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10:55 Uhr, 12.07.2012

Indien: Industrieproduktion steigt im Mai stärker als erwartet

Neu Delhi (BoerseGo.de) – In Indien ist die Industrieproduktion im Mai stärker gewachsen, als von Volkswirten erwartet. Angetrieben wurde die Industrieproduktion von einer hohen Aktivität im herstellenden Sektor. Im Vormonat April wurde noch Rückgang beim Industrieoutput notiert.

Insgesamt legte die Industrieproduktion, inklusive der Bereiche Bergbau, dem herstellenden Gewerbe und Stromerzeugung, um 2,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zu, wie das Central Statistics Office am heutigen Donnerstag mitteilte. Im Vormonat April wurde noch ein Rückgang des Outputs um 0,9 Prozent (revidiert von plus 0,1 Prozent) notiert. Volkswirte rechneten im Vorfeld der Mai-Daten mit einem Anstieg der Industrieproduktion von lediglich 1,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Im Detail konnte der herstellende Sektor seine Produktion im Mai um 2,5 Prozent im Jahresvergleich erhöhen. Dabei wiesen 12 der 22 Industriegruppen ein Wachstum auf. Die Stromerzeugung legte gleichzeitig um 5,9 Prozent zu, während die Produktion im Bergbau um 0,9 Prozent sank.

In der geglätteten 2-Monats-Periode von Anfang April bis Ende Mai erhöhte sich die Industrieproduktion um 0,8 Prozent im Jahresvergleich. Sorgen bereitet nach wie vor die hohe Inflation des Landes. Der annualisierte Verbraucherpreisindex erhöhte sich im Mai um 10,36 Prozent, nach plus 10,26 Prozent im April.

Mitte Juni hatte die US-Ratingagentur Fitch Indien gewarnt, dass es das erste BRIC-Land sein könnte, dass bei seiner Bonität den Investmentstatus verliert. Begründet wurde dies von Fitch mit einem erhöhten Risiko für einen Rückgang beim mittel- bis langfristigen Wirtschaftswachstum, der hohen Inflation sowie einer Stagnation bei wichtigen Strukturreformen.

Die indische Wirtschaft ist im März-Quartal 2012 so schwach gewachsen wie seit neun Jahren nicht mehr. Das Bruttoinlandsprodukt stieg im Jahresvergleich lediglich um 5,3 Prozent, wie das Statistikamt Ende Mai mitteilte. Es ist bereits das vierte Quartal in Folge in welchem sich das BIP abkühlt. Die chinesische Volkswirtschaft legte im gleichen Zeitraum im Vergleich um 8,1 Prozent zu. Es war das schwächste Wachstum seit fast drei Jahren.

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Über den Experten

Christian Zoller
Christian Zoller

Christian Zoller studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Regensburg sowie an der WU Wien, mit den Schwerpunkten Investmentbanking und Corporate Finance. Seit 1995 ist er in den Bereichen Fundamentalanalyse und Technische Analyse tätig. Seine berufliche Laufbahn führte Zoller unter anderem zur Austria Presse Agentur (APA-Finance), zu BörseDaily und stock3. Zudem verfasste er Fachartikel für den Newsletter „Trendwatch“ des Heikin-Ashi-Experten Dan Valcu und ist Autor des Fachbuchs „Behavioral Finance bei Technischer Analyse“. Für die Finanzmarktanalyse verwendet Zoller unter anderem gerne Saisonalitäten, die Sentimentanalyse, Fundamentaldaten und die Charttechnik.

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