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08:43 Uhr, 21.11.2012

Japan: Handelsbilanzdefizit sinkt

Tokio (BoerseGo.de) – In Japan hat sich der Außenhandel erneut schwach gezeigt. Die Wirtschaftsmacht wies ein unbereinigtes Handelsbilanzdefizit von 549,0 Milliarden Yen für den Monat Oktober auf, wie das japanische Finanzministerium am heutigen Dienstag mitteilte. Es ist bereits der elfte Monat in den vergangenen 13 Monaten mit einem Handelsdefizit. Begründet wurde das neue Handelsdefizit vom Ministerium vor allem mit zurückgehenden Exporten nach China (hier belastet verstärkt der Territorialkonflikt um die Senkaku-Inseln) und Europa.

Volkswirte hatten im Vorfeld der Daten lediglich mit einem Defizit von 360,0 Milliarden Yen gerechnet. Im Vormonat September wurde aber noch ein höheres Handelsbilanzdefizit von revidiert 561,7 Milliarden Yen (zuvor 558,55 Milliarden Yen) notiert. Im August wurde ein Handelsbilanzdefizit von 755,9 Milliarden Yen ausgewiesen.

Die Exporte brachen im Oktober im Jahresvergleich um 6,5 Prozent auf 5,149 Billionen Yen ein, was ebenfalls unter den Erwartungen eines Rückgangs um 4,9 Prozent lag. Im Vormonat September wurde hier eine Kontraktion von 10,3 Prozent und im August von 5,8 Prozent gemessen. Es ist bereits der fünfte Monat in Folge mit einem Rückgang.

Die schwachen Exporte nach China belasteten die japanische Handelsbilanz am deutlichsten. Hier wurde ein Rückgang um 11,6 Prozent im Jahresvergleich auf 947,76 Milliarden Yen verbucht. Begründet wurde der starke Exportrückgang in das Riesenreich mit der antijapanischen Stimmung in China aufgrund des Territorialkonflikts um die Senkaku-Inseln. Die Exporte nach Gesamtasien fielen im Oktober um 4,9 Prozent im Jahresvergleich auf 2,840 Billionen Yen.

Die Exporte in die Vereinigten Staaten legten hingegen um 3,1 Prozent im Jahresvergleich auf 921,094 Milliarden Yen zu, während die Exporte in die von der Staatsschuldenkrise belasteten Europäischen Union (EU) um 20,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf 508,767 Milliarden Yen zurückgingen.

Die Importe fielen im Oktober um 1,6 Prozent auf 5,698 Billionen Yen im Jahresvergleich. Hier hatten Volkswirte mit einem Rückgang von 3,2 Prozent gerechnet. Im Vormonat September wurde hier noch ein Anstieg um 4,1 Prozent notiert.

Die Importe aus Asien stiegen um 2,0 Prozent im Jahresvergleich auf 2,684 Milliarden Yen, während die Importe aus der Volksrepublik China alleine um 3,6 Prozent auf 1,354 Billionen Yen zulegten.

Die Importe aus den USA konnten leicht um 0,1 Prozent im Jahresvergleich auf 504,661 Milliarden Yen gesteigert werden, während die Importe aus der Europäischen Union (EU) um 7,3 Prozent auf 576,409 Milliarden Yen zulegten.

Das bereinigte Handelsdefizit wurde vom Finanzministerium in Tokio für Oktober mit 624,3 Milliarden Yen ausgewiesen. Volkswirte hatten im Vorfeld lediglich mit einem Minus von 492,10 Milliarden Yen gerechnet. Das bereinigte Handelsdefizit für den Vormonat September wurde auf 959,1 Milliarden Yen (zuvor 980,8 Milliarden Yen) nach oben revidiert.

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Über den Experten

Christian Zoller
Christian Zoller

Christian Zoller studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Regensburg sowie an der WU Wien, mit den Schwerpunkten Investmentbanking und Corporate Finance. Seit 1995 ist er in den Bereichen Fundamentalanalyse und Technische Analyse tätig. Seine berufliche Laufbahn führte Zoller unter anderem zur Austria Presse Agentur (APA-Finance), zu BörseDaily und stock3. Zudem verfasste er Fachartikel für den Newsletter „Trendwatch“ des Heikin-Ashi-Experten Dan Valcu und ist Autor des Fachbuchs „Behavioral Finance bei Technischer Analyse“. Für die Finanzmarktanalyse verwendet Zoller unter anderem gerne Saisonalitäten, die Sentimentanalyse, Fundamentaldaten und die Charttechnik.

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