Japan: Regierung senkt Wirtschaftseinschätzung
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Tokio (BoerseGo.de) - Die japanische Regierung hat am heutigen Freitag ihre Wirtschaftseinschätzung bereits zum vierten Monat in Folge gesenkt. Es ist die längste Kette von Herabstufungen seit Beginn der globalen Finanzkrise. Die Abstufung erfolgte nach den jüngsten schwachen Daten zum japanischen Bruttoinlandsprodukt (BIP) im dritten Quartal.
Das japanische BIP ist im dritten Quartal in der vorläufigen Fassung um 0,9 Prozent im Quartalsvergleich gefallen, wie das Cabinet Office bereits am Montag mitteilte. Nach einem Anstieg um 0,2 Prozent im zweiten Quartal. Auf Jahressicht wurde ein Rückgang von 3,5 Prozent im dritten Quartal notiert.
„Die japanische Wirtschaft weist jüngst Schwäche wegen der Abkühlung der Weltwirtschaft auf“, wie das Cabinet Office in seinem Monatsbericht für November am heutigen Freitag mitteilte. Dies ist eine pessimistischere Einschätzung als noch im Oktober, als die Regierung sagte: „Die wirtschaftliche Erholung schwächelt, doch einige Komponenten zeigen noch einen gleichmäßigen Anstieg".
Den jüngsten offiziellen Daten zufolge schrumpfte die japanische Wirtschaft im dritten Quartal mit einer Jahresrate von 3,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Es ist der stärkste Rückgang seit der verheerenden Naturkatastrophe vom März 2011.
Die Regierung senkte auch ihre Einschätzung für die Unternehmensgewinne sowie die Investitionen der Unternehmen. „Die Unternehmensgewinne verflachen sich weiter, wobei vor allem Hersteller betroffen sind. Die Unternehmensinvestitionen zeigen sich schwach“, so das Cabinet Office in dem Bericht.
Darüber hinaus bekräftigte der Bericht, dass die Exporte schwächeln und die industrielle Produktion rückläufig ist. Der private Konsum zeige ebenfalls Schwäche und eine Verbesserung der Beschäftigungssituation scheine zu pausieren.
Außerdem wird auch darauf hingewiesen, dass die Unsicherheit über die wirtschaftliche Entwicklung in der Eurozone und in Asien, hier insbesondere China, hoch bleibt. Besonders sollte dabei die Auswirkung auf die Beschäftigungs- und Einkommenssituation im Auge behalten werden.
Die wirtschaftliche Erholung Japans dürfte sich aber mit einer Erholung der Volkswirtschaften in Übersee und einer anhaltenden Nachfrage im Bausektor fortzusetzen. Zur gleichen Zeit stellen die Möglichkeit einer weiteren Abkühlung der ausländischen Volkswirtschaften sowie starke Schwankungen auf den Finanz- und Kapitalmärkten große Abwärtsrisiken für die japanische Wirtschaft dar.
Die Regierung teilte mit, dass sie „größtmögliche Anstrengungen“ unternehmen werde um die heimische Wirtschaft vor dem Absturz in den Teufelskreis zwischen Yen-Aufwertung und Deflation zu bewahren. Dem Bericht zufolge rechnet die Regierung in Tokio mit einer weiterhin starken Lockerung der Geldpolitik durch die japanische Notenbank Bank of Japan (BoJ).
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