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12:41 Uhr, 15.10.2012

Italien: Premier Monti kritisiert Bundesbank

Rom (BoerseGo.de) – Der italienische Premierminister Mario Monti hat die Haltung der Bundesbank innerhalb der Europäischen Zentralbank (EZB) kritisiert. In der Vergangenheit war die Bundesbank ein Vorbild für die EZB gewesen. „Heute ist die Bundesbank ein Beispiel, dem man nicht folgen sollte, wenn sie den Eindruck vermittelt, die Kollegialität der EZB in Frage zu stellen", sagte Monti laut "Handelsblatt". „So mancher Beobachter meint, dass die Bundesbank noch nicht den Machtverlust verdaut hat, den sie durch die Abgabe zahlreicher Kompetenzen an die EZB erlitten hat“, sagte Monti.

Außerdem verwies Monti auf die deutlichen Fortschritte bei der Haushaltskonsolidierung. „Wir haben heute ein Defizit, das geringer ist als das der Niederländer, die sich fühlen, als wären sie die Musterschüler", sagte Monti laut "Handelsblatt". Das Haushaltsdefizit Italiens wurde im zweiten Quartal mit 5,0 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) angegeben, nach revidiert 7,3 Prozent (zuvor 8,0 Prozent) im ersten Quartal.

In Bezug auf einen möglichen Hilfsantrag Madrids auf Finanzhilfen aus Brüssel zeigte sich der italienische Premier gelassen. „Es gibt zwei Gedankenschulen: Die einen sagen, sobald einer den Mechanismus aktiviert, werden sich die Investoren wie eine Meute Wölfe auf die nächsten Länder losgehen. Aber ich denke, wenn das System funktioniert, dann wird die Marktspekulation weniger aggressiv“, zeigte sich Monti zuversichtlich.

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Über den Experten

Christian Zoller
Christian Zoller

Christian Zoller studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Regensburg sowie an der WU Wien, mit den Schwerpunkten Investmentbanking und Corporate Finance. Seit 1995 ist er in den Bereichen Fundamentalanalyse und Technische Analyse tätig. Seine berufliche Laufbahn führte Zoller unter anderem zur Austria Presse Agentur (APA-Finance), zu BörseDaily und stock3. Zudem verfasste er Fachartikel für den Newsletter „Trendwatch“ des Heikin-Ashi-Experten Dan Valcu und ist Autor des Fachbuchs „Behavioral Finance bei Technischer Analyse“. Für die Finanzmarktanalyse verwendet Zoller unter anderem gerne Saisonalitäten, die Sentimentanalyse, Fundamentaldaten und die Charttechnik.

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