Kommentar
13:15 Uhr, 20.02.2024

Infineon steckt noch im Seitwärtstrend fest

Erwähnte Instrumente

Die Aktie von Infineon hinkt dem DAX® im laufenden Jahr deutlich hinterher. Nach einem schwachen ersten Quartal reduzierten die Münchner das Umsatz- und Margenziel für das gesamte Geschäftsjahr 2023/24. „In Consumer-, Kommunikations-, Computing- und IoT-Anwendungen rechnen wir nun erst in der zweiten Hälfte des Kalenderjahres mit einer spürbaren Nachfrageerholung“, sagte Firmenchef Jochen Hanebeck. Diese Botschaft kam bei den Investoren nicht gut an.

Trotz des schwächelnden Geschäfts investiert Infineon derzeit Milliarden Euro in die Expansion. So fließen rund zehn Milliarden Euro in die Fabriken in Dresden und Malaysia. Dabei soll in Malaysia die weltweit größte 200-Millimeter-Siliziumkarbid Fabrik entstehen. „Der Markt für Siliziumkarbid wächst immer schneller, nicht nur in der Automobilindustrie, sondern auch in einer breiten Palette von industriellen Anwendungen wie Solar, Energiespeicherung und dem Hochleistungs-Laden von Elektrofahrzeugen. Mit dem Ausbau von Kulim sichern wir unsere Führungsposition in diesem Markt“, sagte der Vorstandschef. Dabei setzt Infineon künftig nicht nur auf Silizium-Karbid. Im vergangenen Herbst wurde die Übernahme der kanadischen GaN Systems abgeschlossen. Gallium-Nitrid-Chips können die Stromverluste von Elektroauto-Ladegeräte, Solar-Wechselrichtern und andere Energietechnik deutlich senken.

Im Rahmen der „European Chips Act“ will die EU, dass Europa künftig weniger abhängig von Halbleitern aus den USA und vor allem aus Asien wird. Dabei soll sich der derzeitige EU-Anteil an der globalen Halbleiterproduktion von zehn Prozent bis 2030 verdoppeln. 43 Milliarden Euro will die EU dafür mobilisieren. 2023 wurde gemeinsam mit den Joint-Venture-Partnern Bosch, NXP und der taiwanesischen TSMC der Bau einer weiteren Halbleiterfabrik in Dresden vereinbart. An diesem Joint Venture wird Infineon 10 Prozent halten. Kürzlich folgte eine Kooperation mit dem Auftragsfertiger GlobalFoundries und dem Zulieferer Wolfspeed. China investiert derzeit ebenfalls stark in die eigene Halbleiterindustrie. Mit dem globalen Aufbau von Produktionskapazitäten droht der Wettbewerbsdruck mittelfristig deutlich zuzunehmen.

Mit einem KGV von 14,3 ist der Halbleiterhersteller moderat bewertet. Zudem ist Infineon in den Bereichen Automobil und Energie global gut positioniert. Nach Angaben von Refinitiv ist ein großer Teil der Analysten daher mittelfristig zuversichtlich für das Papier gestimmt. Dennoch ist die Aktie nicht frei von Risiken. Schwache Zahlen des Konzerns oder aus dem Sektor können die Aktie ebenso unter Druck setzen wie ein Kursrückgang des Gesamtmarkts.

Chart: Infineon

Widerstandsmarken: 34,70/39,30/40,15 EUR

Unterstützungsmarken: 27,25/31,95/33,25/34,25 EUR

Die Aktie von Infineon bewegt sich seit November 2022 mehrheitlich in einer Bandbreite zwischen EUR 27,50 und EUR 40,00. Nach einer Aufwärtsentwicklung von Ende 2022 bis Ende Juli 2023 drehte die Aktie nach Süden und sank bis auf EUR 27,25. Der Stimmungswandel an den Börsen Ende Oktober 2023 erfasste auch die Aktie von Infineon und trieb das Papier bis Mitte Dezember über die Marke von EUR 39. Das laufende Jahr begann jedoch erneut mit einem Rücksetzer. Seit Mitte Januar steckt das Papier zwischen EUR 31,80 (38,2-Retracementlinie) und EUR 34,70 (61,8%-Retracementlinie) fest. Der Ausbruch aus dieser Bandbreite könnte den mittelfristigen Kurs einleiten. Gelingt der Ausbruch über EUR 34,70 eröffnet sich Potenzial bis EUR 39,30/40,15. Rücksetzer unter EUR 31,95 könnten hingegen eine Verkaufswelle bis EUR 27,25 auslösen..

