Iren stimmen gegen den EU-Vertrag...
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und bringen EUR/USD am Freitag unter Druck - USVerbraucherpreise auf hohem Niveau
Guten Morgen,
der Euro eröffnet heute Morgen im Bereich von 1.5400, nachdem die tiefsten Kurse um 1.5300 lagen. USD/JPY hält sich stabil über 108.00 (108.25 aktuell), EUR/JPY entsprechend bei 166.80.
Die Volksabstimmung der Iren zum EU-Vertrag ist in der vergangenen Woche negativ ausgefallen. Der Euro stand aus diesem Grunde eigentlich den gesamten Freitag unter Druck. Diese „politischen Kurse“ halten üblicherweise nicht lange an. In diesem Fall haben sie aber den allgemeinen Druck auf den Euro nur untermauert. Herr Gonzales-Paramo (EZB) signalisierte auch gleich, dass das Nein der Iren nichts am geldpolitischen Kurs der EZB ändern wird (die Frage ist aus meiner Sicht allerdings: wie viel Einfluss hat die EZB auf die Entscheidung genommen, indem Sie eine weitere Straffung der Geldpolitik für den Juli angekündigt hat? – Bedenken muss man in diesem Zusammenhang, dass viele Iren ihre Kredite auf variabler Basis finanziert haben). Zunächst hat sich EUR/USD ja auch auf 1.5400 erholt.
Die US- Verbraucherpreise wurden am Freitag veröffentlicht. Auf Monatsbasis ergab sich im Mai ein Plus von 0,6 % gegenüber dem Vormonat (Prognose 0,5 %), auf Jahresbasis ergaben sich Werte von 4,2 % (Prognose 3,9 %). Verdeutlicht wird auch hier wieder, welche Auswirkung insbesondere die gestiegenen Energiepreise haben. Die Frage ist, wie lange die Fed die Zinsen noch auf dem niedrigen Niveau halten wird.
Das Verbrauchervertrauen der Uni Michigan war enttäuschend. Es wurde mit 56.7 veröffentlicht, nachdem ein Wert von 59.5 erwartet worden war. Der Index zeigt damit unverändert bergab.
Heute kommen ausschließlich wichtige amerikanische Daten. Es beginnt mit dem NY Empire State Survey. Dieser wird erneut im negativen Bereich erwartet. Der Verlauf der vergangenen Jahre ist unten dargestellt. Das verarbeitende Gewerbe zeigt sich in den vergangenen Monaten sehr schwach. Indexstände unter 0 verdeutlichen dies. Der Erwartungswert liegt für diese Veröffentlichung bei -2.2.
Weiter geht es mit den Nettokapitalzuflüssen in die amerikanische Volkswirtschaft. Diese Daten lassen es an Aktualität vermissen. Die Auswirkungen sind in den vergangenen Wochen bereits an den Märkten eingepreist worden - dennoch gibt es immer mal wieder Monate, in denen dieser Veröffentlichung auch am Devisenmarkt große Bedeutung beigemessen wird.
Heute Abend kommt noch der NAHB Housing Market Index. Entsprechend der katastrophalen Lage am amerikanischen Immobilienmarkt hat sich der Index in den vergangenen Jahren entwickelt und scheint sich zunächst auf dem derzeitigen Niveau einzupendeln. Erwartet wird für heute ein Wert von 20.5.
Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das weiterhin den USD favorisiert. Erst ein Überwinden des Widerstandsniveaus bei 1.5720 – 50 neutralisiert den negativen Bias des Euros. Momentan dürfte es sich um eine kleine Korrektur der Abwärtsbewegung handeln. Der Druck auf den Euro sollte in den nächsten Tagen wieder aufgenommen werden.
Viel Erfolg!
Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Bremer Landesbank
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