Investorenumfrage: In diesen Aktienregionen steckt Potenzial
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Investoren beurteilen Schwellenländeraktien aktuell positiver als im vergangenen Jahr: Während vor einem Jahr nur 51 % der Meinung waren, dass Schwellenländeraktien attraktive risikobereinigte Renditen bieten, sind es aktuell 67 %. Das ist eines der Ergebnisse des Investor Sentimeter von NN Investment Partners (NN IP), einer Umfrage unter 100 professionellen Investoren in Europa.
Nach Ansicht der Multi-Asset-Strategen von NN IP ist die erhöhte Anlegerpräferenz für Schwellenländer auf die Aussicht auf ein bevorstehendes Handelsabkommen zwischen den USA und China sowie die Verbesserung der monetären Bedingungen zurückzuführen. Allerdings sind die Herausforderungen, denen sich die Schwellenländer gegenübersehen, immer noch sehr groß. Neben den sozialen Unruhen in verschiedenen Schwellenländern sind sie auch von der anhaltenden Handelsunsicherheit betroffen, die mit einem zwischenzeitlichen Abkommen zwischen den USA und China nicht endgültig gelöst wird. Zudem schränken die gegenwärtig schwächeren Währungen vieler Schwellenländer ihren Spielraum für weitere geldpolitische Lockerungen ein. Schwellenländeraktien haben sich 2019 stark unterdurchschnittlich entwickelt und sind im Vergleich zu Aktien aus Industriestaaten attraktiv bewertet. Dennoch ist NN IP der Ansicht, dass sich mindestens eine der oben genannten Herausforderungen nachhaltig verbessern muss, damit sich das Wertpotenzial von Schwellenländeraktien entfalten kann.
Die Umfrage ergab zudem, dass Investoren auch britische Aktien positiv beurteilen. 46 % der Befragten erwarten von dieser Anlageklasse gute risikobereinigte Renditen. Patrick Moonen, Multi-Asset-Stratege bei NN Investment Partners: „Dieses Ergebnis überrascht, da die Unsicherheit im Zusammenhang mit dem Brexit nach wie vor eine Beeinträchtigung darstellt, die auch nach Verabschiedung eines Austrittsgesetzes andauern wird. Eine mögliche Erklärung für die Präferenz professioneller Anleger für britische Aktien könnte ihre aktuelle Bewertung sein. Oder die Anleger hoffen auf umfangreiche fiskalische Stimulusmaßnahmen. Zwar gibt es angesichts der niedrigen Aktienbewertungen einige gute Möglichkeiten, aber wir haben Großbritannien in unserer Asset Allocation weiter neutral gewichtet, da das Risiko eines harten Brexits Ende 2020 nach wie vor hoch ist.“
Im Gegensatz dazu gehören die Eurozone und Japan zu den Regionen, in denen die Umfrageteilnehmer im Jahr 2020 eher keine attraktiven risikobereinigten Renditen erwarten: Nur 36 % der Befragten stufen die Eurozone als attraktiv ein, Japan finden sogar nur 31 % der Befragten aus Risiko-Rendite-Sicht interessant. Angesichts der Präferenz der Anleger für Schwellenländer hält NN IP diese zurückhaltende Anlegereinschätzung für die Eurozone und Japan für bemerkenswert. Wie die Schwellenländer sind auch Japan und die Eurozone von der Entwicklung im Handelsstreit und einer Verbesserung der globalen Wachstumsaussichten abhängig.
Ewout van Schaick, Head of Multi Asset bei NN Investment Partners: „NN IP hat vor kurzem seine Einschätzung für die Eurozone und Japan angehoben, da die entsprechenden Aktien derzeit deutlich niedriger notieren als US-Aktien. Obwohl Japan bei den Anlegern nicht sonderlich beliebt zu sein scheint, gibt es hier gutes Wertpotenzial. Das Land durchläuft Strukturreformen, die die Rentabilität und die Wertschöpfung für Aktionäre unterstützen. Die Eurozone gewichten wir ebenfalls über, da mögliche fiskalische Impulse hier sehr viel bewirken würden.“
Mit Ausnahme der USA bevorzugt NN IP in der taktischen Asset Allocation für seine Multi-Asset-Strategien aktuell Industrienationen. Das Multi-Asset-Team prognostiziert für 2020 eine deutliche Verschiebung von Wachstums- zu Value-Aktien, die von schwächeren makroökonomischen Daten und Gewinnerwartungen verursacht wird. Diese Verschiebung würde Value-Regionen wie die Eurozone und Japan gegenüber den USA begünstigen. Auch die Aussichten auf ein ausgewogeneres Verhältnis zwischen den starken geldpolitischen und erwarteten fiskalischen Lockerungen würden insbesondere die Eurozone und Japan stark unterstützen.
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