarden Yen ausweisen. Dabei belastete der sinkende Umsatz, der um 22 Prozent auf 883,11 Milliarden Yen zurückging. Es war bereits das zweite Jahr in Folge in dem Renesas einen Verlust auswies.
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