IWH hebt deutsche BIP-Prognose für 2025 - Senkung für 2026
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Von Hans Bentzien
DOW JONES--Das Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) hat seine Prognose für das Wirtschaftswachstum Deutschlands im laufenden Jahr etwas angehoben, aber die für 2026 leicht gesenkt. Wie das IWH mitteilte, rechnet es für 2025 nun mit einem Anstieg des preisbereinigten Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 0,4 Prozent, nachdem es im März 0,1 Prozent Wachstum vorausgesagt hatte. Die Wachstumsprognose für 2026 wurde auf 1,1 (zuvor: 1,3) Prozent gesenkt. "Für die deutsche Wirtschaft gibt es mehr und mehr Anzeichen für eine konjunkturelle Erholung", heißt es in der Veröffentlichung des IWH.
Das IWH verweist auf die sich seit Jahresbeginn bessernden Geschäftsaussichten der Unternehmen und den BIP-Anstieg von 0,4 Prozent im vierten Quartal. "Dass die Exporte um 3,2 Prozent zunahmen, liegt allerdings zu einem Gutteil an der vorübergehend höheren Nachfrage aus den USA", merken sie an. Neben den Exporten habe auch der private Konsum deutlich expandiert, zum ersten Mal seit längerer Zeit. Die privaten Ausrüstungsinvestitionen seien dagegen gesunken, wie sie es im Trend schon seit zwei Jahren getan hätten.
"Nach wie vor belasten strukturelle Probleme die deutsche Wirtschaft - Demografie, Energiewende, Strukturwandel in China", heißt es weiter. Dabei stütze die geldpolitische Lockerung durch die Europäische Zentralbank die Konjunktur, insbesondere über günstigere Finanzierungskonditionen für die Immobilienwirtschaft. "Im zweiten und vor allem im dritten Quartal dürfte es zu einem Rückschlag für den deutschen Export kommen. Die konjunkturelle Belebung wird dadurch deutlich gedämpft, aber nicht abgewürgt", so das IWH. De finanzpolitische Wende wird sich nach Meinung der Konjunkturforscher erst 2026 spürbar im Wachstum niederschlagen.
Wie es mit der internationalen Konjunktur in diesem und im kommenden Jahr weitergeht, wird nach Aussage des IWH im Wesentlichen vom Fortgang der Handelskonflikte zwischen den USA und dem Rest der Welt abhängen. "Dabei dürften im zweiten Quartal die konjunkturellen Bremsspuren noch nicht ausgeprägt sein."
Kontakt zum Autor: hans.bentzien@dowjones.com
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