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08:18 Uhr, 30.11.2011

Japan: Industrieproduktion im Monat Oktober überraschend stark gestiegen

Tokio (BoerseGo.de) – In Japan ist die Industrieproduktion im Monat Oktober überraschend stark gestiegen. Im Vergleich zum Vormonat September erhöhte sich die Industrieproduktion saisonbereinigt um 2,4 Prozent, wie die Regierung in Tokio heute mitteilte. Damit zeigt sich das japanische Output trotz der Überschwemmungen in Thailand und der europäischen Staatsschuldenkrise unbeeindruckt stark. Der Anstieg war die stärkste Steigerung seit vier Monaten.

Die Prognosen der Ökonomen die mit einem Plus von lediglich 1,1 Prozent gerechnet hatten wurden deutlich übertroffen. Im September wurde noch ein Rückgang des Industrieoutputs von revidiert 3,3 Prozent (zuvor minus 4,0 Prozent) notiert. „Die Produktionsdaten für Oktober waren deutlich besser als vermutet und eine positive Überraschung“, so Mari Iwashita, Chefvolkswirtin bei SMBC Nikko Securities.

Im Ausblick auf November wird ein schwacher Rückgang um 0,1 prognostiziert. Im Dezember dürfte die Industrieproduktion dann aber wieder um 2,7 Prozent ansteigen. Belastend wirken sich den Regierungsangaben zufolge weiterhin die Auswirkungen der Naturkatastrophe vom März 2011 und der starke Yen aus.

Der Output im Transportsektor stieg im Monatsvergleich sogar um 11,6 Prozent, hauptsächlich aufgrund der hohen Produktion im Autosektor. „Damit sind die Auswirkungen der Überschwemmungen in Thailand auf die Automobilindustrie nicht so gravierend wie zunächst befürchtet. Jedenfalls was die Oktoberdaten angeht und die Prognosen für November vermuten“, so Iwashita.

Der Einkaufsmanagerindex (PMI) ist in Japan im November gefallen. Der Index fiel so stark wie seit sieben Monaten nicht mehr. Der PMI notierte im November bei 49,1 Einheiten, nach 50,6 Zählern im Oktober, wie die Ökonomen von Markit/JMMA mitteilten.

Der Frühindikator wird auf Daten von 400 Industrieunternehmen berechnet. Die Referenzlinie wird bei 50 Einheiten gesehen. Ein Indexwert über dieser Marke deutet auf positiven Ausblick auf die Geschäftslage hin. Eine Notierung unter 50 Einheiten signalisiert hingegen eine pessimistischere Einschätzung.

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Über den Experten

Christian Zoller
Christian Zoller

Christian Zoller studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Regensburg sowie an der WU Wien, mit den Schwerpunkten Investmentbanking und Corporate Finance. Seit 1995 ist er in den Bereichen Fundamentalanalyse und Technische Analyse tätig. Seine berufliche Laufbahn führte Zoller unter anderem zur Austria Presse Agentur (APA-Finance), zu BörseDaily und stock3. Zudem verfasste er Fachartikel für den Newsletter „Trendwatch“ des Heikin-Ashi-Experten Dan Valcu und ist Autor des Fachbuchs „Behavioral Finance bei Technischer Analyse“. Für die Finanzmarktanalyse verwendet Zoller unter anderem gerne Saisonalitäten, die Sentimentanalyse, Fundamentaldaten und die Charttechnik.

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