IW: Mieten schießen nach oben - Kaufpreise stagnieren
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Von Andrea Thomas
DOW JONES--In vielen deutschen Städten sind laut einer Untersuchung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) die Neuvertragsmieten deutlich gestiegen während die Kaufpreise dagegen stabil geblieben sind. Besonders in Berlin, Essen und Frankfurt hätten die Mietpreise zugelegt. Wer eine Immobilie kaufen möchte, zahle hingegen ähnlich viel wie noch vor einem Jahr. Neuvertragsmieten sind laut dem IW-Wohnindex für das vierte Quartal 2024 dagegen im Vergleich zum Vorjahr um rund 4,7 Prozent gestiegen.
Besonders groß war der Untersuchung zufolge der Sprung in Berlin (8,5 Prozent mehr), in Essen (8,2 Prozent) und in Frankfurt (8 Prozent). Auch Mieter in Leipzig (7,3 Prozent) und Hamburg (5,4 Prozent) müssen deutlich tiefer in die Tasche greifen.
"Dass die Mieten weiter steigen, liegt vor allem daran, dass Wohnungen in vielen Regionen noch immer viel zu knapp sind, besonders in Städten und begehrten Lagen", erklärte das IW.
Die Mietsteigerungen werden besonders im Vergleich zum Jahr 2022 deutlich. In nur zwei Jahren sind laut IW die Neuvertragsmieten in etlichen deutschen Städten um mindestens 10 Prozent gestiegen. Spitzenreiter ist demnach Berlin mit mehr als 22 Prozent.
Für Immobilienkäufer sind im vergangenen Jahr die Zinsen zwar leicht gesunken, aber die Erschwinglichkeit ist laut IW noch deutlich schlechter als 2022. Dadurch zögerten viele potenzielle Käufer den Schritt hinaus oder fragten eher Mietwohnungen nach, was den Mietmarkt zusätzlich unter Druck setze.
"Mieter zahlen für den Mangel", sagt IW-Immobilienexperte Pekka Sagner. Entspannung sei nicht in Sicht: Auch 2025 entstünden deutlich zu wenige neue Wohnungen. "Wenn es so weitergeht, wird Wohnen zum Luxus", warnte er.
Kontakt zur Autorin: andrea.thomas@wsj.com
DJG/aat/mgo
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