Infineon in EUR; Tageschart (1 Kerze = 1 Tag)

Betrachtungszeitraum: 10.10.2022 –20.02.2024. Historische Betrachtungen stellen keine verlässlichen Indikatoren für zukünftige Entwicklungen dar. Quelle:tradingdesk.onemarkets.de

Infineon in EUR; Wochenchart (1 Kerze = 1 Woche)


Betrachtungszeitraum: 21.02.2019– 20.02.2024. Historische Betrachtungen stellen keine verlässlichen Indikatoren für zukünftige Entwicklungen dar. Quelle:tradingdesk.onemarkets.de

Strukturierte Produkte wie Express Aktienanleihen (Protect) oder Top Plus Zertifikate könnten eine interessante Anlagemöglichkeit sein. Bei der unten beschriebenen Express Aktienanleihe Protect wird eine Barriere bei 50 Prozent des Referenzpreises am Anfänglichen Beobachtungstag fixiert. Würde sie aktuell fixiert, läge die Barriere somit bei EUR 16,44 (Aktienkurs: 32,44 EUR) – ein Niveau, das die Aktie zuletzt im Sommer 2020 sah. Notiert die Aktie an einem der jährlichen Beobachtungstage auf Höhe des anfänglichen Referenzpreises oder darüber, erhalten Anleger neben dem Zinssatz den Nennwert vorzeitig zurück. Andernfalls verlängert sich die Laufzeit bis zum nächsten Beobachtungstag. Am finalen Beobachtungstag greift die Barriere. Notiert die Aktie von Infineon auf Höhe der Barriere oder darüber, erhalten Anleger neben dem Zinssatz den Nennwert zurück. Andernfalls drohen Verluste. Das Top-Zins Zertifikat hat eine fixe Laufzeit von drei Jahren und der Basispreis ist bei 75 Prozent des Referenzpreises am Anfänglichen Beobachtungstag festgelegt. Die kritische Marke liegt somit höher als bei der Express Aktienanleihe Protect. Notiert die Aktie oberhalb des Basispreises, erhalten Anleger den Höchstbetrag. Andernfalls drohen Verluste. Faktor Optionsscheine bieten Anlegern die Möglichkeit täglich mit dem festgelegten Hebel überdurchschnittlich an der Kursentwicklung der Infineon-Aktie zu partizipieren. Allerdings drohen hohe Verluste bis hin zum Totalverlust, wenn der Basiswert die entgegengesetzte Richtung einschlägt. Zudem sind sie aufgrund ihrer Konstruktion nicht als langfristige Anlage geeignet.

Basiswert Produkttyp WKN Emissionspreis Finaler Beobachtungstag Bemerkung
Infineon Exp.- Aktienanleihe Protect HVB8M5* 101,25%** 05.03.2027 Barriere: 50%***; Zinssatz: 5.5 % p.a.
Infineon Top Plus Zertifikat HVB8N1* 1.010,00 EUR 05.03.2027 Basispreis: 75%***; max. Rückzahlungsbetrag: 1.297 EUR

*Zeichnungsfrist bis 07.03.2024 (vorbehaltlich einer vorzeitigen Schließung); ** des Nennbetrags; *** x Referenzpreises am Anfänglichen Beobachtungstag; Quelle: onemarkets by UniCredit; Stand: 20.02.2024; 12.10 Uhr;

Tradingmöglichkeiten

Faktor Long Optionsscheine auf Infineon für Spekulationen, dass der Aktienkurs steigt

Basiswert WKN Verkaufspreis in Euro Basispreis in EUR
Reset Barriere in EUR Hebel finaler Bewertungstag
Infineon HC15YU 9,53 22,099312 24,861726 3 Open End
Infineon HD0CXR 15,48 26,518448 29,833254 5 Open End
Infineon HD0CXT 9,48 29,8328 32,153792 10 Open End
Infineon HD2LUZ 5,62 30,937584 32,484463 15 Open End

Quelle: onemarkets by UniCredit; Stand: 20.02.2024; 12:10 Uhr

Faktor Short Optionsschein auf Infineon für Spekulationen, dass der Aktienkurs fällt

Basiswert WKN Verkaufspreis in Euro Basispreis in EUR
Reset Barriere in EUR Hebel finaler Bewertungstag
Infineon HC2850 3,24 44,187728 41,425995 -3 Open End
Infineon HD15HB
11,40 39,768592 36,455868 -5 Open End
Infineon HD13HS 9,16 36,45424 34,13575 -10 Open End
Infineon HD1CFB 10,69 35,349456 33,80115 -15 Open End

Quelle: onemarkets by UniCredit; Stand: 20.02.2024; 12.10 Uhr

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Über den Experten

Richard Pfadenhauer
Richard Pfadenhauer
Experte Hebelprodukte bei HypoVereinsbank onemarkets

Richard Pfadenhauer interessiert sich schon seit über 20 Jahren für das Thema Börse. Dabei war er über 12 Jahre als Wirtschaftsredakteur für den Finanzen Verlag tätig. Nach zwei Jahren als Redakteur bei der Spezialpublikation für Hebelprodukte, Finanzen und Optionsscheine wechselte er zunächst zum Derivatebereich des Magazins Euro am Sonntag und später verantwortete der DVFA-Analyst den Bereich der strukturierten Hebel- und Anlageprodukte beim Anlegermagazin €URO. Seit Oktober 2010 ist er bei der HypoVereinsbank Experte für Hebelprodukte und als Chefredakteur für das onemarkets Kundenmagazin sowie den onemarkets Blog verantwortlich.

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