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10:14 Uhr, 29.02.2012

Indische Wirtschaft kühlt sich weiter ab

Neu-Delhi (BoerseGo.de) – Die indische Wirtschaft verliert weiter an Schwung. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) legte im vierten Quartal zwar um 6,1 Prozent zu, wie das Central Statistical Office am heutigen Mittwoch mitteilt. Jedoch wurde im dritten Quartal noch ein Plus von 6,9 Prozent gemessen. Ökonomen hatten im Vorfeld der Zahlen mit einem höheren Anstieg von 6,3 Prozent gerechnet. Der Anstieg war zudem das schwächste Wachstum seit zwei Jahren.

Der Rückgang wurde hauptsächlich durch den schwachen herstellenden Sektor sowie den Minensektor verursacht. Mit der sich weiter abkühlenden Wirtschaft erhöht sich nun der Druck auf die indische Notenbank dem Abwärtstrend entgegenzuwirken und die indische Volkswirtschaft mit Zinssenkungen anzukurbeln.

Die Entwicklung in den verschiedenen Sektoren war sehr unterschiedlich. Der Output im Agrarsektor notierte ein Wachstum von 2,7 Prozent, nach 3,2 Prozent im Vorquartal. Der Auftrieb im herstellenden Sektor wurde nur noch mit 0,4 Prozent notiert, nach 2,7 Prozent im dritten Quartal.

Die Produktion im Minensektor musste sogar einen Rückgang hinnehmen und sank um 3,1 Prozent. Damit gewann der Rückgang hier weiter an Dynamik. Im Vorquartal wurde bereits ein Minus von 2,9 Prozent gemessen. Im Bausektor wurde ein höheres Wachstum von 7,2 Prozent ausgewiesen, nach 4,3 Prozent im Dezember-Quartal.

Im Ausblick auf das Fiskaljahr 2012 (per Ende März 2012), erwartet die indische Regierung ein Wirtschaftswachstum von 6,9 Prozent. Das wäre das niedrigste Wachstum seit drei Jahren. Die Reserve Bank of India geht in einer eigenen Schätzung von einem BIP-Wachstum von 7 Prozent im Fiskaljahr 2012 aus.

Bereits zu Beginn des Monats hat der Vorsitzende des indischen Wirtschaftsrates, Chakravarthy Rangarajan, ein Wirtschaftswachstum in einer Spanne von 7,5 bis 8,0 Prozent für das kommende Fiskaljahr 2013 (per Ende März 2013) prognostiziert. Für 2011/12 erwartet der Experte ein Wachstum von 7,1 Prozent.

Die indische Zentralbank hat den Schlüsselzinssatz seit März 2010 insgesamt 13 Mal erhöht. Damit will Neu-Delhi die hohe Inflation des Landes bekämpfen. In den meisten anderen asiatischen Ländern senkte die Notenbank hingegen den Leitzins, um das Wachstum anzukurbeln.

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Über den Experten

Christian Zoller
Christian Zoller

Christian Zoller studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Regensburg sowie an der WU Wien, mit den Schwerpunkten Investmentbanking und Corporate Finance. Seit 1995 ist er in den Bereichen Fundamentalanalyse und Technische Analyse tätig. Seine berufliche Laufbahn führte Zoller unter anderem zur Austria Presse Agentur (APA-Finance), zu BörseDaily und stock3. Zudem verfasste er Fachartikel für den Newsletter „Trendwatch“ des Heikin-Ashi-Experten Dan Valcu und ist Autor des Fachbuchs „Behavioral Finance bei Technischer Analyse“. Für die Finanzmarktanalyse verwendet Zoller unter anderem gerne Saisonalitäten, die Sentimentanalyse, Fundamentaldaten und die Charttechnik.

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