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21:39 Uhr, 20.10.2010

Invesco-Chefvolkswirt erwartet positive Entwicklung für die meisten Anlageklassen

München (BoerseGo.de) - Begründet durch eine sich fortsetzende globale wirtschaftliche Erholung wird sich die positive Entwicklung für die meisten Anlageklassen im 4. Quartal weiter fortsetzen, so Invesco-Chefvolkswirt John Greenwood. Die Schwierigkeit besteht seiner Ansicht nach momentan nur darin, dass die entwickelten Finanzmärkte von anscheinend widersprüchlichen Neuigkeiten hin und her gerissen sind.

Einerseits weisen die Unternehmen deutliche Gewinne aus, andererseits klingen die konjunkturellen Nachrichten gedämpft, so Greenwood. Während die ansteigenden Konsensschätzungen der Analysten für die Gewinne pro Aktie im S&P 500 auf den größten Gewinnsprung seit 1988 hinweisen, sind die Ökonomen in den USA eher pessimistisch und haben ihre Erwartungen für das BIP-Wachstum in den Jahren 2010 und 2011 nach unten korrigiert, so der Ökonom. Nach Ansicht Greenwoods ist das der Konflikt, der sich im 3. Quartal an den Aktien- und Anleihemärkten abgespielt hat und der das wirtschaftliche Umfeld in den nächsten Jahren prägen wird.

„Der Knackpunkt besteht darin, dass der Verlauf der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung die Gewinne auf Unternehmensebene bestimmt“, erläutert Greenwood. „Anleger sollten sich daher auf eine längere Seitwärtsbewegung einstellen, bis die Bilanzen soweit wieder ausgeglichen sind, dass ein nachhaltiger Kursanstieg von Aktien oder eine entscheidende Richtungsänderung bei Renten möglich sind.“ Basierend auf dieser Analyse erwartet Greenwood für 2011 für die entwickelten westlichen Volkswirtschaften weiterhin nur moderate Wachstumsraten bei anhaltend niedriger Inflation.

Als bedeutendes Problem der entwickelten Volkswirtschaften erkennt Westwood das Zurückschrauben öffentlicher Ausgaben, welche zuvor durch die Konjunkturprogramme für deutlichen Auftrieb gesorgt haben. Aber solange im Westen, ähnlich wie in Japan, keine langanhaltende Deflation auftritt, werden niedrige Zinsen, eine niedrige Inflation und eine nachhaltige Reduzierung der Staatsausgaben für Wachstumsimpulse bei den meisten Assetklassen sorgen, so der Invesco-Chefvolkswirt abschließend.

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Über den Experten

Christian Zoller
Christian Zoller

Christian Zoller studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Regensburg sowie an der WU Wien, mit den Schwerpunkten Investmentbanking und Corporate Finance. Seit 1995 ist er in den Bereichen Fundamentalanalyse und Technische Analyse tätig. Seine berufliche Laufbahn führte Zoller unter anderem zur Austria Presse Agentur (APA-Finance), zu BörseDaily und stock3. Zudem verfasste er Fachartikel für den Newsletter „Trendwatch“ des Heikin-Ashi-Experten Dan Valcu und ist Autor des Fachbuchs „Behavioral Finance bei Technischer Analyse“. Für die Finanzmarktanalyse verwendet Zoller unter anderem gerne Saisonalitäten, die Sentimentanalyse, Fundamentaldaten und die Charttechnik.

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