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08:11 Uhr, 22.10.2012

Japan erneut mit Handelsbilanzdefizit

Tokio (BoerseGo.de) – In Japan hat sich der Außenhandel erneut schwach gezeigt. Die Wirtschaftsmacht wies ein Handelsbilanzdefizit von 558,555 Milliarden Yen für den Monat September auf, wie das japanische Finanzministerium am heutigen Montag mitteilte. Es ist bereits der zehnte Monat in den vergangenen 12 Monaten mit einem Handelsdefizit. Begründet wurde das neue Handelsdefizit vom Ministerium vor allem mit zurückgehenden Exporten nach China und Europa.

Volkswirte hatten im Vorfeld der Daten lediglich mit einem Defizit von 547,9 Milliarden Yen gerechnet. Im Vormonat August wurde aber noch ein höheres Handelsbilanzdefizit von revidiert 755,9 Milliarden Yen ausgewiesen.

Die Exporte brachen im September im Jahresvergleich um 10,3 Prozent auf 5,359 Billionen Yen ein, was ebenfalls unter den Erwartungen eines Rückgangs um 9,9 Prozent lag. Im Vormonat wurde hier eine Kontraktion von 5,8 Prozent gemessen. Es ist bereits der vierte Monat in Folge mit einem Rückgang.

Die schwachen Exporte nach China belasteten die japanische Handelsbilanz am deutlichsten. Hier wurde ein Rückgang um 14,1 Prozent im Jahresvergleich auf 953,834 Milliarden Yen verbucht. Begründet wurde der starke Exportrückgang in das Riesenreich mit der antijapanischen Stimmung in China aufgrund des Territorialkonflikts um die Senkaku-Inseln.

Die Exporte nach Gesamtasien fielen im September um 8,3 Prozent im Jahresvergleich auf 2,944 Billionen Yen.

Die Exporte in die Vereinigten Staaten legten hingegen um 0,9 Prozent im Jahresvergleich auf 933,372 Milliarden Yen zu, während die Exporte in die von der Staatsschuldenkrise belasteten Europäischen Union (EU) um 21,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf 565,024 Milliarden Yen zurückgingen.

Die Importe erhöhten sich im September hingegen um 4,1 Prozent auf 5,918 Billionen Yen im Jahresvergleich. Hier hatten Volkswirte nur mit einem Anstieg von 2,9 Prozent gerechnet. Im Vormonat August wurde hier noch ein höherer Rückgang um 5,4 Prozent notiert.

Die Importe aus Asien stiegen dabei um 0,7 Prozent im Jahresvergleich auf 2,591 Milliarden Yen, während die Importe aus der Volksrepublik China alleine um 3,8 Prozent auf 1,283 Billionen Yen zulegten.

Die Importe aus den USA konnten um 3,8 Prozent im Jahresvergleich auf 506,328 Milliarden Yen gesteigert werden, während die Importe aus der Europäischen Union (EU) um 6,0 Prozent auf 511,838 Milliarden Yen zurückgingen.

Das bereinigte Handelsdefizit wurde vom Finanzministerium in Tokio für September mit 980,8 Milliarden Yen ausgewiesen. Volkswirte hatten im Vorfeld lediglich mit einem Minus von 760,3 Milliarden Yen gerechnet. Das Handelsdefizit für den Vormonat August wurde auf 461,9 Milliarden Yen nach oben revidiert.

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Über den Experten

Christian Zoller
Christian Zoller

Christian Zoller studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Regensburg sowie an der WU Wien, mit den Schwerpunkten Investmentbanking und Corporate Finance. Seit 1995 ist er in den Bereichen Fundamentalanalyse und Technische Analyse tätig. Seine berufliche Laufbahn führte Zoller unter anderem zur Austria Presse Agentur (APA-Finance), zu BörseDaily und stock3. Zudem verfasste er Fachartikel für den Newsletter „Trendwatch“ des Heikin-Ashi-Experten Dan Valcu und ist Autor des Fachbuchs „Behavioral Finance bei Technischer Analyse“. Für die Finanzmarktanalyse verwendet Zoller unter anderem gerne Saisonalitäten, die Sentimentanalyse, Fundamentaldaten und die Charttechnik.

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