Kommentar
17:49 Uhr, 06.11.2012

iSMS - Max Otte: "Gold ist keinesfalls überteuert!"

iSMS (Investors Social Media Sumup): Was prominente Investoren, Ökonomen und Börsenjournalisten twittern und bloggen...

Max Otte

Gold ist keinesfalls überteuert!

"Der Goldpreis ist keinesfalls überteuert. Er hat sich versechsfacht, aber wenn die Förderkosten schon bei 1.100 Euro pro Unze liegen, ist das sozusagen die natürliche Preisuntergrenze. Davon sind wir nicht allzu weit entfernt. Gold gehört bei diversifizierten und älteren Anlegern ins Depot."

DAX: 10.000 Punkte sind wahrscheinlicher als 5.000 Punkte!

"Es ist sehr viel wahrscheinlicher, dass der DAX auf 10.000 Punkte steigt, als dass er auf 5.000 Punkte sinkt. Der DAX ist zwar nur ungefähr 8.000 bis 8.500 Punkte wert, gemessen an den langfristigen Kennzahlen, aber wenn die Anleger den DAX entdecken, dann gehen sie verstärkt in den DAX und nicht in andere Länder in Europa. Dann kommt es beim DAX auch zu einer leichten Übertreibung."

Europäische Standardaktien kaufen!

"Was würde ich einem jungen Anleger raten? Kaufe italienische Aktien! Das ist halb scherzhaft gemeint. Aber italienische Aktien sind natürlich saubillig. Aktien kauft man dann, wenn sie billig sind, wenn sie im Ausverkauf sind. Italien hat im Norden eine funktionierende Wirtschaft. Trotzdem würde ich einem Einsteiger nie raten, italienische Aktien zu kaufen. Aber ich würde ihm raten, einen EuroStoxx-Fonds zu kaufen. Aktien sind langfristig wachsendes Realvermögen. Gold ist Geldersatz, ist Sicherheit. Aber wenn jemand viel Zeit hat, soll er sich lieber einen Aktiensparplan einrichten lassen, auf europäische Standardtitel."

Festgeld bedeutet Geldvernichtung

"Es gibt keine sicheren Anlagen. Beim Festgeld, bei Anlagen mit negativen Realzinsen, haben Sie die Sicherheit, dass Sie Geld verlieren. Das ist ja die finanzielle Repression, also die schleichende Enteignung der Bürger, der Sparer, der Kapitalsammelstellen, die ja gewollt ist oder zumindest in Kauf genommen wird von der Politik. Die Menschen merken es – manchen fehlt noch der Mut, sich zu diversifizieren. Aber ich glaube schon, dass mehr und mehr Menschen in Deutschland merken, was passiert und anfangen, sich breiter aufzustellen."

Die Märkte könnten kippen

"Die Ruhe an den Märkten ist nicht dauerhaft. Wir haben eine hochvolatile Situation, die in jede Richtung kippen kann, aber wir können es eben nicht voraussagen. Also ich warne davor, alles auf eine Karte zu setzen. Edelmetalle sind eine wichtige Basis. Das sage ich auch schon seit Jahren, aber genauso wichtig sind Aktien, billige Aktien, es kommt eben auf den Einkauf an. Die Immobilie halte ich nicht für ein Allheilmittel, die wird unter Umständen auch recht schnell besteuert, da steigen die Grundsteuern und so weiter."

Noch kein Totalkollaps!

"Im Moment wird mit aller Macht die Schuldenspirale weitergedreht. Die Situation hat sich jetzt nach fünf Jahren Finanzkrise zugespitzt. Es wird bedenklicher. Aber ich glaube, dass die wohlhabenden Staaten noch genug Kreditwürdigkeit haben, um das Spielchen zwei oder drei Jahre weiter zu treiben. Also ich rechne nicht mit einem Totalkollaps innerhalb von zwei Jahren."

Bürger haften für Investmentbanken

"Wir stellen die großen Vermögen, die Investmentbanken, weitestgehend frei von der Haftung. Da ist quasi eine leistungsfreie Clique, eine parasitäre Kaste entstanden, die die Schalthebel der Macht auch relativ stark dominiert. Das hat gar nichts mit Verschwörungstheorien zu tun. So etwas gab es in der Geschichte immer wieder, dass sich bestimmte Kasten, bestimmte Gruppen, in die Gesellschaft hineingedrängt haben und Teile usurpiert haben. Die großen Vermögen profitieren ja von der Volatilität, von der weiteren Kreditausdehnung. Es ist die Mittelschicht, die wirklich da zerrieben wird. Den Armen macht es auch nichts."

Niedrige Zinsen – nur Wenige profitieren!

