Kommentar
10:34 Uhr, 13.05.2016

Intradaytrading - Andere Zeit, andere Regeln?

Sie sind im Handel auf Tagesbasis profitabel und spielen mit dem Gedanken, die höhere Tradingfrequenz des Intradayhandels zu nutzen, um Ihre Gewinne zu maximieren? Dann machen Sie sich darauf gefasst, eine komplett neue Welt kennenlernen zu müssen!

Viele Trader liebäugeln mit dem Intradayhandel und gern getradete Basiswerte sind dabei der Indizes oder Währungen. So waren 2014 beispielsweise nahezu 90 % aller Transaktionen im CFD Markt in diesem Bereich angesiedelt. Intraday zu handeln, bietet einige Vorteile, jedoch muss man auch in der Lage sein, diese abschöpfen zu können. Dass sich dies unter Umständen schwieriger als beispielsweise beim Trading auf Tagesbasis und im mittel- bzw. längerfristigen Rahmen gestalten könnte, werden wir gleich erfahren.

Werfen wir einen Blick auf Abbildung 1. Diese zeigt den DAX Future links oben, darunter die Performancekurve eines auf einem gleitenden Durchschnitt basierenden Tradingansatzes. Rechts daneben sehen Sie die Optimierungsergebnisse, wenn wir den gleitenden Durchschnitt in einer Einstellung von 5 bis hin zu 100 Kerzen in 2er Schritten variieren. Auf der x-Achse ist die gewählte Durchschnittslänge, auf der y-Achse der dabei erzielte Nettoprofit zu sehen.

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Diese Daten aus dem Tageschart dienen uns als Referenzwert. Es geht nicht um die Strategie als solches und die Frage, ob diese gut oder schlecht ist, sondern darum, die unterschiedlichen Zeitrahmen miteinander zu vergleichen. Und was eignet sich hierfür besser, als ein x-beliebiges Handelssystem? Sofern zwischen den unterschiedlichen Zeitebenen nur marginale oder gar keine Unterschiede bestehen, sollten die Tests im Intradaybereich zu ähnlichen Ergebnissen wie die im Referenzwert führen.

Der beliebte Stundenchart

Bereits der Wechsel auf den Stundenchart lässt uns unser erstes Schockerlebnis erfahren.

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Waren auf Tagesebene nahezu alle Längen des gleitenden Durchschnitts profitabel, verhält es sich im Stundenchart genau anders herum (obere Hälfte). Zwischen Periodenlängen von 5 – 50 Kerzen sind nur 3 Einstellungen überhaupt profitabel. Von der Stabilität aus dem Tageschart ist hier nichts mehr zu sehen. Im Gegenteil. Das Bild scheint komplett gekippt zu sein, weshalb wir die Systemlogik einfach umdrehen. Statt prozyklisch im Sinne des Trends und damit im Sinne des gleitenden Durchschnitts zu handeln, zeigt der untere Bereich die Performance, wenn wir beim ursprünglichen Kaufsignal aus der Longposition aussteigen und das eigentliche Verkaufssignal zum Einstieg Long nutzen. Wir erhalten also das optische Spiegelbild vom oberen Teil. Die beste Einstellung dieser verdrehten Logik sehen Sie im dazugehörigen Chart links daneben.

Und was macht der High-Speed-Trader?

Wir tauchen weiter ab, jetzt in den Minutenchart des FDAX. Was uns begegnet, ist der gleiche Anblick wie der aus dem Stundenchart. Auch hier weicht das Abschneiden des trendorientierten Handelsansatzes deutlich vom Referenzwert auf Tagesbasis ab. Die obere Hälfte zeigt erneut die Standardlogik, darunter drehten wir diese um.

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Conclusion

The trend is your friend, egal wo und wie? Die Märkte bilden Fraktale, so dass wir im Minutenchart die gleichen Ansätze nutzen können wie auf Tagesebene? Zumindest im DAX repsektive dem DAX Future tun wir gut daran, nicht auf diese Binsenweisheiten hereinzufallen. Intraday scheinen andere Gesetzmäßigkeiten zu gelten, auch wenn mit dieser kleinen Analyse natürlich noch kein abschließender Beweis erbracht wurde. Dies betrifft auch die Schlussfolgerung, dass es eventuell Sinn machen könnte, Standardlogiken einfach umzudrehen. Hier im Test brachte dies zwar bessere Ergebnisse, aber diese zu verpauschalisieren, könnte sich ebenfalls als fatal herausstellen.

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Rene Berteit
Rene Berteit
Dein Trading-Coach

Über 25 Jahre professioneller Trader und Tradingmentor! Tausende von real durchgeführten Trades in Aktien, Indizes und Währungen! Fast 20 Jahre Mentorin und tausende von zufriedenen Ausbildungsteilnehmern! Diplom Betriebswirt mit Fokus Börse! Das ist unser Trader(mentor) René Berteit, der Ende der 90er die Börse für sich entdeckt hat. Börse, Trading und die Trader-Ausbildung sind für Ihn keine Berufe, sondern seine Berufung und Leidenschaft.

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