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10:15 Uhr, 17.09.2012

Indien: Notenbank lässt Leitzins unverändert bei 8,00%

Neu-Delhi (BoerseGo.de) – Die indische Zentralbank Reserve Bank of India (RBI) hat ihren Leitzinssatz bei ihrer jüngsten geldpolitischen Sitzung unverändert belassen. Der Leitzinssatz (Repo-Satz) notiert weiterhin bei 8,00 Prozent, wie die Notenbank am heutigen Montag mitteilte. Der Repo-Zinssatz ist der Zinssatz zu dem die Zentralbank den Geschäftsbanken Geld leiht. Der Reverse-Repo-Satz (zudem die Zentralbank sich Geld bei Geschäftsbanken leiht) notiert weiterhin bei 7 Prozent.

Die Notenbank begründete ihre Zurückhaltung damit, dass eine weitere Zinssenkung der Inflation zu sehr Auftrieb geben könnte. Die Inflation der Großhandelspreise blieb seit Jahresbeginn nahezu stetig unverändert hoch bei 7,5 Prozent, wie die RBI mitteilte. Zuletzt hatte die Notenbank die Zinssätze im April um jeweils 50 Basispunkte gesenkt. Der Reservesatz der Banken (Cash Reserve Ratio, CRR) wurde hingegen von 4,75 Prozent auf 4,50 Prozent gesenkt.

Die indische Wirtschaft konnte im Juni-Quartal um 5,5 Prozent im Jahresvergleich zulegen. Im März-Quartal wurde nur ein Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 5,3 Prozent notiert. Für das Fiskaljahr 2012/13 rechnet die Notenbank mit einem BIP-Plus von 6,5 Prozent.

Einige Banken haben jüngst ihren Wachstumsausblick die die indische Wirtschaft gesenkt und sehen die Entwicklung deutlich pessimistischer als die Notenbank. Die Citigroup und CLSA rechnen nun mit einem BIP-Plus von 5,4 Prozent und 5,5 Prozent für das laufende Fiskaljahr 2012/13.

Die Investmentbank Morgan Stanley reduzierte ihren Wachstumsausblick für Indien für das laufende Fiskaljahr Anfang September von 5,8 Prozent auf 5,1 Prozent. Morgan Stanley begründete den reduzierten Ausblick mit einer schwachen Auslandsnachfrage und niedrigen Privatinvestitionen. Der Ausblick für das kommende Fiskaljahr 2013/14 wurde von 6,6 Prozent auf 6,1 Prozent reduziert.

Mitte Juni hatte die US-Ratingagentur Fitch Indien gewarnt, dass Indien das erste BRIC-Land sein könnte, dass bei seiner Bonität den Investmentstatus verliert. Begründet wurde dies von Fitch mit einem erhöhten Risiko für einen Rückgang beim mittel- bis langfristigen Wirtschaftswachstum, der hohen Inflation sowie einer Stagnation bei wichtigen Strukturreformen.

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Über den Experten

Christian Zoller
Christian Zoller

Christian Zoller studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Regensburg sowie an der WU Wien, mit den Schwerpunkten Investmentbanking und Corporate Finance. Seit 1995 ist er in den Bereichen Fundamentalanalyse und Technische Analyse tätig. Seine berufliche Laufbahn führte Zoller unter anderem zur Austria Presse Agentur (APA-Finance), zu BörseDaily und stock3. Zudem verfasste er Fachartikel für den Newsletter „Trendwatch“ des Heikin-Ashi-Experten Dan Valcu und ist Autor des Fachbuchs „Behavioral Finance bei Technischer Analyse“. Für die Finanzmarktanalyse verwendet Zoller unter anderem gerne Saisonalitäten, die Sentimentanalyse, Fundamentaldaten und die Charttechnik.

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