"Man sagt, dass man niedrige Zinsen braucht, um das Wachstum aufrechtzuerhalten. Das mag in einem kleinen Bereich stimmen, aber diese niedrigen Zinsen nutzen vor allem den großen Finanzmarktakteuren, die sich zu einem halben Prozent oder einem Prozent unbegrenzt verschulden, das Geld auch liegen lassen, um damit irgendwann zu spekulieren, während diejenigen, die Geld gespart haben, die Mittelschicht, natürlich bestraft wird durch die Niedrigzinsen. Die Sparkassen werden bestraft, die Volksbanken, die Versicherer, die Sparer. Also es ist auch ein ganz klarer Verteilungskampf der da stattfindet, nur das sagt kaum einer."

Wir haben ein Europa der Finanzkonzerne!

"Europa hat nur geeint eine Chance. Aber nicht auf diesem Weg, es darf kein Europa der Konzerne, vor allem der Finanzkonzerne geben. So wie es jetzt läuft, mit dem Europa der Lobbyisten, mit dem Europa der Hinterzimmer, auch mit dem Europa eines extrem schwachen Deutschland, kann es nicht weitergehen. Wenn Deutschland immer passiv ist, dann setzt sich natürlich Club Med durch, dann setzen sich eher die Vorstellungen der südeuropäischen Länder durch. Frau Merkel hat jetzt gelernt, das Spiel zu spielen, allerdings spät. Entscheidende Weichenstellungen sind falsch gestellt worden. Merkel spielt das Spiel jetzt gar nicht so schlecht, aber der Handlungsspielraum ist jetzt schon fast weg."

Griechenland bekommt weiteres Geld

"Egal wie der Troika-Bericht ausfällt, es wird weiteres Geld nach Griechenland fließen. Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Stellen Sie sich vor, Griechenland geht Pleite, die müssen reorganisieren und keiner im Resteuropa merkt es. Das wäre doch ein riesiger Gesichtsverlust für die gesamte europäische Politik-Elite. Natürlich wird weiter Geld fließen. Jetzt überlegt man noch, wie man den Bericht noch halbwegs so drehen kann, dass da doch noch Hoffnungsschimmer sind. Genauso wie die ersten Gutachten für Griechenland Gefälligkeitsgutachten waren vor drei Jahren, als man eben die Gutachten so schrieb, dass nach zwei Jahren wieder Wachstum in dem Land prognostiziert wurde. Ja, Wahnsinn!"

Peter Schiff

Dollar-Krise wird kommen

"Ich glaube, dass es zu einer Dollar-Krise kommen wird. Wir werden eine richtige Vertrauenskrise bekommen."

Dollar-Krise wird zur Emigration aus den USA führen

"Die Dollar-Krise wird zu einer massiven Emigration junger Erwachsener aus den USA führen!"

USA manipulieren die Zinsen

"So wie die Sowjetunion die Preise für Brot festgelegt hat, legen die USA die Zinsen fest."

Tim Schäfer

Drei Kuriositäten an der Börse

"Heute habe ich für Sie drei Kuriositäten zusammengestellt. Aus jedem Aspekt, den ich hier aufführe, sollten Sie Ihr eigenes Fazit ziehen. Erstens. Griechenland auf dem Vormarsch. Wer hätte das gedacht: Der griechische Aktienmarkt legte in der Spitze um über 65 Prozent zu. Schreibt mir die Griechen nicht ab. Dort werden noch in 1000 Jahren Menschen leben. Sie werden Souvlaki essen, Ouzo trinken und telefonieren. Was lehrt uns das? Wenn die Nacht am schwärzesten ist, kommt der Tag. Wenn alle an den Untergang glauben, lohnt es sich, einzusteigen…"

Die Stadt und der Sturm: Ein spektakuläres Foto

"Das Foto (siehe Link) ist auf dem Titelblatt der neuen Ausgabe des Magazins "New York" zu sehen. Es ist sehr beeindruckend. Es zeigt das südliche Manhattan im Dunkeln. Midtwon sowie Uptown sind wie üblich hell erleuchtet. Südwestlich ist ein kleines Viertel erleuchtet, es ist Battery Park City. Obwohl hier der Hudosn River heftig in die Häuser schwappte, blieb der Strom. Dort gibt es wohl eine neuere Stromversorgungstechnik."

Fünf Fakten die unsere Regierung nicht in den Griff bekommt

"Mich bringt es auf die Palme, wenn ich mich mir den Finanzmarkt anschaue und die schlechte Informationspolitik der Berliner Regierung sehe. Fünf Fakten sollten Sie aufschrecken ..."

(Zitate teilweise redigiert)

Zusammenstellung: Oliver Baron

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Über den Experten

Oliver Baron
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Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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