Italien: Premier Monti kritisiert Bundesbank
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Rom (BoerseGo.de) – Der italienische Premierminister Mario Monti hat die Haltung der Bundesbank innerhalb der Europäischen Zentralbank (EZB) kritisiert. In der Vergangenheit war die Bundesbank ein Vorbild für die EZB gewesen. „Heute ist die Bundesbank ein Beispiel, dem man nicht folgen sollte, wenn sie den Eindruck vermittelt, die Kollegialität der EZB in Frage zu stellen", sagte Monti laut "Handelsblatt". „So mancher Beobachter meint, dass die Bundesbank noch nicht den Machtverlust verdaut hat, den sie durch die Abgabe zahlreicher Kompetenzen an die EZB erlitten hat“, sagte Monti.
Außerdem verwies Monti auf die deutlichen Fortschritte bei der Haushaltskonsolidierung. „Wir haben heute ein Defizit, das geringer ist als das der Niederländer, die sich fühlen, als wären sie die Musterschüler", sagte Monti laut "Handelsblatt". Das Haushaltsdefizit Italiens wurde im zweiten Quartal mit 5,0 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) angegeben, nach revidiert 7,3 Prozent (zuvor 8,0 Prozent) im ersten Quartal.
In Bezug auf einen möglichen Hilfsantrag Madrids auf Finanzhilfen aus Brüssel zeigte sich der italienische Premier gelassen. „Es gibt zwei Gedankenschulen: Die einen sagen, sobald einer den Mechanismus aktiviert, werden sich die Investoren wie eine Meute Wölfe auf die nächsten Länder losgehen. Aber ich denke, wenn das System funktioniert, dann wird die Marktspekulation weniger aggressiv“, zeigte sich Monti zuversichtlich.
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.