Issing kritisiert Notenbankpolitik von EZB-Chef Draghi
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Frankfurt (BoerseGo.de) – Der frühere Chefvolkswirt der Europäischen Zentralbank (EZB), Ottmar Issing, hat die Pläne von EZB-Chef Mario Draghi zum erneuten Aufkauf von Staatsanleihen der Krisenstaaten kritisiert. Issing warnt dabei vor einer hohen Inflationsgefahr.
„Die Geldwertstabilität ist mittelfristig massiv gefährdet", warnte Issing in einem Gespräch mit der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". „Es gibt eine globale Liquiditätsschwemme, die wird früher oder später ihre gefährliche Wirkung entfalten“, so der Experte. „Müssen die Papiere abgeschrieben werde, stehen dafür am Ende die Steuerzahler gerade“, mahnte er.
Beschwichtigungen, dass die ausgegebene Liquidität später problemlos wieder eingesammelt werden kann, nannte Issing „leichtfertiges Gerede“. „Noch nie zuvor hat es eine ähnliche Situation gegeben. Niemand kann wissen, was so viel Liquidität anrichtet. Und wer glaubt schon daran, dass sie den Geldhahn einfach wieder zudrehen werden?“, zeigt sich der Würzburger Volkswirt gegenüber der Zeitung besorgt.
Auch der Chef der Deutschen Bundesbank Jens Weidmann lehnt erneute Staatsanleihekäufe durch die EZB ab. Der Graben zwischen Weidmann und EZB-Chef Draghi hat sich jüngst deutlich vertieft. Auch ein persönliches Gespräch konnte die Differenzen nicht beiseite räumen.
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