Kommentar
09:04 Uhr, 22.07.2024

Ist der Rücksetzer bei Chipwerten eine Chance?

Fast die gesamte Halbleiterbranche korrigiert und das nicht zu knapp. Begonnen hat alles am vergangenen Mittwoch und bisher sind die Stabilisierungsversuche gescheitert. Ist es dennoch eine Chance?

Halbleiterwerte konnten bis vergangenen Mittwoch eine sehr gute Performance vorweisen. Allein in diesem Jahr gewann der PHLX Semiconductor Index 43 %. Dann kam der starke Abverkauf am Mittwoch, der mit einem Tagesminus von 6,6 % endete. Ob der Gesamtindex oder Nvidia, die Verluste liegen inzwischen bei ca. 10 %. Ein Rückgang von 10 % wird allgemein als Korrektur bezeichnet.

Wenn es solche Korrekturen gibt, ist das Erste, was Anlegern, die bisher nicht dabei waren, durch den Kopf geht: Endlich kommen die Kurse zurück, jetzt kann ich kaufen. Den Kursen wurde monatelang hinterhergeschaut. Kaufen wollte man nicht, weil man den Kursen nicht hinterherlaufen wollte. Stoisch wurde auf einen Rücksetzer gewartet, bei dem man dann endlich einsteigen kann.

Anleger, die bereits dabei waren, kommen zu einer ähnlichen Schlussfolgerung. Man hat hohe Buchgewinne. Jetzt kann man in der Korrektur nochmal etwas billiger nachkaufen. Die Ausgangslage ist eine andere, aber das, was Anleger tun wollen, ist ähnlich: Kaufen.

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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