Inflationsdämmerung
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Inflationsdämmerung
Am letzten Wochenende war ich an allen drei Tagen auf der größten Anlegermesse Deutschlands, der Invest in Stuttgart, auch in Form von Vorträgen, Interviews und Podiumsdiskussionen präsent. Diese Messe hat für mich einen besonders hohen Stellenwert, da man dort, wie sonst kaum in Deutschland, auf die geballte Ansammlung von Kollegen aus allen Sparten der Finanzindustrie trifft und sich über Wohl und Wehe der Kapitalmärkte von Angesicht zu Angesicht austauschen kann.
Ungleich bedeutender sind jedoch die zahllosen Gespräche und Diskussionen mit einer Vielzahl von Anlegern in jeder Ecke des Messegeländes. Für mich als Kapitalmarktanalyst sind diese Gespräche eine wertvolle Informationsquelle, sozusagen Research an der vordersten Front. Man erhält ein klares Stimmungsbild, einen Überblick darüber, was die Anleger bewegt.
Wer kann nur von Luft und Liebe leben?
Vor zwei Jahren nach dem Platzen der Immobilienblase überwog auf der Invest noch die Skepsis in punkto Aktienmärkte. 2010 war eine deutliche Stimmungserholung förmlich zu spüren. Und in diesem Jahr gerät das Thema Inflation in den Mittelpunkt. Das ist nicht verwunderlich, denn nicht nur der Schwabe stellt fest, dass sich die Güter des alltäglichen Bedarfs spürbar verteuert haben. Der charmante Verweis, dass es sich "nur" um die gefühlte Inflation handelt, ist bestenfalls Realsatire. Es ist schlicht und ergreifend die tatsächliche Inflation, die von Notenbanken nicht bekämpft wird.
Ohnehin sorgt die offizielle Inflationsrate für nachkarnevalistische Erheiterung. Ich würde zu gern einmal die Gesichter der Inflationsstatistiker beobachten, wenn sie bei der regelmäßigen Befriedigung ihrer realen alltäglichen Basisbedürfnisse Essen, Trinken, Heizen, Tanken oder Wohnen empirisch erkennen müssen, dass man mit offiziellen 2,1 Prozent Preissteigerung nicht hinkommt. Oder stimmt etwa das Gerücht, dass die Damen und Herren Preisstatistiker nur von Luft und Liebe leben?
Anleger, hört die sachkapitalistischen Signale
Der Warenkorb ist zu wenig auf die wirklich wichtigen Güter des Lebens ausgerichtet. Warum nimmt man nicht gleich Schwarz-Weiß-Fernseher oder Volksempfänger in den Warenkorb auf? Dann kriegen wir auch noch Deflation hin. Nun sind wir in Deutschland nicht die Großmeister der Inflationsschönung. Die Pinocchio-Nasen der Preisstatistiker in den USA und Japan könnten sicherlich als Landbrücken auf der Atlantikroute eingesetzt werden.
Und was ist nicht nur für die schwäbische Hausfrau die Moral von der Geschicht? Die Inflation ignoriert man besser nicht. Also Anleger, hört die Signale von der Invest. Wenn die Notenbanken nichts gegen Inflation unternehmen, muss man selbst aktiv werden. Man nehme die sachkapitalistischen Drei - Aktien, Rohstoffe und Edelmetalle - und erhalte einen inflationsbekämpfenden Anlagemix.
Lassen wir die Statistiker nächtens weiter von Inflationsruhe träumen. Uns ist ein Licht aufgegangen.
Robert Halver, Leiter Kapitalmarktanalyse der Baader Bank AG
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