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09:53 Uhr, 05.04.2013

Japan: Notenbank hebt Wirtschaftseinschätzung an

Tokio (BoerseGo.de) – Die japanische Notenbank Bank of Japan (BoJ) hat am heutigen Freitag ihre Wirtschaftseinschätzung für die heimische Volkswirtschaft angehoben. Es ist bereits der vierte Monat in Folge, dass sich die BoJ optimistischer zeigt. Die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt profitiert von dem schwächeren Yen und der sich aufhellenden Wirtschaftslage in Übersee und kann sich weiter von dem Einbruch im Vorjahr 2012 erholen, hieß es.

„Die japanische Volkswirtschaft hat ihren Rückgang gestoppt und zeigt erste Anzeichen einer Erholung“, wie die BoJ in ihrem Monatsbericht für April am heutigen Freitag mitteilte. Im Vormonat März teilte die Notenbank lediglich mit, dass die „heimische Wirtschaft ihren Rückgang gestoppt hat“.

Die Notenbank erhöhte dabei ihre Einschätzung bezüglich des Konsums, der Volkswirtschaften in Übersee, der Exporte und des Outputs. Das letzte Mal erfolgte eine Anhebung der Wirtschaftseinschätzung für vier Monate in Folge im Dezember 2003.

Am Vortag hatte der geldpolitische Rat der Bank of Japan (BoJ) mitgeteilt eine Reihe von unerwartet aggressiven Maßnahmen zur Lockerung der Geldpolitik durchzuführen und das geldpolitische Programm der Notenbank radikal umzukrempeln.

So sollen pro Monat sieben Billionen Yen (rund 58 Milliarden Euro) für den Kauf von Staatsanleihen verwendet werden. Weiterhin sollen nun auch langlaufende Staatsanleihen gekauft werden, um mehr Geld in das System zu schleusen und die Renditen zu senken. Außerdem bekräftigte die BoJ erneut, dass sie das angestrebte Inflationsziel von 2 Prozent in zwei Jahren erreichen will. Japan leidet seit über 15 Jahren unter einer hartnäckigen Deflation.

Japans Finanzminister Aso hat sich am heutigen Freitag allerdings skeptisch gezeigt, ob die BoJ das Inflationsziel von 2 Prozent tatsächlich erreichen kann. Seiner Ansicht nach ist das Problem der japanischen Wirtschaft vor allem die fehlende Nachfrage.

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Über den Experten

Christian Zoller
Christian Zoller

Christian Zoller studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Regensburg sowie an der WU Wien, mit den Schwerpunkten Investmentbanking und Corporate Finance. Seit 1995 ist er in den Bereichen Fundamentalanalyse und Technische Analyse tätig. Seine berufliche Laufbahn führte Zoller unter anderem zur Austria Presse Agentur (APA-Finance), zu BörseDaily und stock3. Zudem verfasste er Fachartikel für den Newsletter „Trendwatch“ des Heikin-Ashi-Experten Dan Valcu und ist Autor des Fachbuchs „Behavioral Finance bei Technischer Analyse“. Für die Finanzmarktanalyse verwendet Zoller unter anderem gerne Saisonalitäten, die Sentimentanalyse, Fundamentaldaten und die Charttechnik.

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