Israel/Gaza: Gewalteskalation ruft internationale Besorgnis hervor
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Tel Aviv (BoerseGo.de) – Die neue Eskalation im Gazastreifen ruft international Besorgnis hervor. Israel hatte am Vortag mit einem gezielten Luftschlag den Militärchef der radikal-islamische Hamas, Ahmed al-Dschabari, getötet und weitere Luftangriffe auf Gaza durchgeführt. Die Operation trägt den Namen "Säule der Verteidigung". Israel sah in Ahmed al-Dschabari einen der gefährlichsten Terroristen in Gaza. Palästinenser feuerten erneut zahlreiche Raketen Richtung Israel. Dadurch kamen in dem Ort Kiriat Malachi mindestens drei Menschen ums Leben.
Außerdem verstärkte Israel den Druck auf die gemäßigte Palästinenserführung von Präsident Mahmud Abbas. Abbas will in zwei Wochen einen Antrag bei den Vereinten Nationen auf Anerkennung des palästinensischen Staates einbringen. Israel kündigte an, dass es in diesem Fall jüdische Siedlungen im Westjordanland annektieren könnte. Auch eine mögliche Aufkündigung der Friedensverträge mit den Palästinensern wurde angedeutet. „Eine Anerkennung Palästinas als Nicht-Mitgliedstaat am 29. November wäre ein totaler Regelbruch mit weitreichenden Folgen", so der israelische Außenminister Avigdor Lieberman von der Partei Jisra'el Beitenu („Unser Haus Israel“).
Unterstützung für die Luftangriffe erhielt die Regierung in Jerusalem aus den USA. US-Präsident Barack Obama (Demokraten) bekräftigte in einem Telefonat mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu das Recht Israels auf Selbstverteidigung. Er forderte Israel aber dazu auf, alles zu tun um Todesopfer in der Zivilbevölkerung zu verhindern.
„Es gibt keine Rechtfertigung für die Gewalt, die die radikal-islamische Hamas und andere Terrororganisationen gegen das israelische Volk ausüben“, unterstrich US-Außenamtssprecher Mark Toner. Die US-Botschafterin bei der UNO, Susan Rice, betonte, dass Israel seit langem Raketenangriffen aus dem Gazastreifen ausgesetzt ist. Ihren Angaben zufolge wurden seit Jahresbeginn bereits mindestens 768 Raketen von Gaza aus abgefeuert.
Russland und China mahnten beide Seiten zur Zurückhaltung. Russland bezeichnete die Luftangriffe auf Stellungen der Hamas als „unverhältnismäßig“, verurteilte aber gleichzeitig die Angriffe der Hamas. „Der Beschuss von Südisrael wie auch die unverhältnismäßigen Luftschläge auf Gaza sind absolut inakzeptabel - umso mehr, wenn auf beiden Seiten Zivilisten Opfer der Gewalt werden“, so der russische Außenamtssprecher Alexander Lukaschewitsch. China rief Israel zu „äußerster Zurückhaltung“ und einer Vermeidung der Eskalation auf. „China verurteilt alle Aktionen, bei denen es zu zivilen Opfern komme“, unterstrich der Sprecher des Außenministeriums Hong Lei.
Auch Deutschland drückte seine Sorge um die Eskalation der Gewalt in Nahost aus. „Es darf nicht zu einer neuen Spirale der Gewalt kommen“, betonte Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP). „Wir verfolgen mit sehr großer Sorge diese grenzüberschreitenden Auseinandersetzungen“. Der Bundesaußenminister forderte alle Parteien zu „größtmöglicher Zurückhaltung“ auf.
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